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Gemünden
Will Günther Felbinger Bürgermeister von Gemünden werden?
Der Ex-Landtagsabgeordnete Felbinger hegt neue Ambitionen: Der zuletzt fraktionslose Stadtrat hat sich im Gemündener Stadtrat der Freien Wählergemeinschaft angeschlossen.
Plant offenbar ein überraschendes Comeback auf kommunalpolitischer Ebene: Der ehemalige Landtagsabgeordnete Günther Felbinger hat sich der Freien Wählergemeinschaft in Gemünden angeschlossen.
Foto: Matthias Balk, dpa | Plant offenbar ein überraschendes Comeback auf kommunalpolitischer Ebene: Der ehemalige Landtagsabgeordnete Günther Felbinger hat sich der Freien Wählergemeinschaft in Gemünden angeschlossen.
Björn Kohlhepp
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:59 Uhr

Eine Überraschung hatte Bürgermeister Jürgen Lippert zu Beginn der ersten Stadtratssitzung in Gemünden (Lkr. Main-Spessart) nach der Sommerpause zu verkünden: Der ehemalige Freie-Wähler-Landtagsabgeordnete Günther Felbinger, der zuletzt fraktionslos war, hat sich im Stadtrat der Freien Wählergemeinschaft (FWG) angeschlossen. Die FWG unter ihrem Chef Gerhard Thumes hatte von 2008 bis 2014 mit Georg Ondrasch den Gemündener Bürgermeister gestellt.

Felbinger war im März 2018 vom Landgericht München zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten verurteilt worden, weil er über Jahre hinweg den Landtag mit gefälschten Mitarbeiterverträgen um rund 56 000 Euro betrogen hat.

Wechsel zunächst nur im Stadtrat

"Das hat sich jetzt nach der ganzen Zeit angeboten, wieder einer Gruppierung beizutreten", sagt Felbinger auf Nachfrage der Redaktion. Ein Grund sei, dass man im Stadtrat als Fraktionsloser in Ausschüssen kein Rederecht habe, das werde im Kreistag Main-Spessart lockerer gehandhabt. Zunächst sei der Wechsel zur Thumes-Fraktion nur im Stadtrat angedacht. Im Kreistag ist Felbinger derzeit noch fraktionslos. Dort steht Gerhard Thumes der Fraktion Freie Bürger vor.

Ob der Wechsel bedeute, dass Felbinger bei der Kommunalwahl im März 2020 wieder für den Stadtrat Gemünden kandidieren wird? "Das kann gut sein", antwortet der 57-Jährige aus dem Gemündener Ortsteil Langenprozelten. "Es gibt keinen Grund, nicht wieder anzutreten. Die Bürger wünschen sich, dass ich wieder antrete", sagt der frühere Freie-Wähler-Politiker.

Felbingers Wechsel lässt Raum für Spekulationen

"Über alles andere dürfen Sie spekulieren", schiebt Felbinger noch hörbar gut gelaunt nach. Will er etwa für das Bürgermeisteramt in Gemünden kandidieren? "Das steht doch heute noch gar nicht zur Debatte", sagt  Felbinger. In der knapp 11 000 Einwohner zählenden Stadt am Main ist Amtsinhaber Jürgen Lippert (Bündnis für Bürgernähe) bisher der einzige Kandidat für das Bürgermeisteramt. FWG-Fraktionschef Gerhard Thumes antwortet auf die Frage nach der Bürgermeisterkandidatur lachend, darüber sei noch nicht geredet worden, um dann anzufügen: Die Presse müsse ja nicht alles wissen. Felbinger bekomme jedenfalls einen Sitz im Rechnungsprüfungsausschuss des Stadtrats sowie in einem weiteren Stadtratsausschuss.

Ob die Verurteilung wegen Betrugs bei der Aufnahme in die FWG-Fraktion keine Rolle gespielt habe? Thumes: "Er hat Fehler gemacht, aber irgendwann sollte man das ruhen lassen." Felbinger mache "sehr, sehr viel für Gemünden", das müsse man "neidlos anerkennen".

Nach seinem Ausscheiden aus dem Landtag im Herbst 2018 arbeitet Günther Felbinger wieder als Sportlehrer an der Dr.-Karl-Kroiß-Schule für Hörgeschädigte in Würzburg, ist Vorsitzender des Vereins Stadtmarketing Gemünden aktiv ist und wurde unlängst zum bayerischen Landesverbands-Präsidenten des Deutschen Sportlehrerverbands gewählt.

 
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  • T. K.
    Wer einmal lügt... unglaublich das so etwas in Deutschland überhaupt möglich ist. Muß man denn für die Kandidatur zum Bürgermeister oder in den Stadtrat den kein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen? Ein Schande für den amtierenden Bürgermeister, der seine Arbeit sehr gut macht und keinen "Dreck am Stecken" hat!
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  • p. v.
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  • S. C.
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  • A. L.
    Und er bekommt auch noch einen Sitz im Rechnungsprüfungsausschuss. Das ist doch genau der richtige Posten, da ist penibles Arbeiten mit Zahlen gefragt. Jaja.

    @Albatros - es IST die Sucht nach Macht. Macht macht süchtig. Ohne Rücksicht auf Verluste.
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  • J. S.
    Sucht nach Macht, wirklich?
    In einem Dorf wurde ein NPDler Bürgermeister weil keiner mehr was machen wollte!
    Und in Gemünden will einer was machen und es auch tun kann, hat seine "Schulden getilt", seine Bewährungsstrafe überstanden! Es ist sein gutes Recht und er ist im Recht! Im Gegensatz zu manchen Kommenataren hier. Wie ist das eigentlich bei Ehebruch? Gibt es da nicht auch eine Möglichkeit des Verzeihens oder auch nicht Verzeihens. Des Vergessens? Schulden kann man tilgen, so auch hier. Seine Schuld hat Herr Felbinger beglichen. Basta!
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  • F. K.
    Das hat er sicherlich... aber die Tatsache, dass jemand, der Rechnungsprüfer betrügen wollte/betrogen hat, selbst zum Rechnungsprüfer wird... da fehlen mir die Worte
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  • C. L.
    Er ist Experte
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  • A. S.
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  • A. L.
    @Erding
    Von wegen "Basta"! Es gibt auch noch etwas wie eine moralische Verantwortung, Recht hin oder her.
    Aber die Moral scheint manchem Politiker abhanden gekommen zu sein, sonst wäre man froh, wieder als Sportlehrer arbeiten zu können und die Pension nicht verloren zu haben.

    Diese Leute haben offenbar überhaupt kein Gewissen mehr.
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  • J. S.
    Für Ulli Honess gab´s doch auch ein Zurück!
    Jeder sollte eine zweite Chance bekommen.
    Felbinger hat sein "Fett" abbekommen und er hat daraus gelernt, wie man neidlos anerkennen kann und muss. Glückauf Herr Felbinger für die Stadt Gemünden und den Landkreis Main-Spessart.
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • F. K.
    Eins muß man ihm lassen... Humor hat er anscheinend grinsen
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  • A. H.
    So viele ...... kamnns doch selbst da nicht geben.....
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  • R. B.
    Ist Macht die härteste, die am süchtigsten machende Droge überhaupt? Es muss wohl so sein, denn wie könnten sonst restliche Züge von Anstand und Charakter verloren gehen.
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