
Einen Unverpackt-Laden möchte Julia Mill im Frammersbacher Hinterdorf eröffnen. Die 29-Jährige gibt dafür ihren Beruf als Erzieherin im Frammersbacher Kindergarten auf. Zunächst möchte sie donnerstags bis samstags öffnen, bei guter Nachfrage auch öfter.
Sie ist überzeugt, dass der Markt für ein Geschäft, in dem Lebensmittel in mitgebrachte Gefäße gefüllt werden können, in Frammersbach groß genug ist. »Es fahren ja auch Leute aus den kleineren umliegenden Orten nach Frammersbach zum Einkaufen«, sagt Julia Mill. Früher gingen in diesem Laden Brot und Brötchen der Bäckerei Desch über die Theke, die im Haus gebacken wurden. Später war an die Bäckerei Schaub aus Wiesenfeld vermietet.
Bewusst am Heimatort
Warum hat sich Julia Mill nicht für Lohr mit seiner größeren Einwohnerzahl und dem größeren Einzugsgebiet für ihre Existenzgründung entschieden? »Ich möchte in dem Ort wirken, wo ich und meine Familie wohnen«, sagt die 29-Jährige. Sie ist in Neuhütten und Rothenbuch aufgewachsen und durch Heirat nach Frammersbach gekommen. Es könne in Lohr ja jemand so wie sie machen.
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Um sich vorzubereiten, hat sie nach eigenen Angaben bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) ein Gründer- sowie ein Kalkulationsseminar absolviert. In Köln war sie zu einem dreitägigen Praktikum beim Vorsitzenden des Unverpackt-Verbandes in dessen Geschäft. Der Verband – ein gemeinnütziger Verein – unterstützt Ladenbesitzer und solche, die es werden wollen. »Wir haben drei Tage Informationen ausgetauscht«, sagt Mill.
Trockensortiment und Drogerieartikel
Anbieten will sie ein Trockensortiment, also Lebensmittel wie Nudeln und Müsli, Essig und Öl sowie Drogerieartikel. Frische Produkte wie Milch, Obst und Gemüse könnten später von regionalen Bauern dazukommen, wenn die Nachfrage da ist. »Da muss man sich rantasten.«
Für die Nudeln und einige Drogerieartikel hat Mill bereits Lieferanten aus dem Landkreis Main-Spessart. Vorwiegend setze sie auf Bioprodukte: »Das hängt fast zusammen.« Bei der Händlersuche helfe der Verband mit Vorschlägen.
"Raus aus dem Plastikkonsum"
Im Kindergarten hat die Mutter dreier Kinder bislang 16 Stunden die Woche gearbeitet. Wenn sie ihren Laden eröffnet, werde sie mehr Stunden beschäftigt sein, trotz der Aushilfe, die sie beschäftigen möchte. Ihr Ziel ist: »Raus aus dem Plastikkonsum.« Bei ihr habe es mit einer Zahnbürste aus Holz angefangen, die ihr eine Freundin mitgebracht habe. »So ist eins zum anderen gekommen.«
Beim Einkaufen vermeide sie Verpackungen, gehe mit Dosen zum Metzger. Die Familie fliege nicht, das Zweitauto hätten sie nicht ersetzt und beim Zahnarzt bleibe das Plastikspielzeug liegen, das es für Tapferkeit von kleinen Patienten gibt. Dennoch fehle es ihren Kindern an nichts.
Mit dem Gedanken, einen Unverpackt-Laden zu eröffnen und die Sicherheit der Festanstellung aufzugeben, trage sie sich seit über einem Jahr, bis ihr klar gewesen sei: »Dann muss ich jetzt die Welt retten.« Die Finanzierung stehe durch Eigenkapital und Darlehen.
Eröffnung im März
Eröffnen will sie am Freitag, 13. März 2020. »Ich habe an einem 13. Geburtstag und an einem 13. geheiratet.« Bislang sei sie mit dem Datum gut gefahren.
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Aber , wir fallen von einem Extreme immer in das andere
und wollen immer wieder der Besserwisser und Bessermacher sein.
Was mich am meisten stört ist dies :
Es wird nicht mehr darauf geachtet was hygienisch jahrelang vielleicht sogar
sinnvoll war . Man stellt den Internethandel usw. nicht an den Pranger ,
weil dies einfach weiter modern ist und man spart keinen Strom wenn es um
die Digitalisierung im Privatbereich geht . Da laufen alle Computer , jeder
braucht immer das neueste Smartphone und zu Fuß laufen kann
mitlerweile auch keiner mehr.