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Bad Neustadt
Aktuelle Unfallszenarien: Das Rhöner Notfallsymposium brachte Fachleute aus Rettungswesen und Klinik zusammen
BRK Kreisverband Rhön-Grabfeld und Rhön-Klinikum Campus wollen weiterhin für die professionelle Ausbildung sorgen. Unter anderem durch das neue Rhöner Notfallsymposium.
Hannah Gilles, Geschäftsführerin am Rhön-Klinikum Campus ließ sich die Drohne der Bergwacht Rhön erklären. 
Foto: Hanns Friedrich | Hannah Gilles, Geschäftsführerin am Rhön-Klinikum Campus ließ sich die Drohne der Bergwacht Rhön erklären. 
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 26.10.2024 02:36 Uhr

Seit zehn Jahren gibt es am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt den Angel-Workshop, der sich mit Themen der Notfallmedizin beschäftigt. Er wurde nun abgelöst vom Rhöner Notfallsymposium, das erstmals am Wochenende in Bad Neustadt stattfand. 

"Der Workshop hat sich im Laufe der Jahre weiterentwickelt: Von einem fachspezifischen Seminar hin zu einer interdisziplinären Weiterbildungsveranstaltung für die präklinische und klinische Notfallmedizin – mit all ihren Schnittstellen, deren reibungsloses Ineinandergreifen Voraussetzung für eine patientengerechte medizinische Versorgung ist", erläuterte Chefarzt Hassan Soda von der Klinik für Akutneurologie/Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin bei der Eröffnung in der Wandelhalle. 

Im Notfall sei jede Minute entscheidend und deshalb biete man mit dem neuen Rhöner Notfallsymposium anhand anschaulicher Fallbeispiele eine Plattform, um notfallmedizinisches Fachwissen aus beiden Fachbereichen auszutauschen. "Nur so sind wir im Ernstfall bestens vorbereitet", sagte Soda.

Mit dem Rhöner Notfallsymposium wollte man der präklinischen Rettungs- und Notfallmedizin sowie der klinischen Akut- und Notfallmedizin gleichermaßen eine Plattform bieten, erklärte Chefarzt Michael Schneider. Quasi vom Rettungswagen bis in den Schockraum und darüber hinaus. Damit könne bei steigenden Patientenzahlen eine gute und effektive Versorgung sichergestellt werden.

Initiator Uwe Kippnich verabschiedet

Initiator der Angel-Workshops war Uwe Kippnich, Koordinator für Sicherheitsforschung beim BRK. Über all die Jahre habe er das Projekt, das mittlerweile bayernweit angewendet wird, maßgeblich weiterentwickelt. Nach langjähriger Zusammenarbeit klinkt er sich jetzt aus. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt den Staffelstab zu übergeben, denn der Angel-Workshop ist erwachsen geworden", sagte Uwe Kippnich. Mit der Weiterentwicklung des Workshops hin zu einem notfallmedizinischen Symposium sei die erfolgreiche Fortführung in Zukunft sicherstellt. 

150 Teilnehmende aus allen Berufsgruppen

Mit rund 150 Teilnehmenden fand das neue Fortbildungsformat großes Interesse bei allen Berufsgruppen der Notfallmedizin. Von Anfang an war der BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld in das Projekt integriert. Das werde man auch so beibehalten, sagte BRK-Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister.

Uwe Kippnich hat das Notfallforum lange Jahre begleitet, nun wurde er verabschiedet.
Foto: Hanns Friedrich | Uwe Kippnich hat das Notfallforum lange Jahre begleitet, nun wurde er verabschiedet.

Die Chefärzte Hassan Soda (Klinik für Akutneurologie/Stroke Unit und neurologische Intensivmedizin) und Michael Schneider (Zentrale Notaufnahme – Klinische Akut- und Notfallmedizin) verwiesen darauf, dass in der präklinischen und klinischen Akut- und Notfallmedizin die Verantwortlichen oft vor großen Herausforderungen stehen.

Bei der präklinischen Notfallmedizin gehe es unter anderem um die Notfallversorgung außerhalb geeigneter medizinischer Einrichtungen durch Rettungsdienst und Notärzte. Beim Rhöner Notfallsymposium gab es die Möglichkeit eines kollegialen Austausches und der Vertiefung vorhandenen Fachwissens.

Vortrag: Aktuelle Unfallszenarien

In den Vorträgen befassten sich die Referenten mit aktuellen Unfallszenarien und zeichneten dabei auf, wie Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte vor Ort gefordert sind und die richtigen Entscheidungen treffen müssen.

So fragte Fabian Kaim, selbst Notfallsanitäter, in seinem Referat "Wie würden Sie entscheiden, zum Beispiel bei der Erstinformation der Leitstelle Motorradfahrer im Gebüsch?" Da habe das Team bei der Anfahrt sicher offne Fragen, was es an der Unfallstelle erwartet. Bewusstlosigkeit, offenen Wunden, Tod oder auch der Einsatz von lebensrettenden Maßnahmen. Wichtig seien immer eine ortskundige Besatzung im RTW, das Abstimmen, wer was beim Eintreffen übernimmt oder auch, was sofort benötigt wird. Es gab Beispiele einer Massenkarambolage als besondere Herausforderung oder das Thema "Ein ganz normaler Krampfanfall."

Flugvorführung mit der Drohne durch die Bergwacht Rhön schlossen sich an. Chefarzt Michael Schneider vom Rhön-Klinikum berichtete von einem Tag in der Notfallaufnahme. Natürlich wurde auch wieder das Thema "Telefacharzt in der Notfallversorgung" diskutiert. Mit dem Thema "Moderne Bildgebung in der klinischen Notfallmedizin" von Professor Lukas Lehmkuhl endete das Notfallsymposium. Im kommenden Jahr soll es aufgrund des enormen Zuspruchs in der Stadthalle Bad Neustadt stattfinden.

 
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