
Das Diakonische Werk im Main-Tauber-Kreis leistet seit vielen Jahren wertvolle Arbeit in der Sucht- und Schwangerenberatung. Mit einem breiten Angebot an Unterstützung und Prävention ist es eine unverzichtbare Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenssituationen – sei es aufgrund einer Suchterkrankung, einer ungewollten Schwangerschaft oder auch im Bereich der Frühen Hilfen.
Die Beratungsangebote richten sich an Betroffene, Angehörige sowie Fachpersonen und decken eine Vielzahl von Themen ab: Alkohol- oder Drogenabhängigkeit, Medikamentenmissbrauch, Spielsucht, Essstörungen und andere Formen von Suchtverhalten. In der Schwangerenberatung stehen Themen wie ungeplante Schwangerschaften, finanzielle Unterstützung, Geburt und Elternzeit sowie der Umgang mit Partnerschaftsproblemen im Vordergrund.

Ein besonderer Schwerpunkt der aktuellen Arbeit liegt auf der Prävention – vor allem bei jungen Menschen. Im Rahmen eines neuen Projekts wird der bewegende Film "Vena" in den Kinos der Städte Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim gezeigt. Der Film handelt von einer drogenabhängigen Frau, die schwanger ins Gefängnis muss und geht damit eindrucksvoll auf Themen wie Abhängigkeit, Selbstbestimmung und die Suche nach Halt in schwierigen Lebenslagen ein. Ziel ist es, mit jungen Menschen vor allem in der Schule in den Dialog zu treten, frühzeitig zu sensibilisieren und Perspektiven aufzuzeigen.
Die Auftaktveranstaltung zur Kino-Initiative fand im Badischen Hof in Tauberbischofsheim statt. Zahlreiche Fachleute aus der Praxis und den Beratungsstellen waren anwesend – darunter Lehrerinnen, Hebammen, Sozialpädagoginnen, Jugendsozialarbeiter, Mitarbeitende aus Jugendhilfeeinrichtungen und Vertreter der Schulpsychologie. In einem regen Austausch wurden Fragen zur Wirkung des Films, zur Einbettung in den Schulalltag und zu möglichen Nachbereitungsangeboten diskutiert.
Bereits im jungen Alter lernen, wie man mit Krisen umgeht
"Es gibt Stellen, die Hilfe anbieten", das soll der Film auch zeigen, betonte Aleit-Inken Fladausch-Rödel, Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes während der Veranstaltung. Das Diakonische Werk arbeitet eng mit Schulen, Kliniken, Jugendämtern und weiteren sozialen Trägern zusammen. Das Ziel ist immer, Menschen rechtzeitig aufzufangen und ihnen Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten, so Carina Kuhn von der Schwangerenberatung. Neben Einzelberatungen bietet das Diakonische Werke auch Gruppenangebote, Elternabende und Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren an.
Aleit-Inken Fladausch-Rödel und ihre Kolleginnen setzen sich mit großem Engagement für die Weiterentwicklung der Angebote ein. "Es ist uns ein großes Anliegen, Menschen in belastenden Lebenssituationen nicht allein zu lassen. Gerade junge Menschen müssen lernen dürfen, wie man Krisen bewältigt, ohne in destruktive Verhaltensmuster zu verfallen", so Fladausch-Rödel. Das Kino-Projekt sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Prävention auf moderne und bewegende Weise gestaltet werden könne. Die Leiterin der Suchtberatungsstelle in Bad Mergentheim, Barbara Veeh, betonte, dass die Lebensumstände in den betroffenen Familien "immer komplex sind". Wichtig sei, "immer genau hinzuschauen". Die Hemmschwelle, bis man die Beratungsstellen aufsucht, sei sehr hoch, berichtete sie, aber man könne auch vielen Menschen aktiv helfen, wieder ins Leben zu finden.
Die Veranstaltungen rund um den Film "Vena" sollen in den kommenden Wochen in allen drei Städten stattfinden.