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Triefenstein
Während Corona: Wie das "Meteor" zu der Anlaufstelle für Künstler wurde
Seit zwei Monaten schon überträgt das Meteor Konzerte von Triefenstein in die Welt. Bis zu neun Künstler kann man pro Woche sehen. In dieser Woche zum Beispiel Andreas Kümmert.
Das Meteor in Triefenstein, Lengfurt.
Foto: Julia Steffen | Das Meteor in Triefenstein, Lengfurt.
Martin Hogger
Martin Hogger
 |  aktualisiert: 12.02.2024 12:23 Uhr

Den letzten Club im Landkreis zu betreiben, ist für die Familie rund um Niklas Ludorf eigentlich nur ein Nebenjob. Seine Schwester Julia Steffen führt zum Beispiel die elterliche Schifffahrtsgesellschaft, Niklas ist bei der Bundeswehr. Als die Corona-Krise vor etwa zwei Monaten alle Bars und Gaststätten zum Schließen zwang, musste das auch das Meteor tun. Mehr als ein paar Tage lang nichts zu tun, hielt er aber nicht aus, erzählt Niklas. So ging es auch Julian Patzak ("Viwefo") und Mario Väth ("Fajo Media"). Alle drei sind  Freunde und tief in der lokalen Clubszene verankert. Seit zwei Monaten übertragen sie Konzerte aus und um das Meteor. "Mit der freien Zeit wollten wir was Produktives machen und daran haben wir alle Spaß." 

Alleine diese Woche treten neun Künstler im Meteor auf

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Inzwischen ist das Meteor so etwas wie die Anlaufstelle für Künstler geworden. Alleine diese Woche muss Niklas neun Künstler managen. Am Mittwochabend kommt zum Beispiel Andreas Kümmert. Am Samstag legen bei einer Club Night gleich fünf DJs auf. Sein Handy stehe von morgens um 6 bis abends um 23 Uhr nicht mehr still, erzählt Niklas, der ja immer noch Vollzeit arbeiten muss. Er lacht: "Der ein oder andere Nachtaktive schreibt mir noch um 3 Uhr." 

Niklas Ludorf, Patzak und Väth arbeiten ehrenamtlich. Auch die meisten Künstler verzichten auf eine Gage. Warum trotzdem so viele im Meteor spielen wollen, hat gleich mehrere Gründe. Zum einen können sie gerade nicht auftreten. "Wir stehen dadurch aber mit Künstlern in Kontakt, die sonst für uns unerreichbar sind", sagt Niklas. Warum die Musiker trotzdem nicht einfach mit dem Handy selbst filmen, sondern extra ins Meteor kommen, liegt laut Niklas am Ambiente (ein Boot ins natürlich ein Hingucker) und ihrer Professionalität.

Stundenlange Soundchecks, eine Lichtanlage und Kamerafahrten während der Übertragung und das alles ohne ein Ruckeln in FullHD sind wichtig für sie, damit sie so nahe an das Live-Erlebnis kommen wie möglich: "Der Sound kommt eins zu eins beim Zuhörer an, die Lippen sind synchron. Da geht es um Hundertstel-Sekunden." 

Julia Steffen und Niklas Ludolf (links) halten mit Hilfe ihrer Familie das Meteor am Laufen.
Foto: Lukas Kutschera | Julia Steffen und Niklas Ludolf (links) halten mit Hilfe ihrer Familie das Meteor am Laufen.

Zuschauer sogar aus Los Angeles

Das sei alles natürlich sehr anstrengend, sagt Niklas. Aber das Feedback von Stammkunden und Neuentdeckern des Meteor treibe sie an, weiterzumachen. Und die Menschen, die die Live-Übertragungen verfolgen, kommen von überall her. Am weitesten entfernt war Los Angeles.

Obwohl all die Übertragungen so ehrenamtlich wie möglich passieren, gibt es immer noch Nebenkosten, die es bezahlen zu gilt. "Wir haben zum Beispiel auch einen sehr persönlichen, anonymen Brief mit einer Spende bekommen", erzählt Niklas. Solche Unterstützung freut ihn besonders. Es zeige, dass die Menschen wollen, dass das Meteor erhalten bleibt. 

Alle Konzerte im Meteor können sie sich unter https://www.twitch.tv/meteorclub anschauen. Eine Spende ist dort ebenfalls möglich. 

 
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