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Stockheim
Alle Baureihen der legendären VW-Busse vertreten: Bei der Bulli-Parade in Stockheim gab es viel zu sehen
Mehr als 60 Besitzer folgten auch bei schlechtem Wetter der Einladung zum Treffen auf dem TSV Sportgelände. Der älteste Bus wird noch immer fast täglich genutzt.
Beim Anblick der Fahrzeuge beim VW-Bulli-Treffen in Stockheim dürften die Herzen so mancher Fans dieser Fahrzeuge höher geschlagen haben.
Foto: Brigitte Gbureck | Beim Anblick der Fahrzeuge beim VW-Bulli-Treffen in Stockheim dürften die Herzen so mancher Fans dieser Fahrzeuge höher geschlagen haben.
Brigitte Gbureck
 |  aktualisiert: 10.02.2024 14:30 Uhr

Multitalent Wolfgang Klösel war der "Anleierer" oder Initiator, wie er sich selbst bezeichnete, des VW Bulli-Treffens am Samstag auf dem Gelände des TSV Stockheim. Der Verein war auch der Veranstalter des Treffens, zu dem zwischen 60 und 70 der legendären Fahrzeuge erschienen waren. Es dürfte wohl dem wechselhaften Wetter geschuldet gewesen sein, dass nicht mehr kamen. Anhand der Anmeldungen hatte man doch mit mehr Teilnehmer gerechnet.

Aber auch so konnte sich das, was an Fahrzeugen auf der Wiese stand, durchaus sehen lassen . Und das Herz so manchen Bulli-Fans dürfte bei dem Anblick höher geschlagen haben. Alle vier VW-Bus-Modellreihen von 1950 bis 2003 waren vertreten. Das älteste Fahrzeug mit Pritsche stammte aus dem Jahr 1953, eines von ganz wenigen, das immer noch im Einsatz ist.

Ein Käfer als Pritschenwagen

Ein weiterer Hingucker war ein Mexiko Käfer, Baujahr 1983, der von seinem Besitzer kreativ als Pritschenwagen umgebaut wurde und jetzt als Lkw läuft. Sein Besitzer Manfred Künzel hat viel Arbeit in dieses Teil gesteckt, das 17 Jahre auf einer Wiese stand. Alleine dreieinhalb Wochen musste er dann auf die Zulassung seines Fahrzeugs waren. Es ist einer von insgesamt 16 Käfern, die er besitzt. 

17 Jahre stand dieser Mexiko Käfer auf der Wiese, ehe ihn sein Besitzer Manfred Künzel zum LKW umgebaut hatte – ein echter Hingucker
Foto: Brigitte Gbureck | 17 Jahre stand dieser Mexiko Käfer auf der Wiese, ehe ihn sein Besitzer Manfred Künzel zum LKW umgebaut hatte – ein echter Hingucker

Viele Fahrzeuge hätten Wohnmobilausstattung, erzählte Wolfgang Klösel. Einige der Besitzer hätten daher auch auf dem Platz übernachtet. Die Fahrzeugkennzeichen ließen erkennen, dass die Bulli-Liebhaber aus der näheren und weiteren Umgebung angereist sind. Bamberg, Rosenheim, Kitzingen, Erlangen, Ebern, Main-Spessart, Fulda, Bad Salzungen, Wartburgkreis, sogar aus der Pfalz war ein Ehepaar am Morgen angekommen.

Fotoserie

Wolfgang Klösel stellte dann routiniert aus jeder Reihe ein Exemplar mit den verschiedenen technischen Daten vor und wusste zu jeder Reihe eine Geschichte, und das alles aus dem Stegreif.

Den ältesten T1 mit Pritsche, Baujahr 1953, fährt Karl-Heinz Neisser aus Wildflecken und nutzt ihn noch beinahe täglich zum Ausfahren seiner Gärtnereiwaren. Der T1 wurde bis 1967 gebaut. Nachfolger war der T2. Emil hieß der blitzblanke Vertreter dieses Typs, den sein Besitzer stolz vorfuhr. Der Westfalia wird als "Hippie-Auto" bezeichnet: Markenzeichen: die Blinker befinden sich oben.

Mit Käfer-Motor ausgestattet

Der gängigste Typ, so der Fachmann, sei der T2 mit 2,5 Millionen gebauten Fahrzeugen. Vom T1 seien auch immerhin 1,8 Millionen gebaut worden, vom T3 1,7 Millionen. Letztgenannter kam 1979 auf den Markt. Der Heckmotor war zunächst luftgekühlt, ab 1982 hatte er Wasserkühlung. Ab 1990 sei dann der T4 gebaut worden. Dabei sei das Konzept völlig umgestellt und der Bus mit Frontmotor und Wasserkühlung ausgestattet worden.

Die ersten Bullis rollten 1950 als Serie in Wolfsburg vom Band, später in Hannover. Der Bulli basierte auf dem Käfer und war auch mit dem Käfer-Motor ausgestattet. Bis 1955 hatten die ersten Modelle hinten keine Stoßstange. Ab 1953 gab es Sondermodelle, auch mit Heckfenster und vorne geteilter Scheibe. Der Bulli wurde dem Entwicklungsfortschritt des Käfers angepasst. Bis 2002/2003 wurde der letzte Käfer in Mexiko gebaut.

Wolfgang Klösel sei ein wandelndes Lexikon, was den Bulli betrifft, meinte sein Sohn anerkennend. Einen Teil seines Wissens dürfte er auch aus Reparaturanleitungen haben. Auf einem Tisch lagen ausgebreitet Dutzende der blauen Heftchen vor ihm, die er sorgsam hütete und eilig vor dem einsetzenden Regen in Sicherheit brachte.

 
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