Eigentlich sind Werkzeuge und Werbeartikel der unterschiedlichsten Art, von Baseball Caps über Bundesligafanartikeln bis zu individuell bedruckten Einkaufstaschen das Geschäftsfeld der Produktionsagentur Hertlein in Steinmark (Lkr. Main.-Spessart). Doch seit Ausbruch der Corona-Pandemie muss Harald Hertlein nicht nur schauen, wie er über die Krisenzeit hinweg kommt, sondern hat auch einen neuen Schwerpunkt gesetzt: Seit drei Wochen importiert er in großen Mengen Hygienemasken aus Fernost. Gerade sind wieder 500 000 Stück eingetroffen.
Es ist inzwischen die vierte Lieferung, die aus China in der Spessartgemeinde landet. Die Nachfrage ist ungebremst. "Heute bestelle ich wieder 200 000 Stück nach", berichtet Hertlein, dessen Vorteil eingespielte Lieferketten und die besonderen Kenntnisse im Handel mit China sind. Das seit 20 Jahren bestehende Unternehmen mit zwölf Beschäftigten unterhält Büros in Shenzhen und Hongkong. Das trägt viel zu einem reibungslosen Ablauf der Sendungen bei. Diese sind "sehr dokumentenintensiv und zolltechnisch eine große Herausforderung", betont der Unternehmer.
Bestimmungen ändern sich fast täglich
Das eigentliche Problem, so Hertlein, sei nämlich nicht die Produktion in China, sondern seien die sich täglich ändernden Exportvorgaben seitens der chinesischen Regierung – oft änderten sich die Bestimmungen innerhalb weniger Stunden – und das Ringen um Frachtraum in den Flugzeugen. Zwar ziehe auch der Produktionspreis für die Masken kontinuierlich an, doch besonders deutlich wüchsen die Kosten für die Luftfracht, die sich in kurzer Zeit vervielfacht hätten.
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Es sei "immer eine kleine Wundertüte", wann die Pakete mit den dreilagigen Hygienemasken auf die Reise gehen. "Die ganze Welt greift derzeit auf den chinesischen Markt zu", berichtet Hertlein, der aktuell drei bis vier Wochen auf seine Bestellungen wartet. Die Ware wird in der Region schon herbeigesehnt. Vor allem Friseurläden, Einzelhändler, Apotheken, aber auch mittelständische Betriebe und große Unternehmen aus dem Main-Spessart-Kreis fragen in Steinmark nach den Masken. Auch Gemeinden sind unter den Kunden. Die Wünsche reichen von Tausend bis zu etlichen Zehntausend Stück.