Erst mit Einbruch der Dunkelheit musste am Donnerstagabend abgebrochen werden: Den ganzen Tag über lief an der Tauber unterhalb von Tauberbischofsheim die Suche nach einem 13-jährigen Mädchen. Über 80 Einsatzkräfte von Wasserschutzpolizei und Bereitschaftspolizei waren vor Ort, ein Polizeihubschrauber suchte mit einer Wärmebildkamera - ergebnislos. Auch eine Drohne flog über den betreffenden Flussabschnitt.
Die Jugendliche war am Mittwoch in Tauberbischofsheim gegen 17 Uhr von der Nordbrücke bei der Kläranlage in den eiskalten Fluss gestürzt. Die Gründe sind noch unklar. Bis 21.30 Uhr suchten laut Polizeiangaben rund 130 Helfer von Feuerwehr, Rettungsdiensten, DLRG, Hundestaffeln und Polizei nach der Vermissten. Einige Privatleute sollen noch bis tief in die Nacht hinein gesucht haben.
Suche am Morgen wiederaufgenommen
Am Donnerstagmorgen rückten zwei Züge der Bereitschaftspolizei mit rund 60 Einsatzkräften an. Hinzu kamen Kräfte der Wasserschutzpolizei. Abgesucht wurde zunächst der vier Kilometer lange Flussabschnitt unterhalb der Nordbrücke bis zum Wehr in Impfingen. "Wir hoffen weiterhin, das Mädchen lebend zu finden", so Polizeisprecher Gerald Olma.
Weil die Suche - auch mit Strömungstauchern - ergebnislos blieb, dehnte man sie auf den ebenfalls vier Kilometer langen Abschnitt bis Hochhausen aus. "Wir machen weiter, bis wir das Mädchen finden", sagte der Polizeisprecher. Im Lauf des Nachmittags wurden beide Abschnitte ein weiteres Mal abgesucht. Doch bis zum frühen Donnerstagabend gab es noch keine Spur von der Vermissten. Die Suche soll nun am Freitagmorgen fortgesetzt werden.
Zeugen sahen Mädchen von der Brücke fallen
Ein Passant war am Mittwochabend Zeuge geworden, wie das Mädchen von der Brücke fiel. Laut Polizei hörte ein Pärchen von der Brücke aus Hilferufe und sah das Mädchen davontreiben. Rettungskräfte von Feuerwehr, DRK und Polizei eilten sofort zum Unglücksort und begannen mit der Suche.
Eltern meldeten 13-Jährige als vermisst
Die Einsatzkräfte gingen rasch davon aus, dass es sich bei dem Mädchen um eine 13-jährige handelt, die von ihren Eltern zeitgleich als vermisst gemeldet wurde. Die Familie wohnt in unmittelbarer Nähe der Brücke.
Warum und wie die Jugendliche in den Fluss kam, ist Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Dabei hofft die Polizei auch auf weitere Zeugen, die das Mädchen kurz vor dem Unglück im Bereich der Nordbrücke gesehen haben könnten (Tel. 09341/81-0).
In den sozialen Medien wurde im Laufe des Donnerstags in verschiedenen Gruppen die Falschnachricht verbreitet, wonach die Schülerin gefunden worden sei. "Dem ist derzeit leider nicht so. Verbreitet keine Falschmeldungen und Gerüchte", twitterte daraufhin das Heilbronner Polizeipräsidium.
Die Tauber ist derzeit durch das kürzliche Hochwasser noch angeschwollen und hat eine starke Strömung. Das Wasser ist trüb, was die Suche erschwert. "Die Tauber hat einen hohen Wasserfluss", erklärte Polizeisprecher Olma am Donnerstag vor Medienvertretern. Der Pegel liege 50 Zentimeter bis einen Meter über dem Normalwert.
Aktuelle Informationen zu der fortgesetzten Suche folgen an dieser Stelle.