Die Marktheidenfelderin Ellen Hüsam ist Grundschullehrerin, war zuletzt Rektorin in Steinfeld und ist jetzt in der Lehrerfortbildung tätig. Hier beschäftigt sie sich vor allem mit digitalen Fortbildungen zum Unterricht und organisiert "e-Sessions". Außerdem gibt sie an der Marktheidenfelder Volkshochschule Kurse zum Lernen lernen für Eltern und Kinder. Dabei fällt ihr mehr und mehr auf, dass es die Abwechslung ausmacht. "Immer das Gleiche ist langweilig. Vielfalt ins Lernen zu bringen, ist wichtig", so Hüsam.
So bekommen Lern-Apps eine größere Bedeutung, aber auch Spiele zur Konzentration wie "Halli Galli" kommen zum Einsatz. Vor allem in der Pandemie waren Apps für Eltern aufgrund der Selbstkontrolle äußerst dankbar. Wir haben die Lehrerin nach ihren Tipps für ein erfolgreiches Lernen gefragt:
1. Fragen
Ellen Hüsam gibt den Kindern immer den Ratschlag, in der Schule bei Unklarheiten sofort nachzufragen. Das sei für das ganze Leben wichtig. Man muss sich trauen, nachzufragen.
2. Mitschreiben
Die Mitschriften in der Schule sind von großer Bedeutung, da das Gehirn über Bilder lernt. Deshalb sollten ordentlich und strukturierte Hefteinträge zum Schulalltag gehören. Auch zusammenfassende Mind-Maps sind wichtig. Diese können zum besseren Lernen auch daheim erstellt werden. Mit Farben, Bildern, Skizzen sind die Lerninhalte nachweislich besser abrufbar.
3. Arbeitsplatz aufräumen
Ein ordentlicher Arbeitsplatz ist wichtig, da er dem Lernenden eine äußere Struktur bietet. Man ist dann weitaus weniger ablenkbar. Auch frische Luft und vernünftiges Licht ist lernfördernd.
4. Wiederholen
Wiederholungen sind für langfristiges Lernen bedeutsam. Sich immer wieder die älteren Vokabeln ins Gedächtnis zu rufen, lässt sie präsent bleiben.
5. Abwechslung
Die Abwechslung spielt sowohl im Schulalltag wie auch bei den Hausaufgaben eine große Rolle. Es ist sinnvoll, zuerst Mathematik zu machen, dann mit einer Sprache fortzufahren. Die Rhythmisierung sorgt auch für Abwechslung im Gehirn.
6. Kleine Pausen machen
Auch kleine Pausen sollten beim Lernen eingebaut werden. Man kann sich zum Beispiel den Wecker stellen und zehn Minuten in den Garten aufs Trampolin gehen. Wichtig dabei ist, dass die Zeit klar beschränkt sein muss.
7. Mehrere Sinneskanäle ansprechen
Es ist immer gut, wenn möglichst viele Sinneskanäle angesprochen werden. Lesen, hören und schreiben kann allesamt lernfördernd sein. Der Lernende findet so auch heraus, was ihm am meisten liegt.
8. Eselsbrücken nutzen
Sich Eselsbrücken bauen ist immer gut. Wenn man eine schwierige Vokabel an den Kühlschrank hängt, bleibt es auf jeden Fall im Gedächtnis.
Auf jeden Fall sollten Eltern auch immer schauen, was ihrem Kind entspricht. Nicht jeder ist der gleiche Lerntyp. Auch in der Corona-Pandemie sieht Ellen Hüsam in Bezug aufs Lernen durchaus Positives: "Mein Fokus liegt auf den Chancen, die Herausforderungen mit sich bringen." So seien viele Kinder selbständiger und strukturierter geworden.