Entsetzen herrscht in Hendungen wegen eines Vorfalls, über dessen Hintergrund bisher nur spekuliert werden kann. Betroffen sind Bürgermeister Florian Liening-Ewert, sein Stellvertreter Alfred Kaiser und ihre Familien. Es ist kurz vor 7 Uhr am Freitagmorgen, als der achtjährige Sohn von Liening-Ewert auf dem Weg zur Schule die Haustüre öffnet. Der Junge traut seinen Augen nicht. Im Eingangsbereich seines Elternhauses liegt der Kopf eines Hausschweins. Schnell ruft er seinen Vater.
Der ist von dem Vorfall ebenso schockiert wie seine Frau. Während die beiden noch darüber sprechen, wie der Vorfall zu bewerten ist, kommt Alfred Kaiser dazu. Der in der Nähe wohnende Stellvertreter des Bürgermeisters berichtet von einem ähnlichen Vorfall: Auf seinem Grundstückszaun wurde in der Nacht ein kompletter Schweinskopf aufgespießt.
Liegen die Hintergründe in der Kommunalpolitik?
Der Hendunger Bürgermeister kann sich nach eigenen Worten keinen Reim auf die Tat machen und vermutet – weil auch sein Stellvertreter betroffen ist – Hintergründe im kommunalpolitischen Bereich. Es habe jedoch in jüngerer Vergangenheit keine Anfeindungen gegeben, die in einem Zusammenhang mit dem Vorfall stehen könnten. Er würde bei seiner Tätigkeit in der Gemeinde vielmehr "eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre" erleben. Deshalb habe er keine Vermutungen hinsichtlich des Verursachers.
Bei eigenen Nachforschungen habe er lediglich in Erfahrung gebracht, dass in der rechtsextremen Szene das Anbringen von Schweineköpfen als Symbol für Fremdenhass verwendet werde. Allerdings gebe es in Hendungen niemanden, den er mit einem solchen Gedankengut in Verbindung bringen würde. Als "dummen Lausbubenstreich" will das Ortsoberhaupt das Ereignis aber auch nicht abtun. Jedoch: "Persönlich bedroht fühle ich mich nicht", sagt Liening-Ewert.
Nicht zuletzt, weil sich die "feige Tat" ja auch gegen seine Familie gerichtet hat, verständigt Liening-Ewert umgehend die Polizei. Die wurde umgehend aktiv. In einer Mitteilung betont das Polizeipräsidium Unterfranken, dass man jeglichen Taten, die sich wie hier gegen kommunale Mandatsträger richten, mit Hochdruck nachgehe. Teil eines Schutzkonzepts für kommunale Mandatsträger sei unter anderem die Übernahme der Ermittlungen durch speziell geschulte Beamtinnen und Beamte des polizeilichen Staatsschutzes. Dementsprechend habe die Kriminalpolizei Schweinfurt die Ermittlungen zu dem Geschehen sowie zu etwaigen Hintergründen der Tat übernommen.
Wer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bis 5.30 Uhr verdächtige Wahrnehmungen in der Nähe der beiden Anwesen gemacht hat, möge sich an die Kripo Schweinfurt unter Telefon (09721) 2021731 wenden.
Sauköpfe wurden jedenfalls nie zum Spaß ausgelegt, die wurden zu Schweinskopfsülze verarbeitet oder als Bestandteil der Schlachtplatte gegessen.
Das muss sich doch nachforschen lassen.
Ob man DHL eine Ablageerlaubnis vor der Haustür geben kann?