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MELLRICHSTADT
12 000 Legehennen am Suhlesturm?
Martina Harasim
Martina Harasim
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:47 Uhr

Vor einem Jahr gab es massive Bürgerproteste gegen die Bauvoranfrage des Landwirts Robert Mack auf Errichtung einer Lagerhalle mit Standortprüfung für Tierhaltung im Bereich des Suhlesturms. Bürger fürchten eine permanente Geruchsbelästigung und Fliegenplagen, wenn mehrere Tausend Freiland-Legehennen oder gar Mastschweine im Westen der Stadt, 1100 Meter von der Wohnbebauung entfernt, gehalten werden. Nach umfassenden Diskussionen mit den Anwohnern des Hainbergs hat der Landwirt damals von der Tiernutzung abgesehen.

Nun hat Robert Mack erneut einen Antrag auf Vorbescheid eingereicht. Er will wissen, ob die rechtlichen Voraussetzungen gegeben sind, dass er auf dem Grundstück „Hinterm Suhles“ einen Stall für 12 000 Legehennen in Freilandhaltung bauen kann. Der Stadtrat hatte diesen Antrag am Donnerstag auf dem Tisch und beschied ihn positiv.

Die Stadt kann nicht Nein sagen

Die Stadträte taten dies nicht, weil sie das Projekt gut finden, sondern weil sie rechtlich überhaupt keine Möglichkeit haben, sich gegen das Vorhaben zu stellen. Dies machte Bürgermeister Eberhard Streit in seinen Ausführungen deutlich. Die einzige Gegenstimme stammt von Karoline Karg. Sie ist gegen Massentierhaltung und hält die Privilegierung von Landwirtschaft für überzogen.

In dem Beschluss, den die Stadträte fassten, wird das Landratsamt „dringend gebeten“, die wasserrechtlichen und immissionsschutzrechtlichen Aspekte zum Schutz des Trinkwassers und der Siedlungsgebiete „eingehend zu prüfen“.

Der Wasserzweckverband Mellrichstädter Gruppe hat sich in seiner Stellungnahme bereits dafür ausgesprochen, die Zahl der Legehennen auf 10 000 zu reduzieren.

Zu wenige Informationen

Abgelehnt, aber nicht auf ewige Zeiten, wurde der Antrag auf Vorbescheid der Firma Candor. Sie möchte in der Nähe der Sondheimer Straße beim ehemaligen BayWa-Gebäude 20 Einfamilienhäuser bauen. Dem Stadtrat waren die vom Bauherrn vorgelegten Unterlagen und Informationen zu mager.

Das Förderprogramm zur Erhaltung und Wiederbelebung alter, leer stehender Anwesen in Mellrichstadt und den Stadtteilen steht kurz vor der Realisierung. Der Stadtrat beschloss, in einer Arbeitssitzung ein beschlussfähiges kommunales Förderprogramm auf den Weg zu bringen.

Baufälliges Haus wird durch neues ersetzt

In diesem Zusammenhang wurde der Bauantrag von Christian Seyfarth als richtungsweisend angesehen und befürwortet. Er baut in Mühlfeld, Am Streckfluß 1, ein neues Haus. Das alte, baufällige Haus, der Schuppen und die Scheune, die jetzt noch dort stehen, werden abgerissen.

Das Atemschutzprüfgerät der Mellrichstädter Feuerwehr ist in die Jahre gekommen und so kaputt, dass es nicht mehr repariert werden kann. Das Gerät wird zum Prüfen der Atemschutzmasken, der Lungenautomaten und der Geräte benötigt. Die Neuanschaffung kostet 23 213 Euro. Der Stadtrat genehmigte diese außerplanmäßige Ausgabe.

 
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