An diesem Frühlingstag ist viel los im Schollbrunner Wildpark. Das liegt nicht nur an den Pfingstferien, sondern sicher auch an Corona. Urlaub zuhause ist angesagt. Obwohl der Parkplatz gut gefüllt ist, verteilen sich die Besucher auf dem Rundweg und am Spielplatz aber sehr gut. Man sieht Kleinkinder umherspringen, Großeltern auf den Bänken sitzen oder Jugendliche picknicken. Jeder scheint hier auf seine Kosten zu kommen.
Der kleine Wildpark in Schollbrunn sieht sich als Nachfolger der kurfürstlichen Wildparks, die es einst an vielen Stellen im Spessart gab. In seinen drei Wald- und Wiesengehegen leben Wildschweine, Rot- und Damhirsche. Normalerweise dürfen diese mit vor Ort erhältlichem Futter gefüttert werden. Das ist aber aufgrund der Corona-Beschränkungen momentan nicht möglich. Trotzdem kommen die Tiere nahe an den Zaun und sind gut zu beobachten.
Tiere kommen auch ohne Fütterung nah an den Zaun
Sauwohl fühlen sich anscheinend die Wildschweine im Heu. Vor allem die Frischlinge haben es den Zaungästen angetan und machen den Kindern viel Freude. Zur Zeit sind 27 Wildschweine und 28 Stück Rotwild in den Gehegen. Der kleine Rundweg ist für Groß und Klein sehr gut zu bewältigen. "Selbst mein kleiner Sohn will nicht im Buggy sitzen, weil hier bei den Tieren das Spazierengehen total spannend ist", freut sich eine Mutter. Der Kleine ist begeistert von den Wildschweinen: "Die können richtig schnell rennen. Das hätte ich gar nicht gedacht. "
Aber auch das Rotwild hat es den Besuchern angetan. Die Tiere fühlen sich sichtlich wohl. Versorgt werden sie von den drei Mitarbeitern des Schollbrunner Bauhofes. Schollbrunns Bürgermeisterin Thea Kohlroß ist sehr stolz auf den Wildpark: "Er wird gerne als Ausflugsziel für Kindergärten, Kindergruppen und sogar für Kindergeburtstage genutzt. Das freut uns als Gemeinde natürlich."
Auch die Finanzierung trägt alleine die Gemeinde Schollbrunn. Leider fallen die kleinen Einnahmen aus dem Verkauf der Maispäckchen zur Fütterung weg. Füttern will eigentlich jedes Kind. Für die Unterhaltskosten reicht das aber auch zu normalen Zeiten bei weitem nicht.
Waldspielplatz lädt zum Rasten ein
Wer den kleinen Rundweg gelaufen ist, steuert mit den Kindern dann meist den zugehörigen Erlebnis-Spielplatz an. Seilbahn, Torwand, Rutsche, Schaukel, Wippe und Karussell laden zum Spielen ein. "Ich kann hier entspannen, während meine Kinder ihren Spaß haben", freut sich eine Mutter. Dass dies so ist, liegt nicht zuletzt an dem übersichtlichen Areal. Jederzeit hat man seine Sprösslinge im Blick.
Selbst an heißen Tagen lässt es sich im Wildpark Schollbrunn gut aushalten, da im Wald natürlich immer eine sehr angenehme Temperatur ist. Der Wildpark in Schollbrunn ist jedenfalls einen Ausflug wert. Gerade in der Zeit der coronabedingten Beschränkungen freuen sich Familien einfach, mit ihren Kindern mal wieder rauszukommen, etwas zu erleben und ein wenig "Normalität" zu haben. Zwar weisen auch hier Hinweisschilder auf die Abstandsregeln hin, aber die sind auf dem Gelände ohnehin gut einzuhalten.
Nur einen trifft man in Schollbrunn hier nicht mehr an: Odin. Im Jahr 2017 fand der nach dem germanischen Gott benannte Eber aus der Handaufzucht von Förster Tobias Wallrapp im Wildpark ein neues Zuhause. Mittlerweile wurde Odin allerdings an den größeren Wildpark Heigenbrücken abgegeben.