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Karlstadt
Zweiter Umzug nach Einbruch und Crowdfunding: Julian Frank eröffnet Autoaufbereitung "WashHero" in Karlstadt
Die Treue der Stammkunden trotz vieler Standortwechsel im Landkreis ist für den selbstständigen Autoaufbereiter ein Segen. Gleiches könnte für eine neue Kooperation gelten.
Julian Frank konnte auch mithilfe eines Crowdfundings mit seinem Traumjob weitermachen. Zu seinen Dienstleistungen gehört unter anderem das Entfernen von Kratzern im Autolack mit den entsprechenden Geräten.
Foto: Felix Hüsch | Julian Frank konnte auch mithilfe eines Crowdfundings mit seinem Traumjob weitermachen. Zu seinen Dienstleistungen gehört unter anderem das Entfernen von Kratzern im Autolack mit den entsprechenden Geräten.
Felix Hüsch
 |  aktualisiert: 14.11.2024 02:42 Uhr

Es war schon der zweite Umzug innerhalb eines Jahres für Julian Frank und sein Equipment für die professionelle Autoaufbereitung. Nachdem im Dezember 2023 in seiner Firmenhalle in Gössenheim eingebrochen worden war, zog es den 30-Jährigen im März 2024 übergangsweise nach Retzbach. Jetzt hat er ein weiteres Mal den Standort gewechselt und ist seit dem 1. November mit seiner Autoaufbereitung "WashHero" in der Bodelschwinghstraße in Karlstadt zu finden.

Den Schaden, der ihm durch den Einbruch und seine Folgen entstanden ist, kann Frank bis heute nicht genau beziffern. Wenige Wochen nach dem Vorfall sprach er noch von 17.500 Euro. Inzwischen ist längst klar, dass die Summe in einem deutlich höheren fünfstelligen Bereich liegen muss. "Allein die Werkzeuge, die damals geklaut wurden, waren einige tausend Euro wert. Aber es wurden auch Unterlagen gestohlen und ich musste viel Umsatzsteuer nachzahlen", erinnert er sich. Inzwischen wurde das Verfahren eingestellt, wie Frank erzählt.

Kooperation mit Autohaus gestartet

Um beruflich zu überleben und seinen Traumjob nicht aufgeben zu müssen, startete Frank ein Crowdfunding, wodurch etwa 1500 Euro zusammenkamen. Dieser Betrag steht freilich in keinem Verhältnis zum entstandenen Schaden, diente aber als Starthilfe und ebnete ihm den Weg für einen Neustart. "So konnte ich zumindest offene Rechnungen des Finanzamts bezahlen und mir ein paar kleinere Geräte leisten", so Frank. Grundsätzlich habe er aber "von null" anfangen müssen. 

"Es war ein bisschen wie wenn man wieder in die Selbstständigkeit startet – dabei aber schon im Vorhinein verschuldet ist", meint er. Kürzlich öffnete sich für Frank nun eine in geschäftlicher Hinsicht wertvolle Tür. Im September fing er an, übergangsweise im Karlstadter Autohaus Köhler auszuhelfen. Inzwischen wuchs daraus eine Kooperation. "Ich habe die Halle gegenüber gemietet und mache dort von morgens bis 13 Uhr Autoaufbereitung fürs Autohaus und danach bin ich noch bis 18 Uhr hier und kümmer mich um die Autos meiner Privatkunden", erklärt er.

Franks Aufbereitungshalle in der Bodelschwinghstraße steht schräg gegenüber vom Autohaus Köhler. Zu tun gibt es für ihn bereits genug. Halbtags bereitet er nach wie vor die Autos von Privatkunden auf.
Foto: Felix Hüsch | Franks Aufbereitungshalle in der Bodelschwinghstraße steht schräg gegenüber vom Autohaus Köhler. Zu tun gibt es für ihn bereits genug. Halbtags bereitet er nach wie vor die Autos von Privatkunden auf.

Auftragslage im Winter oft schwierig

Die Lage der Halle könnte für Frank kaum besser sein, der glücklich über die Chance ist, die die Kooperation ihm bietet: "Es ist nicht selbstverständlich, dass meine Stammkunden diese Umzüge mitmachen. Es ist schon der zweite in einem Jahr. Außerdem entstehen dabei auch für mich Kosten und es geht Zeit verloren." Da die Auftragslage in seiner Branche im Winter schwierig ist, bezeichnet er die Kooperation als "das Beste, was hätte passieren können".

Trotz der Neuaufstellung in Karlstadt wird ein Nebenstandort bestehen bleiben. In Eußenheim befindet sich nach wie vor ein Firmenbüro und -Lager. "Das wird auch so bleiben", meint Frank. "Meine Mutter ist gelernte Bürokauffrau. Sie ist nicht bei mir angestellt, hilft dort aber mit." Seine Leidenschaft für die Autoaufbereitung entdeckte Julian Frank schon vor einigen Jahren. Nach einer Pause im ersten Jahr der Corona-Pandemie machte er sich Anfang 2021 selbstständig. "Ich wollte diesem Job weiter nachgehen, aber mich eben nicht mehr für Mindestlohn hinstellen", sagt er heute.

 
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