Ein fünfjähriges Mädchen und sein vierjähriger Bruder sind am Montagmorgen im Karlsteiner Ortsteil Dettingen (Lkr. Aschaffenburg) tot aufgefunden worden. Hinweise darüber, wie und warum die beiden Kinder in der Nacht zuhause gestorben sind, sollte an diesem Dienstag das Ergebnis der Obduktion geben.
Doch auch nach der Untersuchung durch die Rechtsmedizin ist die Todesursache offenbar weiter unklar. In einer Pressemitteilung der Leitenden Oberstaatsanwältin Monika Schramm und des Polizeisprechers Philipp Hümmer heißt es, die "intensiven Ermittlungen im Hinblick auf deren Todesursache" würden weiter mit Hochdruck fortgeführt.
Weitere Untersuchungen laut Polizei und Staatsanwaltschaft nötig
Noch am Montagnachmittag war bei den beiden Kindern die rechtsmedizinische Obduktion durchgeführt worden. Sie konnte "die Todesursache jedoch nicht klären", heißt es in der Mitteilung. Weitere toxikologische Untersuchungen seien deshalb hin Auftrag gegeben worden. Diese werden einige Zeit in Anspruch nehmen.
Sowohl die Todesursache, als auch die Todesumstände sind bislang unklar. Ein Defekt an der Heizungsanlage kann nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen werden. Ein Unglücksfall ist den Ermittlungen zufolge weiterhin nicht auszuschließen.
Vater ist wieder ansprechbar
Am Montagmorgen gegen 6.30 Uhr hatte ein Notruf die Retter zu dem Haus in Karlstein-Dettingen geführt. Doch für die zwei Kinder kamen die Hilfe zu spät, der Notarzt konnte nur noch ihren Tod feststellen. Ihr Vater kam ins Krankenhaus, er ist inzwischen wieder ansprechbar.
Eines von zwei weiteren älteren Kindern, die mit dem Vater im Haus leben, hatte offenbar den Notruf abgesetzt. Die Mutter der beiden Kleinkinder lebt nach Polizeiangaben getrennt vom Vater im Ausland. Man habe sie am Montag zunächst vergeblich versucht zu erreichen.
"Ganz Karlstein trauert mit der Familie"
Nach dem tragischen Fall ist das Mitleid und die Hilfsbereitschaft in der Gemeinde für die Familie groß. Der Karlsteiner Bürgermeister Peter Kreß (FDP) versprach der Familie und allen Betroffenen Unterstützung. Er hat nach eigenen Angaben eine Reihe von Anrufen erhalten, in denen Anteilnahme und Mitgefühl ausgedrückt wurden. Auf Facebook und in Interviews sagte Kreß: "Ganz Karlstein trauert mit der Familie." Er sprach von einem "Schock für uns alle".
Nun sei vorrangig Unterstützung von Seiten des Rathauses gefragt. Das umfasse auch Gesprächsangebote im Kindergarten, wo gleichaltrige Kinder und Betreuer am Montag vergeblich auf die beiden Geschwister gewartet hatten. Und, verspricht Kreß: "Auch wenn es monetär einen Anlass geben sollte, sind wir von Seiten der Gemeinde zur Stelle."