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Höchheim
3,6 Millionen Euro für neue Wohnräume im Salem-Dorf
Mit dem ersten Spatenstich begannen nun auch offiziell die Bauarbeiten am neuen Wohngebäude in Höchheim. Zur Feier kam auch der Sohn des Salem-Gründers.
Erster Spatenstich für neues Gebäude im Salem-Dorf in Höchheim: Über den offiziellen Beginn der Bauarbeiten freuen sich Höchheims Bürgermeister Michael Hey (von links), Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, Bauunternehmer Michael Abe, Salem-Dorf-Einrichtungsleiterin Marianne Bär, Salem-Geschäftsführer Gerhard Lipfert, Salem-Gesellschafter und Geschäftsführer Samuel Müller, Grabfeld-Allianz-Vorsitzender Jürgen Heusinger, Architekt Armin Röder, eine Dorfbewohnerin, stellvertretender Landrat Peter Suckfüll und zwei weitere Dorfbewohner.
Foto: Alfred Kordwig | Erster Spatenstich für neues Gebäude im Salem-Dorf in Höchheim: Über den offiziellen Beginn der Bauarbeiten freuen sich Höchheims Bürgermeister Michael Hey (von links), Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf, ...
Bearbeitet von Alfred Kordwig
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:01 Uhr

Es ist das größte Bauprojekt in der Geschichte des Höchheimer Salem-Dorfs:  Am Donnerstagvormittag wurden nach ersten vorbereitenden Arbeiten für die Fundamentierung mit dem ersten Spatenstich nun auch offiziell die Bauarbeiten aufgenommen. Das Datum wurde ganz bewusst ausgewählt: Vor zehn Jahren, am 26. September, starb Salem-Gründer Gottfried Müller im Alter von 95 Jahren. Er hatte die Bruderschaft Salem im Jahr 1957 in Stuttgart gegründet, um zunächst Obdachlose und Haftentlassene zu unterstützen.

Samuel Müller, Sohn von Salem-Gründer Gottfried Müller, bei seiner Ansprache anlässlich des ersten Spatenstichs für das neue Wohngebäude.
Foto: Alfred Kordwig | Samuel Müller, Sohn von Salem-Gründer Gottfried Müller, bei seiner Ansprache anlässlich des ersten Spatenstichs für das neue Wohngebäude.

Finanzierung war nicht einfach

Samuel Müller, Sohn des Salem-Gründers und heute Gesellschafter und Geschäftsführer von Salem International,  erinnerte in seinem Grußwort an das Wirken seines Vaters, bevor er auf das seit fast 50 Jahre währende  Engagement von Gerhard Lipfert bei Salem zu sprechen kam. Lipfert, ebenfalls Salem-Geschäftsführer, hatte zusammen mit seiner Frau Anfang der 1970er Jahre mit dem Aufbau des Kinder- und Jugenddorfes in Höchheim begonnen.

Westansicht des neuen Salem-Gebäudes in Höchheim.
Foto: Entwurf: Armin Röder | Westansicht des neuen Salem-Gebäudes in Höchheim.
Südansicht des neuen Salem-Gebäudes in Höchheim.
Foto: Entwurf: Armin Röder | Südansicht des neuen Salem-Gebäudes in Höchheim.

Samuel Müller dankte  allen, die den nun vor der Verwirklichung stehenden Neubau unterstützen. „Es war nicht einfach, die erforderlichen 3,6 Millionen Euro zu finanzieren“, meinte er im Beisein zahlreicher Gäste. „Doch nun geht es endlich los zum Wohle unserer Dorfbewohner.“ Einrichtungsleiterin Marianne Bär hatte die „Spatenstich-Gäste“ begrüßt, darunter auch viele Bewohner des Dorfes. Sie allein seien der Grund, warum es diesen Neubau gibt.

Suckfüll: „Eine tolle Geschichte“

Höchheims Bürgermeister Michael Hey sprach von einem wichtigen Schritt in die Zukunft, den Salem mit dem Neubau gehe.  Stellvertretender Landrat Peter Suckfüll nannte das Millionen-Projekt "eine tolle Geschichte“ und übermittelte die Grüße von Landrat Thomas Habermann. Auch Grabfeld-Allianz-Vorsitzender Jürgen Heusinger freute sich über die Umsetzung der vor über drei Jahren begonnen Planung. „Wir haben das Projekt immer unterstützt und gerne Brücken gebaut“, so der Sulzfelder Bürgermeister. Pfarrerin Beate Hofmann-Landgraf betonte das gute Verhältnis ihrer Kirchengemeinde zu Salem. Zuletzt habe sich das wieder bei einem gemeinsamen Gottesdienst im Rahmen des Salem-Sommerfest gezeigt.

Platz für 24 Erwachsene

Nach einem gemeinsamen Gebet lud Einrichtungsleiterin Marianne Bär zu einem kleinen Imbiss ein, an dem neben den Dorfbewohnern auch die Architekten sowie Vertreter verschiedener Ingenieurbüros und ausführender Firmen teilnahmen. Dabei bestand die Möglichkeit, einen Blick in die Pläne für das neue Gebäude zu werfen. Über 45 Jahre nach Gründung des Salem-Dorfes, in dem heute rund 40 Jugendliche und Erwachsene leben, entsteht für rund 3,6 Millionen Euro ein Neubau mit modernen Wohnräumen. Gefördert wird das Projekt durch den Freistaat Bayern und den Bezirk Unterfranken. Leben werden dort in zwei Wohngruppen voraussichtlich ab Dezember 2020 über 20 erwachsene Menschen mit leichter geistiger Behinderung, von denen die meisten schon seit vielen Jahren im Höchheimer Salem-Dorf leben. Sechs Wohnplätze sind rollstuhlgerecht gestaltet, um auch älter werdenden Bewohnern mit eingeschränkter Mobilität weiterhin ein Zuhause bieten zu können.

„Salem international“ auf mehreren Kontinenten aktiv
Unter dem Motto „Frieden stiften“ unterstützt „Salem International“ heute Projekte  nicht nur in Deutschland, sondern auch in Afrika, Südamerika oder Russland. Fast 400 Mitarbeiter sind für die gemeinnützige Organisation aktuell tätig und kümmern sich nicht nur um etliche Kinder- und Jugenddörfer, sondern engagieren sich auch für den Natur- und Umweltschutz oder betreiben Ökolandbau mit nachhaltiger Forstwirtschaft. Das Salem-Dorf in Höchheim gibt es seit den 1970er Jahren und hat sich schon lange fest in der Gemeinde etabliert. Mit rund 50 Mitarbeitern gehört die Einrichtung zu den größten Arbeitgebern im Milzgrund. Im Jahr 2011 konnte im Salem-Dorf in Höchheim 25-jähriges Jubiläum der arbeitstherapeutischen Maßnahmen gefeiert werden. 2014 gedachte man in allen Salem-Einrichtungen des 100. Geburtstages von Gründer Gottfried Müller, drei Jahre später wurden „60 Jahre Salem“ gefeiert.
 
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