Aus der Not geboren, für die Zukunft gemacht: Als zu Beginn der Corona-Krise offenbar wurde, dass viele Gastronomiebetriebe im Landkreis in existentielle Nöte kommen würden, beschloss der Landkreis, die Wirte zu unterstützen - mit einem kostenlosen virtuellen Gastroführer für alle Restaurants, Hotels, Bistros, Gasthöfe, Cafés, Party- und Lieferservices.
Ziel der Landkreis-Initiative sei es, den Wirten, die durch Corona ausgebremst wurden, zur Seite zu stehen und Kunden und Anbieter zusammenzuführen, sagte Stellvertretender Landrat Bruno Altrichter.
Im April wurde das Projekt in Angriff genommen. Nun präsentierten Altrichter und Projektkoordinatorin Manuela Michel von der Stabsstelle Kreisentwicklung des Landratsamtes das neue Portal. Unter https://food-map.de stellen derzeit 30 Anbieter ihre Betriebe vor mit einem kleinen Begrüßungstext, Bildern, Öffnungszeiten, Spezialitäten, Links zur eigenen Homepage soweit vorhanden, einer Karte, wo das Gasthaus zu finden ist, manche auch mit einer Speisekarte.
Ein wichtiger Standortfaktor
Zu diesen Wirten gehört Werner Lang vom Bräustüble in Waltershausen, in dessen Gastraum die Präsentation stattfand. "Ich finde die Idee blendend", sagte Lang. Die in dem Portal gebündelten Informationen über das gastronomische Angebot in Rhön-Grabfeld hält er für einen enorm wichtigen Standortfaktor. Viele Restaurants haben eine Stammkundschaft und werden durch Mund-zu-Mund-Propaganda weiter empfohlen. Viele seiner Kollegen hätten keine eigene Homepage und könnten durch dieses Portal die Aufmerksamkeit einer größeren Klientel erhalten.
Konzipiert wurde der Internetauftritt von dem Unternehmen Pulsis Media aus Bad Kissingen. Geschäftsführer Sebastian Mitter und Creative Director Katrin Rose haben eine Seite gestaltet, die das Stöbern nach kulinarischen Köstlichkeiten in der Region auch für Ungeübte sehr einfach macht. Ob der Besucher fränkisch, italienisch oder mexikanisch essen will, oder einen Lieferservice sucht - alles ist in Kategorien hinterlegt. Sehr benutzerfreundlich ist auch die Umkreissuche.
30 Wirte sollen nur der Anfang sein
Man habe das Portal bewusst einfach gehalten und auch darauf verzichtet, Kommentarfunktionen für die einzelnen Gastronomiebetriebe anzubieten. Das erspare den Wirten die Arbeit und die Zeit, sich ständig mit diesen Bewertungen auseinanderzusetzen, erläuterte Sebastian Mitter.
Die 30 Gastronomen, die sich und ihren Betrieb derzeit online präsentieren, sollen nur der Anfang sein, erläutert Manuela Michel. Die Rücklaufquote war sehr gering, denn angeschrieben wurden 280 Betriebe aus dem ganzen Landkreis. Gastronomen, die sich mit Online-Auftritten nicht so auskennen, versucht sie, die Angst zu nehmen. Sie müssen nur die Informationen und, wenn sie mögen, Bilder anliefern (Fax: (09771) 9481247, E-Mail: info@food-map.de). Das Team der Bad Kissinger Medienagentur arbeitet die Informationen dann in das Portal ein.
Langfristig ist geplant, dass ein Mitarbeiter der Stabsstelle im Landratsamt in die Technik eingewiesen wird und die Seite dann ständig pflegt. Das Ziel sei ein Portal, das immer auf dem neuesten Stand ist, erklärte Michel.