
Was will ich später einmal werden? Will ich studieren oder doch eine Ausbildung anfangen? Diese Fragen stellen sich besonders Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen. Eine Möglichkeit, um darauf eine Antwort zu finden, war der Hochschultag am Mittwoch in der Stadthalle in Bad Neustadt.
Rund 700 Besucherinnen und Besucher der Abschlussklassen von Gymnasien, Realschulen, Mittelschulen und der Fach- und Berufsoberschulen (FOS/BOS) aus der Region nahmen an der Veranstaltung teil. An zahlreichen Ständen von Unternehmen, aber auch Hochschulen oder Behörden konnte man sich austauschen.
6 Schülerinnen und Schüler berichten darüber, was sie nach der Schule werden wollen und wie sie die Veranstaltung fanden.

Marlene Günther aus Unterweißenbrunn hat bereits einen konkreten Plan
"Ich will nach dem Abschluss erstmal auf die Fachoberschule und dort mein Fachabitur machen", so die 15-Jährige. Danach will Marlene etwas mit Betriebswirtschaft studieren. Sie war bereits öfters auf ähnlichen Berufsorientierungstagen. Dieser allerdings unterscheidet sich von den anderen: "Der Tag heute war sehr hilfreich, da auch Hochschulen vor Ort waren und nicht nur Betriebe. Dadurch habe ich erfahren, dass die Hochschule Würzburg-Schweinfurt ein Betriebswirtschaftsstudium im Ausland anbietet. Das hat sich sehr interessant angehört und kommt vielleicht später für mich infrage."

"Wenn es möglich ist, will ich studieren", sagt Nik Sufizada aus Bad Neustadt
Nik Sufizada macht gerade seine Mittlere Reife an der Mittelschule in Bad Neustadt. Später will er studieren, er kann aber auch verstehen, dass das für viele keine Option ist. "Direkt nach der Schule eine Ausbildung anzufangen und so frühzeitig Geld zu verdienen, ist nicht verkehrt", so der 16-Jährige. Seine beiden Traumjobs hat der Neustädter Schüler bereits gefunden: Dolmetscher oder Polizist. Zu seinem Glück waren beide Wunschberufe auch auf den Hochschultagen vertreten. "Für mich war das super. So konnte ich nochmal mehr Informationen bekommen und mit Leuten reden, die den Job ausüben", so Nik.

Samira Alsford hat klare Ziele: Sie will auf jeden Fall studieren
Für Samira Alsford ist die Entscheidung klar: Studium statt Ausbildung. Deshalb wiederholt sie gerade freiwillig die 10. Klasse der Werner-von-Siemens-Realschule in Bad Neustadt, um einen möglichst guten Schnitt zu schaffen. "Ich will nämlich an die Fachoberschule und mein Fachabitur machen, damit ich studieren kann. Als Studium kommt für mich entweder Medizin, Meeresbiologie oder Psychologie infrage", so die 16-jährige Schülerin. Ein anderer Beruf, der auf der Veranstaltung vorgestellt wurde, hat dennoch ihre Aufmerksamkeit geweckt: "Seit heute finde ich auch noch Pilotin interessant, aber da sind die Anforderung leider ziemlich hoch."

"Nach der Schule mache ich eine Ausbildung als Mechatroniker bei Siemens", sagt Julius Genßler aus Ostheim.
Der Hochschultag war für Julius Genßler nicht besonders interessant. Das lag allerdings nicht an den vorgestellten Berufen und Studiengängen, sondern daran, dass er bereits einen Ausbildungsplatz hat. "Ich habe vor ein paar Wochen eine Zusage als Mechatroniker bei Siemens bekommen", so der 17-jährige Realschüler. Der Wunsch, Mechatroniker zu werden, kam nicht von irgendwo her. In mehreren Praktika hat der Ostheimer bereits Erfahrungen sammeln können. "Zuerst habe ich ein Praktikum als Kfz-Mechatroniker gemacht und danach als Zerspaner. Das hat mir beides gut gefallen, deswegen habe ich mich jetzt für einen ähnlichen Beruf entschieden", so der Ostheimer.

"Viele Schülerinnen und Schüler in unserem Alter sind komplett planlos, deshalb ist es gut, dass es so etwas wie den Hochschultag heute gibt", findet Sofie Schönhals aus Bad Neustadt
Nach dem Realschulabschluss will Sofie Schönhals auf die Fachoberschule und danach studieren. "Am besten in Richtung Betriebswirtschaft. Die Arbeit am Schreibtisch macht mir Spaß", so die Neustädterin. Dass es solche Veranstaltungen wie die Hochschultage gibt, findet die Realschülerin gut. Aus ihrem Umfeld weiß sie, dass nicht jeder seinen Wunschberuf bereits gefunden hat. "Viele Schülerinnen und Schüler in unserem Alter sind komplett planlos, deshalb ist es gut, dass es so etwas wie den Hochschultag heute gibt."

Willi Wittthauer aus Ostheim ist noch unschlüssig bei der Berufswahl.
Willi Witthauer aus Ostheim hat noch keinen klaren Plan. Aber zumindest einen groben: "Ich habe überlegt, zur Landespolizei zu gehen. Allerdings muss man dafür mindestens 17 Jahre alt sein, deshalb ist mein Plan, nach der Realschule an die Fachoberschule zu gehen. Das kann sich aber auch alles noch einmal komplett ändern", so der 15-Jährige. Während der Schulzeit hätte er sich genau deswegen mehr Praktika gewünscht. "Dadurch hätte man einfach mehr ausprobieren und einige Berufe vorzeitig ausschließen können. Ich bin allerdings froh, dass es überhaupt verpflichtende Praktika gab."
In einer früheren Version dieses Artikel wurde mehrfach der Begriff "Fachhochschule" verwendet. Das war nicht korrekt. Gemeint war in allen Fällen die Fach- und Berufsoberschule.