Im Main-Tauber-Kreis wurden im Zeitraum von Freitag, 2., bis Sonntag, 4. Oktober, insgesamt 19 neue Fälle einer Coronavirus-Infektion bestätigt, wie das Landratsamt am Sonntag informierte. Neben dem bereits unter Quarantäne stehenden Bischöflichen Internat Maria Hilf sind nun weitere Schulen betroffen.
Alleine am Freitag wurden fünf neue Fälle einer Coronavirus-Infektion gemeldet. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte und Gemeinden Bad Mergentheim, Wertheim und Wittighausen. Drei von ihnen sind Kontakte zu bereits bekannten Fällen. Am Samstag, 3. Oktober, wurden drei neue Fälle bestätigt. Die betroffenen Personen leben jeweils im Gebiet der Stadt Wertheim und sind ebenso Kontakte zu bereits bekannten Fällen. Am Sonntag, 4. Oktober, wurden elf neue Coronavirus-Infektionen bestätigt. Die betroffenen Personen leben im Gebiet der Städte Bad Mergentheim, Weikersheim und Lauda-Königshofen, so die Informationen aus dem Landratsamt.
Alle 19 neu Infizierten befinden sich in häuslicher Isolation, ihre Kontakte werden ermittelt. Für die Kontaktpersonen wird ebenfalls häusliche Isolation angeordnet und eine Testung veranlasst. Die Gesamtzahl der bislang bestätigt infizierten Personen im Landkreis beträgt nun 576. Der Wert der Sieben-Tage-Inzidenz im Main-Tauber-Kreis liegt bei 9,8. Er beschreibt die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen je 100 000 Einwohner.
Internats-Quarantäne betrifft 115 Personen
Eine der neuen Infektionen, die am Freitag festgestellt wurden, betraf das Bischöfliche Internat Maria Hilf in Bad Mergentheim. In diesem Zusammenhang musste die gesamte Einrichtung mit 43 Internatsschülern sowie 25 Mitarbeitenden unter Quarantäne gestellt werden. Betroffen von der Quarantäne sind darüber hinaus weitere 47 Schüler, die in die Tagesbetreuung gehen. Wie Markus Moll, Pressereferent des Landrats, gegenüber der Redaktion mitteilte, gehöre die positiv auf Covid-19 getestete Person zum Personal des Internats.
Für alle 115 Betroffenen fand am Freitag, 2. Oktober, eine Testung im Abstrichzentrum des Main-Tauber-Kreises in Bad Mergentheim statt. Auf diese Flächentestung sind neun der elf am Sonntag gemeldeten Neuinfektionen zurückzuführen. Wie Pressereferent Moll erklärte, müsse auch bei einem negativen Ergebnis die Quarantäne fortdauern.
Die Internatsschüler verblieben am Wochenende in der Einrichtung und durften nicht wie üblich nach Hause fahren; sie müssen nun ihre gesamte Quarantänezeit im Internat verbringen. Positive Fälle unter den Internatsschülern werden, unabhängig von der Meldeadresse, als Fälle in Bad Mergentheim geführt. Für die „externen“ Schüler wurde bereits am Freitag eine häusliche Isolation in ihren Familien verfügt. Das Gesundheitsamt steht in engem Kontakt mit der Einrichtung, die Versorgung der Internatsschüler ist vollständig gewährleistet, so die Mitteilung des Landratsamts.
Klassen in Quarantäne zählen rund 125 Schüler
Von den am Freitag und Sonntag festgestellten Infektionen sind insgesamt fünf Schulen in Bad Mergentheim betroffen. Die Grundschule mit ihren beiden Standorten in der Au und in der Stadtmitte wurde vorläufig bis einschließlich Mittwoch, 7. Oktober, vollständig geschlossen, da hier mehrere Lehrkräfte als engere Kontaktpersonen eingestuft werden mussten.
Darüber hinaus wurden fünf Schulklassen mit insgesamt rund 125 Schülern unter Quarantäne gestellt, davon jeweils eine Klasse am Deutschorden-Gymnasium, an der Eduard-Mörike-Schule (Gemeinschaftsschule), an der Grundschule (Standort Au), an der Kopernikus-Realschule und an der Realschule St. Bernhard. Vor dem Hintergrund des Persönlichkeitsschutzes werden die betroffenen Klassen nicht genannt. Unter den 125 Schülern sind viele der 90, für die bereits durch die Zugehörigkeit zum Internat eine Quarantäne bestand, so dass diese beiden Zahlen nicht addiert werden dürfen.
„Wir bitten um Verständnis dafür, dass die getroffenen Maßnahmen zum Teil erhebliche Einschränkungen und Belastungen für die Kinder und Jugendlichen sowie ihre Familien mit sich bringen. Des Weiteren ist uns bewusst, dass dies für die Schulen eine besondere Herausforderung darstellt. Die Maßnahmen sind aber leider notwendig, um Infektionsketten schnellstmöglich und effizient unterbrechen zu können“, wird Christoph Schauder als Leiter des Arbeitsstabes Corona im Landratsamt Main-Tauber-Kreis in der Pressemitteilung zitiert.