Die Sanierung und Erweiterung der Mittelschule Marktheidenfeld kommt in Gang. Bei einer Sitzung der Versammlung des Schulverbands im Marktheidenfelder Rathaus fand eine aufwändigere Fassadengestaltung keine Zustimmung.
Zu Beginn gab Geschäftsführerin Petra Vollmer bekannt, dass der Haushaltsplan des Schulverbands für das Jahr 2023 durch das Landratsamt genehmigt wurde. Für die Interimsgebäude während der Bauphase gab der Verbandsvorsitzende, Marktheidenfelds Bürgermeister Thomas Stamm, die Auftragsvergaben eines ersten Pakets bekannt. Das Container-Ausweichgebäude wird von der Firma FAGSI Vertriebs- und Vermietungs-GmbH aus Nordrhein-Westfahlen zum Preis von 346.202 Euro erstellt. Der erforderliche Unterbau (43.861 Euro) und eine ergänzende Fertiggarage (33.477 Euro) gingen an die Firma Schäfer & Geis aus Triefenstein.
Ein zweites Vergabepaket sowie der Umzug der Bildschirme und der Schränke in das Ausweichgebäude befinden sich in der Überprüfung. Zwei Änderungsanträge zur bestehenden Planung werden mit statischen Veränderungen an der Turnhalle (etwa 55.000Euro) und für eine Zisterne zur Bewässerung der Sportanlagen (155.700 Euro) zu Mehrkosten führen.
Keine Edelstahl-Lösung
Fallengelassen wurde der Gedanke, die Abdichtung der Flachdächer auf fünf Gebäuden mit einer Lösung aus Edelstahl zu erstellen. Diese sei nach dem Vortrag der Planer sehr aufwändig und könne nur von sehr wenigen Firmen ausgeführt werden.
Stattdessen soll eine Ausführung mit einer dreilagigen Bitumenschicht, beziehungsweise nach Prüfung als Foliendach, vollzogen werden. Dies könnte die Kosten nach ersten Schätzungen um etwa ein Drittel vermindern. Vier Dächer können durch eine Ausführung mit einem zweiprozentigen Gefälle gehobenen Qualitätsansprüchen gerecht werden. Für ein weiteres Dach ohne Gefälle soll die Gewährleistungspflicht auf zehn Jahre erweitert werden.
Gründlich beraten wurde die Vorstellungen der Architektengemeinschaft GKP (Würzburg) und Jochen Harth (Neustadt am Main) zur Gestaltung der Gebäudefassaden. Bereits in der letzten Sitzung hatte sich die Versammlung auf eine hinterlüftete Alu-Fassade in warm-grünen Farben für die Sporthalle verständigt. Hier regten die Planer einen zusätzlichen Sichtschutz für die Lüftungsanlage an der Längswand über dem Umkleidebereich mit Kosten von etwa 60.000 Euro als optische Verbesserung an und stießen damit auf einstimmige Ablehnung.
Bei den Hauptgebäuden der Schule werden nach der Sanierung die prägenden schräggestellten Beton-Lisenen wegfallen. Sie kaschierten bislang eine eher unruhige Grundfassade mit vielen Versprüngen und betonten optisch eine ruhige Gebäudeentwicklung am Hang. Diese Grundgedanken wollten die Planer nun mit schräg gestellten Streckmetall-Elementen als "Verschattungen" aufgreifen. Birgit Braunschmidt (GKP) hatte dazu Muster mit in den Sitzungssaal gebracht. Sie plädierte für eine Lösung mit Elementen des Durchmessers acht mal acht Zentimeter. Man erreiche dadurch den Eindruck eines Laubengangs und eine visuelle Abtrennung von den Pausenhöfen.
Spürbare Ernüchterung
Nach ausführlicher Debatte votierte eine große Mehrheit der Vertreter der Mitgliedsgemeinden gegen eine solche rein optische Verbesserung. Man wollte zusätzliche Kosten in Höhe von rund 200.000 Euro abzüglich der erwarteten Förderung dafür vermeiden und plädierte stattdessen für eine anspruchsvollere warm-grüne Gestaltung des künftigen Außenputzes. Am Ende der Sitzung war deshalb eine Ernüchterung bei den Planern aber auch bei Schulleiterin Annette Hettiger und Konrektorin Sonja Klug spürbar, die sich eine ansprechende Aufwertung der Gebäude davon versprochen hatten.