Das ist mal eine Aufforderung aus dem Landratsamt, der man gerne Folge leistet: "Geh' ins Wirtshaus!" lautet sie schlicht und einfach. Sie ist der Slogan einer Aktion, mit der der Landkreis Rhön-Grabfeld in Kooperation mit dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) im Landkreis die Menschen zum Wirtshausbesuch anregen will. Die Corona-Pandemie hat den Gastronomen in den vergangenen Monaten arg zugesetzt.
Pandemie brachte den Totalausfall
"Die Pandemie bedeutete den Totalausfall in vielen Betrieben. Wir wollen die Leute dazu bewegen, trotz Corona wieder in die Gastwirtschaften zu gehen", so Landrat Thomas Habermann bei einem Pressegespräch. Die Aktion ist die natürliche Erweiterung der Aktion "Kauf' im Geschäft und nimm Abstand vom Online-Handel", mit der seit April für die regionalen Einzelhandelsbetriebe geworben wird.
"Das Wirtshaus in der Stadt und im Dorf ist Kultur, das Wirtshaus ist Heimat", wirbt Habermann für die regionale Gastronomie als wichtiger Faktor der Geselligkeit und des sozialen Zusammenlebens in der Gesellschaft. "Die Heimat ist wieder auf", fand der Landrat ein Bild für die Lockerungen, von denen nun auch die Gastronomie profitiere, die ein wichtiger Faktor der Wertschöpfungskette sei. Die Betriebe würden ihre Produkte häufig aus regionaler Erzeugung beziehen und hielten viele Arbeits- und Ausbildungsplätze vor, so der Landrat.
Rund 160 Gasthäuser im Landkreis
DEHOGA-Kreisvorsitzender Karl-Wilhelm Wehner, der 85 in seinem Verband organisierten Häuser vertritt, spricht von massiven Umsatzeinbußen in den vergangenen Monaten. Insgesamt dürfte es rund 160 Gaststätten im Landkreis geben. "Auch jetzt mit den Lockerungen bleiben unsere Umsätze bei vielleicht 40 Prozent vom Normalbetrieb", sagt der Chef des Bäckerei-Gasthauses Kirchner am Bad Neustädter Marktplatz.
"Und was wir beobachten: Das Geschäft läuft hauptsächlich im Außenbereich, in den Innenbereichen halten sich die Menschen noch zurück", so der Gastwirt. Gerade habe der Kart-Stammtisch wieder begonnen, sich regelmäßig zu treffen. "Unterschwellig sind die Leute noch sehr vorsichtig", ergänzt Jörg Geier von der Kreisentwicklung des Landratsamtes. Wehner betont, dass sich die Rhön-Grabfelder Betriebe streng an die Hygienekonzepte halten. "Keiner muss sich zuhause einigeln", sagt Wehner, der beim Pressegespräch auch von Thorsten Jülka, Gastronom in Burgwallbach, unterstützt wurde.
Rund 2000 Plakate werden verteilt
Die Kampagne für das heimische Wirtshaus besteht aus einer Reihe von Plakaten, die im Landkreis in den nächsten Tagen aufgestellt werden. "Geh' ins Wirtshaus - Sag' Deinem Wirt wieder Danke" ist auf rund 2000 Plakaten zu lesen. Auch über die bekannten Online-Kanäle wird die Aktion beworben. Unterstützend fungiert auch die Internetseite des Landkreises "foodmap.de" als Informationsplattform über das kulinarische Angebot im Landkreis. Dabei kann man zum Beispiel nach Orten oder bevorzugten kulinarischen Regionen wie Asien, Italien oder Griechenland wählen und erhält Infos über Lieferservices.
Online-Katalog der gastronomischen Betriebe
Im April wurde das Projekt in Angriff genommen. Über 30 Anbieter stellen ihre Betriebe vor mit einem kleinen Begrüßungstext, Bildern, Öffnungszeiten, Spezialitäten, Links zur eigenen Homepage soweit vorhanden, einer Karte, wo das Gasthaus zu finden ist, manche auch mit einer Speisekarte. "Wir hoffen, dass die Seite zu vielen kulinarischen Entdeckungsreisen in unserer Region einlädt", wirbt Habermann.
Infos zu den Aktionen unter www.food-map.de oder www.rhoen-grabfeld.de