
Das Organisationsteam des Umsonst & Draußen-Festivals in Karlstadt kann die Finanzplanung in diesem Jahr zumindest etwas entspannter angehen. Pünktlich zum Jubiläumsjahr mit der inzwischen 30. Ausgabe am Saupurzel wurde vom Bund eine Finanzspritze in Aussicht gestellt. Die Fördersumme liegt im niedrigen fünfstelligen Bereich und kommt über einen neuen Festivalförderfonds zustande. Über diesen werden 2024 erstmals insgesamt fünf Millionen Euro an 141 Projekte aus ganz Deutschland ausschüttet.
Der Fokus liegt dabei auf kleinen und mittelgroßen Festivals, die bestenfalls zur sozialen und ökologischen Nachhaltigkeit beitragen sollen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Initiative Musik hervor. Eine mit Musikexperten besetzte Jury hat in den vergangenen Monaten aus insgesamt 800 Anträgen 141 Festivals auserkoren, die gefördert werden sollen. Unter ihnen befindet sich das Umsonst & Draußen Karlstadt, das in diesem Jahr vom 19. bis 21. Juli stattfindet.
Entlastung tut gerade vorm Jubiläum sehr gut
"Das Geld können wir richtig gut gebrauchen", freut sich Jakob Schreiner, Pressebeauftragter des Organisationsteams. Gerade im Jubiläumsjahr kämen auf ihn und sein Team viel zusätzliche Arbeit und auch Investitionen zu. "Wir starten eigentlich jedes Jahr mit einer Fehlplanung in die drei Tage und hoffen, dass das Wetter passt, genügend Leute kommen und wir am Ende die schwarze Null stehen haben. Da tut so eine Entlastung sehr gut", sagt Schreiner. Er geht davon aus, mit dem Zuschuss einen Teil der Bühnenkosten und Bandgagen decken zu können.
Die Fördergelder werden nach festen Kriterien vergeben. Das Team vom Umsonst & Draußen gab drei wesentliche Punkte an, um der Jury das eigene Festival zu verkaufen. Ausschlaggebend war zum einen die "Förderung des künstlerischen Nachwuchses". Die Bands in Karlstadt sind zu einem großen Teil lokal und eher unbekannt. Außerdem ist die Bedingung für dieses Kriterium, dass keine der auftretenden Künstler mit einer Platte Goldstatus erreicht hat.
Vereine übernehmen beim Festival ganze Schichten am Getränkestand
Auch die "Originalität der musikalischen Programmauswahl" ist am Saupurzel allein durch die alternative Trailer Stage als Kontrast zur Main Stage gegeben. Zu guter Letzt überzeugte die Fachleute die "Unterstützung regionaler Strukturen", die beim U&D gegeben ist. Ehrenamtliches Arbeiten und ein kostenloses Angebot funktionieren nur, wenn umliegende Vereine oder Behörden zusammenkommen. "Es gibt einzelne Vereine, wie zum Beispiel den TSV, die vorbeikommen und eine komplette Schicht am Getränkestand übernehmen", erzählt Schreiner.