Das Marktheidenfelder Unternehmen Warema Renkhoff plant ein weiteres Ansiedlungsvorhaben in Wertheim. Am Almosenberg sollen ein Versandzentrum und eine Produktionsstätte mit 300 Arbeitsplätzen entstehen.
Wenn Bürgermeister Wolfgang Stein ein Pressegespräch ein „weihnachtliches Event“ nennt, dann muss dieses schon etwas Besonderes zum Inhalt haben. Und das war gestern der Fall. Im Sitzungssaal des Rathauses verkündeten er und Harald Freund, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Warema Renkhoff SE, die Planungen des Unternehmens zum Neubau eines Versandzentrums und einer Produktionsstätte mit insgesamt rund 300 Arbeitsplätzen.
Grundstückverkauf einstimmig gebilligt
Deutlich mehr als 35 Millionen Euro will Warema in zwei Bauabschnitten investieren. Dazu kommen noch die Kosten für das etwa 63.000 Quadratmeter große Grundstück am „Hymerring“ am Almosenberg, dessen Verkauf der Gemeinderat am Montagabend im nichtöffentlichen Teil seiner Sitzung einstimmig gebilligt hatte. Auch der Bettinger Ortschaftsrat hatte Ende November das Vorhaben einmütig befürwortet, eine Tatsache, die sowohl den Bürgermeister als auch den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden freute. „Es ist uns wichtig, dass die Gemeinde und die Stadt dahinterstehen. Wenn man kämpfen muss, dann ist das schwierig“, betonte Harald Freund.
Verlagerung von Marktheidenfeld
Weniger positiv sind die Neuigkeiten zunächst für die Stadt Marktheidenfeld, denn von dort wird verlagert, was in Wertheim entstehen soll. Man habe, erläuterte der Unternehmensvertreter, zwischen Rohrbrunn und Helmstadt eine „für fränkische Verhältnisse topfebene Fläche“ gesucht und diese am Almosenberg gefunden. Dazu komme, dass diese voll erschlossen sei und die unmittelbare Nähe zur Autobahn. „Lage und Topografie des Grundstückes sind für unsere Bedürfnisse optimal.“ In Marktheidenfeld, wo man mehr in Innenstadtnähe angesiedelt sei, gebe es nichts Adäquates. „Aber auch dort bauen wir aktuell und künftig“, versicherte Freund, dass die Verlagerung „nichts mit der Stadt Marktheidenfeld zu tun hat“.
Baugenehmigung in rund drei Monaten
Für Wertheims Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim zeigt die jüngste Entwicklung, „wie wichtig es ist, dass die Stadt entsprechende Gewerbeflächen vorhält und schnell zur Verfügung stellen kann“. Nach Aussagen Strahlheims wird der Grundstückskaufvertrag gerade erarbeitet, er ging vom Notartermin „zügig im neuen Jahr“ aus. Baudezernatsleiter Armin Dattler war überzeugt, dass die Verkehrsinfrastruktur auch für dieses neue Ansiedlungsvorhaben am Almosenberg ausreichend ist. Dies zeige nicht zuletzt die Arbeit der Verkehrsplaner, die wegen der vorgesehenen Erweiterung des Gewerbegebietes dort gerade tätig seien. Die Baugenehmigung für das geplante Versandzentrum und die Produktionsstätte stellte Dattler in rund drei Monaten nach der Antragstellung in Aussicht. Das sei zwar „sportlich“, aber das war es auch beim „Warema Show Forum“. Hierfür hatte das Unternehmen am 24. September den Bauantrag eingereicht, gestern, weniger als drei Monate danach, konnte Harald Freund den Empfang der Baugenehmigung, die ihm Bürgermeister Wolfgang Stein überreichte, quittieren.