zurück
Marktheidenfeld
Wohnen an den Birken in Marktheidenfeld: Wie weit ist der Wasserschaden im Griff?
Insgesamt acht Wohnungen in dem Sozialbau "Säule II" sind von den Schäden betroffen. Ihre Sanierung ist aufwendig, läuft aber mit Hochdruck.
Sozialbau an den Birken: Weil sie von einem Wasserschaden betroffen waren, sind einige Wohnungen immer noch nicht bezugsfertig. Die Arbeiten laufen mit Hochdruck. 
Foto: Lucia Lenzen | Sozialbau an den Birken: Weil sie von einem Wasserschaden betroffen waren, sind einige Wohnungen immer noch nicht bezugsfertig. Die Arbeiten laufen mit Hochdruck. 
Lucia Lenzen
 |  aktualisiert: 17.10.2024 02:42 Uhr

Endspurt an der Säule II: Wer dieser Tage an dem Sozialbau an den Birken in Marktheidenfeld vorbeikommt, sieht, wie Randsteine gesetzt werden und im Hof die letzten Pflasterarbeiten für den Parkplatz laufen. Vor dem Eingang stehen bereits Kinderwägen und Fahrräder, über die Hälfte der Klingelschilder sind beschriftet, denn von den 25 Wohnungen sind bereits 16 bezogen.

In acht Wohnungen allerdings ist der mögliche Einzug der Mieter immer noch offen. Wie bereits mehrfach berichtet, verzögern Wasserschäden hier die Fertigstellung. Um einen Einblick zu geben, wie weit die Sanierungsarbeiten fortschreiten, sind der Marktheidenfelder Bauamtsleiter Andreas Burk und seine Kollegin Jutta Neckermann in den Neubau gekommen. 

Noch hängen "Betreten verboten!" Zettel an den Türen einiger Wohnungen. Was war genau passiert? "Man muss unterscheiden zwischen zwei verschiedenen Wasserschäden", erläutert Burk. Der erste Vorfall ereignete sich um den Jahreswechsel 2023/24. Vermutlich drang durch eine offen gelassene Balkontür im ersten Stock Regenwasser in eine Wohnung, das sich dann auch auf die darunterliegende Wohnung ausbreitete. Bemerkt wurde der Schaden erst, als die Bauarbeiten im neuen Jahr wieder losgingen. "Wenn Wasser über einen längeren Zeitraum in einer Wohnung steht, sucht es sich seinen Weg", beschreibt Jutta Neckermann, was passiert war.

Außengelände im Endspurt: Sind die Randsteine gesetzt, wird der Außerbereich rund um den Neubau an den Birken wieder mit Mutterboden aufgefüllt, es werden Bäume gepflanzt und die Terrassen bekommen eine Sichtschutzbepflanzung. 
Foto: Lucia Lenzen | Außengelände im Endspurt: Sind die Randsteine gesetzt, wird der Außerbereich rund um den Neubau an den Birken wieder mit Mutterboden aufgefüllt, es werden Bäume gepflanzt und die Terrassen bekommen eine ...

Wände wurden geöffnet, getrocknet, der Estrich wurde zurückgebaut, die darunter liegende Zementschüttung getrocknet, teils ausgetauscht.

Anfang des Sommers folgte Wasserschaden Nummer zwei in sechs weiteren Wohnungen: Durch nicht richtig zugedrehte Ventile an den Wasseranschlüssen trat Wasser aus, es tropfte teilweise bis in die Wohnungen darunter.

Wohnungen waren so gut wie bezugsfertig

Auch hier stellte der Gutachter fest: Um die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen, müssen große Teile des Bodens und der Wände ausgetauscht werden. "Und das tat richtig weh", erzählt Neckermann, schließlich waren die Wohnungen mehr oder weniger bezugsfertig. 

Während für den Abbau eine auf Wasserschäden spezialisierte Firma beauftragt wurde, übernehmen den Wiederaufbau die Firmen, die bereits als Bodenverleger, Trockenbauer, Maler, Heizungsbauer und Elektriker im Boot sind. "Die Herausforderung ist, all diese Arbeiten zu koordinieren, denn das, was jetzt ansteht, ist echte Bastelarbeit", so Neckermann. 

Rückbau: Um den Wasserschaden in den Griff zu bekommen, müssen  in den Wohnungen große Teile des Bodens und der Wände ausgetauscht werden. 
Foto: Lucia Lenzen | Rückbau: Um den Wasserschaden in den Griff zu bekommen, müssen  in den Wohnungen große Teile des Bodens und der Wände ausgetauscht werden. 

Einen Zeitpunkt, wann alles fertig sein könnte, wollen und können die beiden städtischen Mitarbeiter nicht angeben. "Wir geben Gas", versichert Burk, aber oft zerrinne der Zeitplan unter den Händen. "Wir geben heute Termine an und morgen passt es schon nicht mehr, weil jemand von der Baufirma krank wird, eine Lieferung sich verzögert oder, oder, oder", so Neckermann. Klar sei, sobald die Freigabe einer Wohnung in Aussicht stehe, gebe man das sofort weiter. So wie bei einer Wohnung aus dem zweiten Wasserschaden-Fall, in der nur noch ein paar Fußleisten fehlen. 

Klar sei aber auch: Das letzte Wort hat der Gutachter, der die Wohnung "frei misst", sprich testet, dass weder Feuchtigkeit noch Schimmelsporen nachweisbar sind. "Diese Prozedere muss sein, ist sozusagen Gewährleistungspflicht, damit wir uns als Stadt absichern", so Burk.  

Und wer zahlt? Laut Bauamt sind beide Schäden ein Versicherungsfall, da kein Verursacher feststellbar ist. Das Defizit, das durch ausbleibende Mieteinnahmen der betroffenen Wohnungen entsteht, wird aber wohl an der Stadt Marktheidenfeld hängen bleiben. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Marktheidenfeld
Lucia Lenzen
Bauunternehmen
Sanierungsarbeiten
Stadt Marktheidenfeld
Wasserschäden
Wiederaufbau
Wohnungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top