Glück im Unglück – anders lässt sich die Situation am Kreuzberg nicht beschreiben. Ein Schrotthändler aus dem Raum Kassel steht laut Polizei unter dringendem Tatverdacht, im Wasserschutzgebiet in der Rhön knapp 700 Liter Altöl und Lackrückstände entsorgt zu haben.
Die Fässer lud der mobile Schrotthändler bei der Fahrt durch die Rhöndörfer bei einer Autowerkstatt auf. Anschließend warf er sie, statt sie zu entsorgen, laut Polizei einfach bei Sandberg (Lkr. Rhön-Grabfeld) einen steilen Hang am Kreuzberg hinunter. Entdeckt hat die sechs Fässer der zweite Bürgermeister von Sandberg, Siegfried Söder, der als Jagdpächter in dem Gebiet unterwegs gewesen ist. Bei einem Kontrollgang stieß er auf die Fässer. "Ich habe das dann gleich gemeldet", sagt er und wird deutlich: "Es ist eine Sauerei."
Fast 700 Liter Öl illegal entsorgt
"Es war ein Wunder, dass die Fässer dabei nicht aufgeplatzt sind", sagt Guido Gesierich, der bei der Kommune Sandberg mit dem Fall betraut war. Denn der steile Kreuzberghang hat es in sich, es geht hinab ins Kellersbachtal – hinzu kommen noch spitze Baumstümpfe und jede Menge Basaltsteine. Gesierich sagt: "Man hat sofort gesehen, dass die Fässer extrem eingedellt waren."
Gemeinsam mit der Polizei galt es zunächst, die Lage zu sondieren. Mit im Boot waren die Bayerischen Staatsforsten (BaySF). Denn bei dem Areal handelt es sich um Flächen des Forstbetriebs Bad Brückenau der BaySF. Gesierich sagt: "Wir haben drei 200-Liter- und drei 60-Liter-Fässer gefunden." Bis auf eines waren alle randvoll mit Altöl oder Lackierresten befüllt.
Öl in sensiblem Bereich entsorgt
Mitarbeiter des Sandberger Bauhofs bargen die Fässer. Der Fokus lag darauf, sie nicht zu beschädigen. Nicht nur das steile Gelände erschwerte das Unterfangen. Laut Polizeibericht waren die Behältnisse lediglich mit einem normalen Deckel verschlossen. Dem Bauhof-Team gelang das Kunststück. "Mit breiten Transportbändern und entsprechendem Gerät vom Bauhof konnten die Fässer unbeschädigt geborgen werden", sagt Gesierich. "Die Zusammenarbeit mit der Kommune lief sehr gut", so Forstbetriebsleiter Michael Kutscher.
Der Tatort befindet sich in einem ökologisch höchst sensiblen Bereich inmitten des Landschaftsschutzgebietes und Biosphärenreservats Rhön. Als Folge zog die Bad Neustädter Polizei die Wasserschutzpolizei hinzu, die bei Umweltdelikten aktiv wird. Einer der Beamten aus Schweinfurt sagt: "Die Fässer sind in einem Bereich entsorgt worden, der als Naturschutz- und Wasserschutzgebiet deklariert ist. Und zudem befinden sich dort Brunnen und deren Einzugsgebiet für die Trinkwasserversorgung." Für den Polizisten steht fest: "Wenn das Zeug dort versickert wäre – das wäre nicht ohne gewesen."
Polizei hat einen Tatverdächtigen ermittelt
Die Ermittlungen der Polizei sind in vollem Gange. Nach Informationen der Wasserschutzpolizei gibt es einen Tatverdächtigen: "Es ist eine Umweltstraftat. Wir haben einen Tatverdacht, die Kripo Kassel ist aktiv." Wie die Strafe ausfällt, lasse sich noch nicht sagen. "Eine Pauschale gibt es nicht. Das ist von Fall zu Fall unterschiedlich." Laut Strafgesetzbuch können je nach Beurteilung bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen.
In der Rhön kommen Umweltsünden in dieser Größe laut Polizei nicht oft vor. Die Wasserschutzpolizei nimmt den Vorfall zum Anlass, um die Bevölkerung darum zu bitten, Öle und Lackreste korrekt zu entsorgen.
Dann hören die Nachahmer auf….
Ich bin ja auch für eine adäquate Bestrafung - am besten da, wo es solchen Leuten am meisten wehtut: beim Geld! Denn das wollte derjenige sich wohl sparen...
Aber Ausweisung? Wohin?? Zurück nach Hessen???
Ich habe im ganzen Text keinen Hinweis auf "Migrationshintergrund" gefunden - und "mobiler Schrotthändler aus dem Raum Kassel" muss nicht automatisch "Ausländer" bedeuten...