Seit Jahren kämpfen die Busfahrer mit den Schlaglöchern am Wendehammer des Lohrer Bahnhofs. Jetzt ist das Maß voll: Ab diesem Montag fahren die Linienbusse den Bahnhof nicht mehr an. Stattdessen steigen die Fahrgäste an der Haltestelle Bahnhof Nord auf der anderen Seite der Gleise ein und aus. Wenden können die Busse auf einem Unternehmensgelände am Ende der Heinz-Paulisch-Straße – ohne Schlaglöcher.
"Die Schlaglöcher sind inzwischen so tief, dass die Busse aufsetzen", erklärt Dirk Hotz, Disponent beim Hafenlohrer Busunternehmen Grasmann. Es gebe immer wieder massive Schäden an Bussen, man laufe Gefahr, eine Ölwanne aufzureißen. "Seit 2016 streben wir eine Lösung an, dass an der Straße etwas gemacht wird." Doch nichts passiert. Bei einem Vororttermin am Freitag mit Vertretern der Busunternehmen, Stadt, Landratsamt und Polizei sei deshalb der Entschluss gefallen, die Haltestelle auf die andere Seite des Bahnhofs zu verlegen.
Die Situation am Lohrer Bahnhof ist komplex. Die öffentlich gewidmete Ortsstraße "Bahnhofstraße" in Zuständigkeit der Stadt Lohr endet rund 20 Meter vor dem Bahnhofsgebäude. Das Bahnhofsgebäude selbst mit dem Umgriff, also den Parkplätzen, dem Wendeplatz und der Zufahrt, ist in Privatbesitz, seit die Bahn das Gelände 2016 verkauft hat. Das bedeutet: Die Busse des ÖPNV haben am Bahnhof auf öffentlichem Straßengrund keine Wendemöglichkeit. Hätte der private Besitzer die Benutzung von Zufahrt und Wendeplatz seither nicht geduldet, könnten die Busse den Bahnhof gar nicht anfahren.
Es knirscht, wenn der Rahmen aufsetzt
Immer wieder haben die Schlaglöcher die Zuständigen bei Stadt, Landratsamt und Busunternehmen beschäftigt. Ein Besitzerwechsel im Januar 2023, verbunden mit vielversprechenden Ankündigungen, brachte nicht die erhoffte Besserung. Immerhin wurde nach vielfachem Nachfragen, auch von Seiten der Redaktion, ein Schlagloch im Bereich des Kiosks ausgebessert, das eine Gefahr für Radfahrer darstellte. Doch die Schlaglöcher im Bereich des Wendehammers werden immer tiefer. Wenn ein Bus durchfährt, hört man inzwischen ein Knirschen, wenn der Rahmen aufsetzt.
Die Verlegung der Haltestelle auf die andere Seite des Bahnhofs sei aus Sicht der Verkehrssicherheit eine gute Lösung, kommentiert Florian Daube, stellvertretender Dienststellenleiter der Lohrer Polizei, die Umstellung. Die Busse seien vom Bahnhof weg, wo es ohnehin viel Hol- und Bringverkehr gebe. Auf der Nordseite des Bahnhofs könnten die Busse die Fahrgäste in Ruhe ein- und aussteigen lassen. Der Weg durch die Unterführung sei kaum länger.
Schon um die Mittagszeit hingen am Freitag Plakate am Bahnhof, um die Fahrgäste über die geänderte Haltestelle zu informieren. Die sich ergebenden neuen Abfahrtzeiten sollen in der Fahrplanauskunft auf der Homepage des VVM sowie der App abrufbar sein, außerdem gebe es Durchsagen in den Bussen, informierte das Landratsamt in einer Pressemitteilung.
vielen Dank für Ihr Interesse an der Lohrer Bahnhofsbushaltestelle. Die Meldung mit der Sperrung war und ist in diesem Artikel verlinkt.
Schönen guten Morgen noch
Björn Kohlhepp, Redaktion