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Retzbach
Wird die Benediktushöhe in Retzbach geschlossen?
Die Diözese Würzburg will die Trägerschaft abgeben und sucht nach Kooperationspartnern. Der Auslöser sind finanzielle Probleme.
Wie geht es mit dem Leitungsteam Johanna Hecke und Joachim Reuß auf der Retzbacher Benediktushöhe weiter?
Foto:  Archiv Ernst Schneider | Wie geht es mit dem Leitungsteam Johanna Hecke und Joachim Reuß auf der Retzbacher Benediktushöhe weiter?
Ernst Schneider
 |  aktualisiert: 18.02.2024 16:11 Uhr

Vor dem Hintergrund der "dramatischen Schieflage" (Aussage Bischof Franz Jung) des Bistumshaushalts haben die Verantwortlichen die Notbremse gezogen. Bei einer Pressekonferenz wurde bekannt gegeben, dass neben dem Tageszentrum Schmerlenbach, dem Begegnungshaus St. Michael in Königshofen und der Thüringer Hütte im Landkreis Rhön-Grabfeld auch die Trägerschaft für "Das Haus für Soziale Bildung" abgegeben wird – also die Benediktushöhe in Retzbach.

Über die Folgen war von der Hausleitung der Benediktushöhe keinerlei Stellungnahme zu erhalten. Vielmehr wurde an die Pressestelle der Diözese verwiesen. Die von dort zugegangene Stellungnahme ging nicht über die Ausführungen der Pressekonferenz vom 10. Dezember 2020 hinaus. Unter anderem wird erwähnt, dass die Personalkosten schon 2019 reduziert worden seien und durch eine Reduzierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Weg weitergegangen werden müsse.

Zukunft der Beschäftigten ungewiss

In welchem Zeitraum neue Trägerschaften beziehungsweise neue Kooperationspartner gefunden werden und wie lange die Öffnung eines Hauses sinnvoll, Belegungen und Bildungsprogramme möglich sind, werde in den kommenden Wochen mit den Hausleitungen und Bildungsverantwortlichen besprochen. Dabei soll jedes Haus einzeln in den Blick genommen werden.

Gelingt es der Diözese nicht, bei diesen vier Häusern – darunter die Benediktushöhe – die Trägerschaft abzugeben, werden laut Generalvikar Jürgen Vorndran Hausschließungen unvermeidbar sein. Es werde für jedes Haus gemeinsam mit den Hausleitern ein Konzept erarbeitet. Da es bei diesen Maßnahmen um die berufliche Zukunft der Beschäftigten dieser Häuser gehe, schmerze diese Entscheidung der Abgabe der Führung der Häuser sehr. Auch sei neben den übrigen Häusern, die unter die Abgabe der Trägerschaft fallen, das Haus in Retzbach ein bedeutsamer Teil der jüngeren Geschichte der Diözese.

Zur Entscheidungsfindung seien pastorale, geografische, inhaltliche, strukturelle und wirtschaftliche Gegebenheiten herangezogen worden. Zudem seien auch der Hotel- und Gaststättenverband sowie die Mitarbeitervertretung des Bischöflichen Ordinariats in die Vorbereitung der Entscheidung strukturell und transparent mit eingebunden.

Kurzarbeit wegen Corona

In allen Bildungshäusern – also auch in Retzbach – gab es seit Mai aufgrund der Coronabeschränkungen Kurzarbeit. Die Abgabe der Trägerschaften könne nun dazu führen, dass die betroffenen Beschäftigten zum Teil erhebliche Veränderungen und Einschränkungen hinnehmen müssen.

Vorndran betonte, dass die Hausleitungen aller Tagungshäuser im Vorfeld der Beratungen und Entscheidungen eingebunden und vor weiteren Schritten informiert waren. Nun gehe es darum, mit den Bildungsverantwortlichen in den Tagungshäusern angesichts der veränderten Bedingungen für Bildungsinhalte neue Formate und neue Kooperationen zu entwickeln. Eine Projektgruppe des Lenkungsausschusses der AG Tagungshäuser wird sich im kommenden Jahr mit den anstehenden Aufgaben beschäftigen und bleibt Ansprechpartner für die Belange der Mitarbeitenden.

 
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  • C. D.
    Ja, wenn die Kirche ihr Geld lieber in aufwendige Renovierungen gesteckt hat , dann kommt dies dabei heraus. Und wenn man jetzt noch die sozialen Einrichtungen alle zumacht , muß man sich fragen was die Kirche und die Diözese in Zukunft wirklich will.
    Das Verwalten von Kirchen wird auf Dauer nicht reichen und die Schieflage ist
    sicherlich nicht erst seit diesem Jahr zu verzeichnen .
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