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Retzbach
Vorwurf: Mit Benediktushöhe gibt Diözese das Thema Arbeit auf
Der frühere Bundestagsabgeordnete und Leiter der Benediktushöhe, Peter Keller (links) und der frühere Retzstadter Bürgermeister Reinhold H. Möller (Archivbild von einer Veranstaltung der Seniorenunion).
Foto: Arno Sohn | Der frühere Bundestagsabgeordnete und Leiter der Benediktushöhe, Peter Keller (links) und der frühere Retzstadter Bürgermeister Reinhold H. Möller (Archivbild von einer Veranstaltung der Seniorenunion).
Bearbeitet von Joachim Spies
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:19 Uhr

Nicht abfinden mit der drohenden Aufgabe der Benediktushöhe in Retzbach wollen sich deren  langjähriger früherer Leiter Peter Keller und der langjährige frühere Retzstadter Bürgermeister Reinhold Möller. Wieder einmal verabschiede sich die Kirche vom Thema Arbeit und damit von der arbeitenden Bevölkerung, kritisieren sie in einer Stellungnahme. Sie schreiben: "Dabei war die Benediktushöhe ein Modellvorhaben, um die Auswirkungen der Veränderung des Faktors Arbeit – heute Beispiel das HomeOffice – für Arbeitnehmer und deren Familien sowie Benachteiligte dieser Prozesse aus christlich-sozialer Verantwortung zu begleiten und dadurch mitzugestalten."

Aus den Erfahrungen der damaligen Zeit sollten sich die Fehler des 19. Jahrhunderts nicht wiederholen, die die Synode der deutschen Bischöfe vor 45 Jahren in Würzburg als „fortwirkenden Skandal“ bezeichneten, nämlich dass die Kirche die Arbeiterschaft im 19. Jahrhundert verloren habe, meinen die ehemaligen Politiker. Der Bau der Arbeitnehmerbildungsstätte sollte seinerzeit die Antwort darauf sein.

Möller und Keller weiter: "Die heutige schwierige Finanzsituation unserer Diözese, für die hauptsächlich die Kirche selbst die Verantwortung trägt, darf nicht ein weiteres Mal zu Lasten der pastoralen Verantwortung für die arbeitende Bevölkerung gelöst werden. So sollte man zumindest erwarten können, dass Modelle bedacht werden, die in Partnerschaft mit den Schwestern und Brüdern der evangelischen Kirche eine sozial-ethische Mitgestaltung der Arbeit durch Einbeziehung von Gewerkschaften, Kammern und Hochschulen ermöglichen würde."

Falls in Nachbardiözesen keine Bildungseinrichtungen bestünden, die das Thema Arbeit zum Inhalt haben, könnte auch über eine Mitträgerschaft in diesem so wichtigen gesellschaftlichen Bereich nachgedacht werden, so ihr Vorschlag. Bei gutem Willen gäbe es nach Ansicht von Keller und Möller wohl einige Denkansätze, die sowohl dem pastoralen Anspruch einer Verbindung zur Arbeitswelt als auch einer nennenswerten Kostenentlastung der Diözese gerecht würden.

Sie schließen ihre Stellungnahme: "Die Kirche muss heute durch zeitgerechte Angebote erkennbar machen, dass sie die ,Zeichen der Zeit erkennt', um das Neue sozial mitzugestalten. Das ist Zukunft!"

 
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