Trotz intensiver Suche gibt es weiter keinen Hinweis auf den Verbleib einer 13-jährigen Schülerin, die am frühen Mittwochabend in Tauberbischofsheim von der Nordbrücke in die eiskalte Tauber gestürzt ist. Auch am Freitag und Samstag suchten Spezialkräfte erneut die Uferbereiche und den Fluss zwischen der Unglücksstelle und dem Wehr im Stadtteil Hochhausen ab. Ohne Ergebnis. Rund acht Kilometer lang ist dieser Flussabschnitt.
Dass die Jugendliche noch weiter getrieben worden ist, halten die Experten für äußerst unwahrscheinlich. Die Tauber ist in diesem Bereich durch mehrere Wehre gesperrt. Solange die 13-Jährige nicht gefunden ist, bleibt ein Funken Hoffnung, dass sie sich möglicherweise selbst ans Ufer retten konnte. Hinweise darauf gibt es allerdings bislang nicht.
Das Mädchen war am Mittwoch gegen 17 Uhr in Tauberbischofsheim von der Tauberbrücke bei der Kläranlage in den Fluss gestürzt. Augenzeugen hörten sie noch im Wasser um Hilfe schreien und wollten Schwimmbewegungen erkannt haben. Sofort alarmierte Rettungskräfte konnten die Jugendliche aber auch in den Folgestunden nicht finden.
Dass sie tatsächlich in die Tauber gestürzt ist, daran gibt es laut Polizeisprecher Gerald Olma keine Zweifel. Mehrere Zeugen hätten dies bestätigt. Die Familie des Mädchens wohnt ganz in der Nähe der Nordbrücke, ihre Eltern hatten sie etwa zeitgleich als vermisst gemeldet.
Polizei auf der Suche nach weiteren Zeugen
Zu näheren Hintergründen des Geschehens hat die Polizei noch keine Informationen und hofft auf Hinweise weiterer Zeugen, die das Mädchen am Mittwoch gesehen haben. Sie sollen sich bei der Polizei unter Tel. (09341) 81-0 melden. Eine Fremdeinwirkung schließen die Ermittler aus.
Die Tauber führt derzeit Hochwasser und soll an der Unglücksstelle unterhalb der Brücke etwa 1,5 bis zwei Meter tief sein. Der Wasserstand variiert stark, seichte Passagen wechseln sich mit tieferen ab. Auf Anfrage bestätigte Polizeisprecher Olma, dass die Vermisste zwar schwimmen konnte – "aber nicht besonders gut".
Tauber ist kalt, trüb und hat eine starke Strömung
Zudem hat die Tauber aktuell eine starke Strömung und ist sehr kalt, geschätzt zwischen drei und sieben Grad. "Je länger sie im Wasser war, desto geringer die Überlebenschance." Auch Taucher wurden seit Donnerstag eingesetzt. Allerdings ist der Fluss derzeit auch sehr trüb, was die Suche erschwert.
Die Suche soll fortgesetzt werden, bis das Mädchen gefunden ist. Nach 130 Einsatzkräften am Mittwochabend und über 80 am Donnerstag durchkämmten am Freitag rund 20 Spezialkräfte von Wasserschutzpolizei und DLRG mit mehreren Spürhunden den Flussbereich zwischen Tauberbischofsheim und Impfingen und am Nachmittag bis Hochhausen im Main-Tauber-Kreis.
Die Suche wurde am Freitag bei Einbruch der Dunkelheit unterbrochen und am Samstag erneut aufgenommen - mit Kräften der DLRG Wertheim und einem Wasserortungshund sowie mehreren Polizeitauchern. Trotz schwieriger Wetterverhältnisse wurde bis etwa 16 Uhr nach dem Mädchen gesucht. „Dabei gingen alle Beteiligte bis an die Grenze ihrer körperlichen Belastbarkeit“, heißt es von der Polizei. Die Vermisste konnte jedoch nicht aufgefunden werden. Aufgrund der zu erwartenden steigenden Pegelstände der Tauber können die intensiven Suchmaßnahmen am Sonntag nicht fortgesetzt werden.