
Eine gewaltige Resonanz hat der Vorfall mit den Schweineköpfen an den Anwesen des Bürgermeisters von Hendungen und seines Stellvertreters in den verschiedenen Medien ausgelöst. Die Kommentare reichen von "Angriff auf die Demokratie" bis hin zum "schlechten Lausbubenstreich".
Was war geschehen? Am Freitagmorgen fand der achtjährige Sohn von Bürgermeister Florian Liening-Ewert einen in zwei Hälften geschnittenen Schweinekopf vor der Haustür. Ziemlich zeitgleich entdeckte der in der Ortsmitte wohnende stellvertretende Bürgermeister Alfred Kaiser einen kompletten Schweinekopf, der auf dem Grundstückszaun seines Anwesens aufgespießt war.
Der Vorfall hat beide Familien schockiert
Der Vorfall hat beide Familien schockiert und zutiefst verunsichert. Daher hat Bürgermeister Florian Liening-Ewert für Stimmen, die das Ereignis als harmlosen Jux abtun, keinerlei Verständnis. Und so sehen das auch alle anderen, mit denen er seit dem Vorfall gesprochen hat.
Eine Reihe von Bürgermeistern habe sich inzwischen bei ihm gemeldet und Solidarität und Mitgefühl zum Ausdruck gebracht. Wenn auch niemand darunter war, dem Ähnliches widerfahren ist, so haben seine Nachforschungen ergeben, dass solch ein Angriff auf einen kommunalen Amtsträger kein Einzelfall sei. "Bei solchen Vorkommnissen, wie sollen da junge Leute ermuntert werden, in der Kommunalpolitik tätig zu werden?", fragt sich das Hendunger Ortsoberhaupt bedrückt.
Solidarität tut gut
"Aber die Solidarität tut gut", beteuert Liening-Ewert, denn "das Ereignis ist jetzt erst einmal im Kopf und ständig präsent". Fragen, was noch passieren könnte, beherrschen plötzlich das Denken.
Auch in der Familie sei die Unsicherheit noch groß. Sein achtjähriger Sohn, der morgens den Fund gemacht hatte, habe den Vorfall überhaupt nicht einordnen können und daher das Gespräch mit ihm und seiner Frau gesucht.
Was macht das mit der Familie?
Stellvertreter Alfred Kaiser ist ebenfalls enorm betroffen und völlig ratlos, wo die Hintergründe für die Tat liegen könnten. "Es tut sehr weh", berichtet er. Er habe immer gedacht, dass er durch seine über 30 Jahre währende kommunale Tätigkeit großen Rückhalt in der Bevölkerung genieße und es eigentlich nicht verdient habe, "so mit Füßen getreten zu werden".
Der Verantwortliche für dieser Tat wisse auch nicht, was er bei der Familie anrichtet. Seine Frau sei mindestens genauso betroffen wie er selbst, berichtet Kaiser. Gott sei Dank habe er gerade Urlaub. "Wir unternehmen jetzt gemeinsam einiges, damit wir uns ablenken und die Ereignisse verarbeiten können."
Belohnung für Hinweise auf den Täter
Auch Liening-Ewert versucht, etwas Normalität in seinen Alltag zu bringen und hat am Wochenende das Starkbierfest in der Hendunger Mehrzweckhalle besucht. Dabei habe er bemerkt, dass auch die Bevölkerung sich intensiv mit den Geschehnissen beschäftigt. "Alle sind schockiert" und niemand nehme den Vorfall auf die leichte Schulter. Der Gemeinderat hat sich auch schon verständigt und will voraussichtlich eine Belohnung für Hinweise auf den Täter aussetzen.
Als beruhigend empfindet Liening-Ewert, dass eine Sonderabteilung, die auf solche Angriffe von Kommunalpolitiker spezialisiert ist, die Ermittlungen übernommen hat. Die Belohnung und die Arbeit der Kriminalpolizei könnten vielleicht dazu führen, dass der oder die Täter tatsächlich ermittelt werden.
Man sollte in so etwas nicht allzuviel hineininterpretieren. Es gab zuweilen auch mal ne Fuhre Mist für Gemeindeoberhäupter, aber in Zeiten von DNA weiss man ja dann gleich, von wem die Fuhre kommt. Ironie aus...
Bedrohung oder Einschüchterung.
Irgendwann vieleicht einmal auch, Verschwendung von Lebensmitteln