Kurz nach Ostern sind die Bauarbeiten zur Sanierung der Marktheidenfelder Mittelschule gestartet, nachdem diese jahrelang geplant und vorbereitet wurde. Die Mitglieder des Schulverbands sahen sich Anfang der Woche auf der Baustelle den Fortschritt an. Das gut 40 Jahre alte Gebäude wird für rund 35 Millionen Euro komplett entkernt, energetisch saniert und erhält vier neue Klassenzimmer, die an das Nebengebäude angeschlossen werden. Außerdem wird der Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht und eine Wärmepumpe installiert.
Im ersten Bauabschnitt werden die Turnhalle und das Nebengebäude saniert. Architektin Birgit Braunschmidt vom Architekturbüro GKP Architekten aus Würzburg führte durch die Räume, die zurzeit noch entkernt werden. An den Enden des Nebengebäudes werden jeweils zwei neue Klassenräume angebaut.
Container dienen als Ausweich-Klassenzimmer
Zwei Container stehen auf dem oberen Pausenhof und werden als Ausweich-Klassenzimmer während der Bauzeit genutzt, da der Schulbetrieb auf dem Gelände normal weiterläuft. Wenn die Schülerzahlen weiter derart wachsen, könne man die Container auch künftig als zusätzliche Räume gebrauchen, meinte Schulleiterin Annette Hettiger. Deshalb sei es eine gute Entscheidung gewesen, diese nicht nur zu mieten, sondern zu kaufen. Derzeit nimmt die Mittelschule viele neue Schülerinnen und Schüler auf, die als Geflüchtete nach Main-Spessart gekommen sind, berichtete Hettiger.
Thema waren noch einmal die schrägen Beton-Lamellen an der Fassade der Gebäude. In seiner vergangenen Sitzung hatte sich der Mittelschul-Verband gegen den Vorschlag der Planer ausgesprochen, diese durch Metall-Elemente zu ersetzen, um die vielen Versprünge optisch auszugleichen. Die Kosten von rund 200.000 Euro waren den Mitgliedern des Schulverbands zu hoch. Die Lamellen fallen nun ohne Ersatz weg, zum Bedauern von Anette Hettiger, die auf eine optische Verbesserung gehofft hatte. Die schräge Fassade bleibt jedoch – "das sieht sicherlich ein bisschen seltsam aus", meinte Hettiger.
Grüntöne als Akzente
In der Sporthalle sind die Arbeiten ebenfalls gestartet, auch wenn hier noch wenig zu sehen ist. Eine kurze Diskussion gab es über die weitere Nutzung der Sportgeräte und -anlagen in der Turnhalle. Laut Schulleiterin Hettiger wurden alle noch brauchbaren Geräte in Hafenlohr eingelagert, ein Teil der alten Geräte wurde an gemeinnützige Organisationen gegeben. Was jedoch keine Aussicht mehr auf ein TÜV-Siegel habe, könne man auch nicht an andere Vereine verkaufen, so Hettiger.
In der anschließenden Sitzung beschloss der Schulverband außerdem noch die Farbgestaltung der Fassaden. Die Mitglieder stimmten der vom Architekturbüro vorgeschlagenen Variante zu. Diese sieht unterschiedliche Grüntöne als Akzente zur hellen Grundfarbe vor. Die neuen Fenster sollen in einem Braunton gestaltet werden.