Das hatten die Mitglieder des Fördervereins zum Erhalt der historischen Schmiede von Aub im Grabfeld nun wirklich nicht erwartet, dass "ihre Schmiede" Besucher aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld, Haßberge, Bad Kissingen und sogar aus Würzburg anlocken könnte. "Wir sind überwältigt, über diese Resonanz", sagen Harald Weigand, Otmar Düring und Winfried Seufert.
Ehemalige Schmiede kamen zum Arbeiten
Bereits am Sonntagmorgen kamen die ersten Gäste, darunter auch zwei ehemalige Schmiede. "Sie fragten uns, ob sie etwas arbeiten dürften", lacht Winfried Seufert. "Natürlich haben wir ja gesagt und konnten zusehen, wie die Eisen glühten und die Hufeisen entstanden", fügt Harald Weigand an. Zumal die Auber Wochen zuvor nach einem Schmied gesucht, dabei aber keine feste Zusage bekommen hatten.
Otmar Düring warf immer wieder einmal die Transmission - das Riemengetriebe - an und zeigte den Gästen, wie man am großen Schleifstein früher die Messer schärfte. Wer wollte bekam auch die weiteren Gerätschaft erklärt, mit denen der Auber Schmied einst gearbeitet hatte. Dazu gehörte die rund 100 Jahre alte Bohrmaschine, ebenso wie die verschiedenen Werkzeuge, die noch allesamt vorhanden sind.
Zeitung lesen - dabei gewesen
Es war der Bericht in der Zeitung, der die zahlreichen Besucher nach Aub gelockt hatte. "Ich habe das zu Hause gelesen. Da war klar, dass ich am Sonntag dahin fahre", sagte Georg Oswald aus Burkardroth. Vor allem deshalb, da er das Schmiedehandwerk noch gelernt hatte. Er zeigte den Gästen auch, wie man das Eisen schmiedet und es sich glühend verformen lässt.
"Wir haben früher Kühe und Pferde beschlagen", erinnert sich ein anderer, der auf Adalbert Stengel in Bad Königshofen verweist. Mit ihm war er oft unterwegs. Lachend sagte ein weiterer ehemaliger Schmied mit Verweis auf die vorhandenen Schürzen des früheren Schmieds: "Die haben mir noch gepasst." Dass das am Tag des offenen Denkmals in der Alten Schmiede alles so gut gelaufen ist, freute natürlich die Mitglieder und Vorstandschaft des Auber Schmiedevereins.
Reiter machten den Tag perfekt
Dessen Mitglieder standen unter anderem am Grill oder in der Kaffeebar. Als auch noch zwei Reiter mit ihren Pferden an der Schmiede Halt machten, war das Erlebnis für die Besucher perfekt. Warum nicht einmal reiten? Ein kleiner Knirps traute sich und nahm auf dem Pferderücken Platz.
Im oberen Bereich der Schmiede gab es alte Dokumente, Bilder, Urkunden, Rechnungen, Werkzeuge, Hufeisen und anderes aus der Historie der Schmiede zu bestaunen. Im Zelt und an der Schmiede ließ es sich gemütlich plaudern. "Es ist wichtig, dass die Traditionen erhalten und vor allem gezeigt werden. Was hier geleistet wurde, ist einfach super. So etwas sollte öfter sein. Ich würde gerne wieder vorbei kommen!" So die Aussagen der Gäste, die nach Aub gekommen waren.
Fürs nächste Jahr wieder ein Schmiedefest initiiert
Als dann noch ein Drehorgelspieler auftauchte und sein historisches Musikinstrument auspackte und die Gäste unterhielt, war der Nachmittag perfekt. "Wir sind begeistert und freuen uns natürlich", bilanzierten die Mitglieder des Fördervereins zum Erhalt der historischen Schmiede. Schnell war die Idee geboren, so ein Schmiedefest wieder einmal "auf die Beine zu stellen". Spontan hatten die anwesenden Schmiede schon für das nächste Mal zugesagt.