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Hendungen
Entsetzen am frühen Morgen: Unbekannte legen abgetrennten Schweinekopf vor das Haus des Hendunger Bürgermeisters
Ekel-Attacken auf die Anwesen von Florian Liening-Ewert und seines Stellvertreters. Gibt es einen rechtsradikalen Hintergrund? Oder liegt er in der Kommunalpolitik?
Am Freitagmorgen fand Hendungens Bürgermeister Florian Liening-Ewert einen Schweinekopf vor seinem Haus vor.
Foto: Florian Liening-Ewert | Am Freitagmorgen fand Hendungens Bürgermeister Florian Liening-Ewert einen Schweinekopf vor seinem Haus vor.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:44 Uhr

Entsetzen herrscht in Hendungen wegen eines Vorfalls, über dessen Hintergrund bisher nur spekuliert werden kann. Betroffen sind Bürgermeister Florian Liening-Ewert, sein Stellvertreter Alfred Kaiser und ihre Familien. Es ist kurz vor 7 Uhr am Freitagmorgen, als der achtjährige Sohn von Liening-Ewert auf dem Weg zur Schule die Haustüre öffnet. Der Junge traut seinen Augen nicht. Im Eingangsbereich seines Elternhauses liegt der Kopf eines Hausschweins. Schnell ruft er seinen Vater.

Der ist von dem Vorfall ebenso schockiert wie seine Frau. Während die beiden noch darüber sprechen, wie der Vorfall zu bewerten ist, kommt Alfred Kaiser dazu. Der in der Nähe wohnende Stellvertreter des Bürgermeisters berichtet von einem ähnlichen Vorfall: Auf seinem Grundstückszaun wurde in der Nacht ein kompletter Schweinskopf aufgespießt.

Liegen die Hintergründe in der Kommunalpolitik?

Der Hendunger Bürgermeister kann sich nach eigenen Worten keinen Reim auf die Tat machen und vermutet – weil auch sein Stellvertreter betroffen ist – Hintergründe im kommunalpolitischen Bereich. Es habe jedoch in jüngerer Vergangenheit keine Anfeindungen gegeben, die in einem Zusammenhang mit dem Vorfall stehen könnten. Er würde bei seiner Tätigkeit in der Gemeinde vielmehr "eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre" erleben. Deshalb habe er keine Vermutungen hinsichtlich des Verursachers. 

Bei eigenen Nachforschungen habe er lediglich in Erfahrung gebracht, dass in der rechtsextremen Szene das Anbringen von Schweineköpfen als Symbol für Fremdenhass verwendet werde. Allerdings gebe es in Hendungen niemanden, den er mit einem solchen Gedankengut in Verbindung bringen würde. Als "dummen Lausbubenstreich" will das Ortsoberhaupt das Ereignis aber auch nicht abtun. Jedoch: "Persönlich bedroht fühle ich mich nicht", sagt Liening-Ewert.

Bürgermeister Florian Liening-Ewert rätselt, wer ihm und seinem Stellvertreter einen abgetrennten Schweinekopf vor die Tür gelegt hat.
Foto: Eckhard Heise | Bürgermeister Florian Liening-Ewert rätselt, wer ihm und seinem Stellvertreter einen abgetrennten Schweinekopf vor die Tür gelegt hat.

Nicht zuletzt, weil sich die "feige Tat" ja auch gegen seine Familie gerichtet hat, verständigt Liening-Ewert umgehend die Polizei. Die wurde umgehend aktiv. In einer Mitteilung betont das Polizeipräsidium Unterfranken, dass man jeglichen Taten, die sich wie hier gegen kommunale Mandatsträger richten, mit Hochdruck nachgehe. Teil eines Schutzkonzepts für kommunale Mandatsträger sei unter anderem die Übernahme der Ermittlungen durch speziell geschulte Beamtinnen und Beamte des polizeilichen Staatsschutzes. Dementsprechend habe die Kriminalpolizei Schweinfurt die Ermittlungen zu dem Geschehen sowie zu etwaigen Hintergründen der Tat übernommen. 

Wer in der Nacht von Donnerstag auf Freitag bis 5.30 Uhr verdächtige Wahrnehmungen in der Nähe der beiden Anwesen gemacht hat, möge sich an die Kripo Schweinfurt unter Telefon (09721) 2021731 wenden.

 
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  • H. S.
    Früher haben wir das oft gemacht, das war ein heidenspass und alle sind damit klar gekommen.
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  • P. K.
    Was sie früher gemacht haben wollen glaube ich ihnen einfach nicht. Sie haben ja auch mal behauptet vorgeschichtliche Grabhügel errichtet zu haben.
    Sauköpfe wurden jedenfalls nie zum Spaß ausgelegt, die wurden zu Schweinskopfsülze verarbeitet oder als Bestandteil der Schlachtplatte gegessen.
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  • H. S.
    ich glaube nicht, das sie wissen was ich getan habe
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  • G. Z.
    Ohne Zweifel, das waren wohl "Sauköpf", die das installiert haben. Aber ein Saukopf oder die tote Sau war noch zu unseren Jugendzeiten nix schlimmes, schon gar nix kulturwidriges. Jeder hat bei der Hausschlachtung zugeschaut. Der Schlachttag war ein Festtag. Die Sau wurde ausgeblutet, die Blutschüssel gerührt, zerhackt, das Kesselfleisch geschnitten, gekocht und gegessen. Das Schwänzle abgeschnitten und in der Schule den Nachbar unbemerkt an die Hose gehängt. Das war noch Kultur. Was für eine Weichei-Gesellschaft heute. Im Steakhaus und beim Mäc das Fleisch reindrehen, am Donnerstag zum Schnitzeltag, beim fränkischen Hochzeitessen das gekochte Ochsenfleisch, die Leberknödel als Vorspeise. Die fränkische und die gesamte deutsche Essenskultur kann man nicht von der toten Sau, dem Rind trennen. Aber so sind wir: Strom kommt aus der Steckdose und das Gselchte vom Kochtopf. Und alle sind für den Tierschutz! Unterstützt die Ukraine, wir könnten nicht mal einen toten Saukopf ertragen.
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  • J. M.
    Was ich mich frage ist: Warum hat hier noch keiner geschrieben "das ist ja wie beim Franz Eberhofer Krimi und dem Schweinskopf al dente"
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  • J. N.
    Was ich mich frage: wo kriegen diese Typen denn die Schweineköpfe her? Die bleiben ja nicht einfach beim Sonntagsbraten übrig. Also Schlachthof oder Hausschlachtung, aber da muss ja auch ein zertifizierter Metzger dabei sein, dem auffallen sollte, wenn beim Kesselfleisch das Kopffleisch fehlt...

    Das muss sich doch nachforschen lassen.
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  • E. K.
    Die können sie im Internet frei Haus bestellen. 7€ das Kilo.
    Ob man DHL eine Ablageerlaubnis vor der Haustür geben kann? zwinkern
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  • M. R.
    Muss man ein solches Bild auf der Startseite zeigen? Könnt ihr euch zwecks Motive bitte etwas Deutschlandfunk Kultur widmen?
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  • H. V.
    Ja, die Menschen sollen sehen, was für "Schweinereien" geschehen. Da hilft kein Wegschauen.
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  • H. K.
    Der achtjährige Sohn des Bürgermeisters musste das auch aushalten.
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  • C. L.
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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