Zerschlagen haben sich die Hoffnungen, dass das Weingut Johannes Deppisch in Erlenbach saniert werden könnte. „Der Geschäftsbetrieb musste eingestellt werden“, bestätigte auf Anfrage Insolvenzverwalter Matthias Reinel (Würzburg). Es habe Bemühungen und Gespräche gegeben, doch sei letztlich kein Angebot vorgelegt worden, das konsensfähig gewesen wäre.
Beschäftigten wurde gekündigt
Vom Aus des Betriebs betroffen sind rund 20 Beschäftigte, neben sieben festen Mitarbeitern auch Saison- und Aushilfskräfte. Die Beschäftigungsverhältnisse wurden gekündigt, berichtet Reinel. Nach seinem Wissen haben einige Betroffene inzwischen wieder eine Anstellung anderswo gefunden. Bereits veräußert werden konnten die betriebseigenen sechs Hektar Anbaufläche. Über den Käufer und den Preis machte der Insolvenzverwalter keine Angaben; nach der Redaktion vorliegenden Informationen hat der Neubesitzer die Rebflächen inzwischen an Erlenbacher Winzer verpachtet.
Für die Liegenschaften, direkt am Kreisverkehr im Gewerbegebiet gelegen, gebe es mehrere Interessenten. Reinel ist guter Hoffnung, dass die Gespräche „zeitnah zum Abschluss gebracht“ und zu einem guten Ergebnis führen werden.
In welchem Umfang die unterschiedlichsten Forderungen der über 100 Gläubiger einmal befriedigt werden können, lasse sich derzeit nicht sagen.
Schiffstouristen blieben aus
Johannes Deppisch, dessen Weingut unter der Rechtsform „eingetragener Kaufmann“ (e.K.) lief, was eine vollumfängliche Haftung des Einzelunternehmers für Außenstände bedeutet, hatte sich besonders im touristischen Bereich engagiert. Viele und große Veranstaltungen habe er beispielsweise für Schiffstouristen gemacht und hier auch einen Gutteil seiner Weine abgesetzt, schilderte er im vergangenen Sommer der Redaktion. Nach den Terroranschlägen in Europa sei dieses Geschäft jedoch abrupt eingebrochen, was den Betrieb in Schieflage brachte.