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Gemünden
Zum Tod von Lotte Bayer: Sie war eine Gemündener Institution
Lotte Bayer war als Stadtführerin und durch ihr vielfältiges Engagement weithin bekannt. Am Montag starb die Gemündener Ehrenringträgerin im Alter von 82 Jahren überraschend.
Lotte Bayer (hier 2014 als Stadtführerin auf dem Weg zum Ronkarzgarten) wurde 82 Jahre alt.
Foto: Angelika Becker | Lotte Bayer (hier 2014 als Stadtführerin auf dem Weg zum Ronkarzgarten) wurde 82 Jahre alt.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 09.02.2024 14:03 Uhr

Die Gemündener Ehrenringträgerin Lotte Bayer ist am Montag im Alter von 82 Jahren überraschend gestorben. Lange Jahre war die gebürtige Rieneckerin, die als Stadtführerin bekannt war, das Gesicht des Historischen Vereins Gemünden. Den führte die Geschichtsbegeisterte seit 2005 als Vorsitzende. Unzählige Ausstellungen, Führungen und Veröffentlichungen waren ihrem Engagement zu verdanken. Die Mitglieder des Historischen Vereins schätzten auch ihre Kuchen, vor allem den Apfelstrudel. "Lotte Bayer ist in Gemünden eine Institution", sagte Gemündens Bürgermeister Jürgen Lippert 2018, als ihr der Ehrenring verliehen wurde. "Sie ist umtriebig, und als Organisatorin allseits bekannt und begehrt", so Lippert damals.

Lotte Bayer heiratete in die Gemündener Schreinerei Bayer neben dem Rathaus ein und war seit 1959 Gemündenerin. Noch im selben Jahr stellte sie mit Mitstreitern eine Theateraufführung bei der Kolpingsfamilie in der Dreifaltigkeitspfarrei auf die Beine. Auch zu Weihnachten und im Fasching fanden Aufführungen statt, bei denen Bayer ihr schauspielerisches Talent auslebte.

Lotte Bayer war in der Pfarrgemeinde und in der Stadt aktiv

Drei Wahlperioden lang engagierte sie sich im Pfarrgemeinderat von St. Peter und Paul. Sie organisierte das Basarteam, kümmerte sich um die Jugendarbeit, gründete einen Frauenkreis, richtete Seniorennachmittage aus und managte Faschingsveranstaltungen, bei denen sie selbst in der Bütt stand. Auch als das erste Pfarrfest auf der Lindenwiese gefeiert wurde, gehörte Lotte Bayer zu den Organisatorinnen.

Lotte Bayer bei der Verleihung des Ehrenrings 2018 mit Bürgermeister Lippert und dem 2019 verstorbenen Walter Joa. 
Foto: Michael Mahr | Lotte Bayer bei der Verleihung des Ehrenrings 2018 mit Bürgermeister Lippert und dem 2019 verstorbenen Walter Joa. 

In den 70er Jahren unterstützte Bayer die Stadt Gemünden bei der Organisation der Kinder- und Jugendnachmittage beim Kirchweih- und Heimatfest. Auch auf ihre Mitwirkung im Ferienspaß konnte sich die Stadt verlassen. Ihre Wanderungen, Ausflüge und Führungen waren bei den jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr begehrt. Seit 1982 bot die gelernte Schneiderin und Gesundheitsbildnerin bei der Volkshochschule Kurse an. Kräuter-, Koch und Brotbackkurse waren darunter, auch Heilfasten, Gymnastik und Pilates. Mit dem Naturpark Spessart hat sie für die Stadt Gemünden den Kultur- und Naturlehrpfad konzipiert. Auch für den Naturpark bot sie Führungen an, stellte Ausflüglern etwa den Ronkarzgarten vor oder zeigte ihnen bei Kräuterwanderungen die kulinarische Seite der heimatlichen Flora.

Seit 2018 gehörte Lotte Bayer dem Vorstand des Förderkreises "Kloster und Wallfahrtskirche Schönau" an. Für ihr ehrenamtliches Engagement bekam sie 2017 das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten verliehen.

Lotte Bayer hinterlässt ihren Mann Hans, mit dem sie drei Kinder hat. Auch drei Urenkelinnen gibt es bereits. Ein Termin für die Beisetzung stand am Mittwoch noch nicht fest.

 
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