In vielen Unternehmen der Region gibt es dieser Tage aufgrund der Coronakrise große Sorgen um die wirtschaftliche Zukunft. Ökonomische Lichtblicke sind da Betriebe, die Güter herstellen, die in Tagen wie diesen besonders gefragt sind. Ein Beispiel dafür ist das Werk der Gerresheimer Lohr GmbH in der Rodenbacher Straße, auch bekannt als Spessartglas oder Glashütte.
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"Die Auftragslage ist gut", versichert Jens Kürten mit Blick auf das Werk in Lohr. Kürten ist Pressesprecher der Gerresheimer Gruppe, die nach eigenen Angaben weltweit 1,4 Milliarden Euro Umsatz im Jahr macht und rund 10 000 Mitarbeiter beschäftigt. Einer der Standorte des Düsseldorfer Unternehmens ist die Glashütte in Lohr, an der über 350 Menschen arbeiten.
In der Stadt am Main werden sogenannte pharmazeutische Primärverpackungen sowie Flaschen und Glasbehälter für Lebensmittel gefertigt. Auch Verpackungen für Hygieneprodukte zählen zum Sortiment. Ein bekanntes Produkt ist die braune Maggi-Flasche, in die dann flüssige Speisewürze abgefüllt wird. Besondere Bedeutung kommt freilich dieser Tage Glasbehältern zu, die der Aufbewahrung vom Medikamenten dienen.
Höhere Hygienestandards
"Wir haben bereits im Februar höhere Hygienestandards eingeführt, um die Produktion zu sichern", berichtet Jens Kürten. "Büros sind auf Homeoffice umgestellt, die einzelnen Gruppen arbeiten isoliert." Das heißt: Sollte es in einer Schicht einen Infektionsfall geben, kann die andere weiterarbeiten, da es zwischen den beiden Einheiten keine Kontakte gab. Stand Montag gab es nach Kürtens Angaben in der Lohrer Glashütte allerdings keinen Infektionsfall. "Wir hoffen, dass das mit Hilfe unserer Maßnahmen auch so bleibt", betont der Gerresheimer-Pressesprecher.