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Pflochsbach
Vom Angelhaken im Hals befreit: So geht es Hündin Donna nach OP
Aufregende Tage haben Alfred und Karoline Hergenröder aus Pflochsbach hinter sich: Ihre Schäferhündin hatte einen Angelhaken verschluckt. Wie das Drama schließlich ausging.
Für die erste Operation wurden Hündin Donna die Haare am Hals abrasiert. Die zweite Operation wurde dann endoskopisch durchgeführt. 
Foto: Roland Pleier | Für die erste Operation wurden Hündin Donna die Haare am Hals abrasiert. Die zweite Operation wurde dann endoskopisch durchgeführt. 
Roland Pleier
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:09 Uhr

Alfred und Karoline Hergenröder aus Pflochsbach haben aufregende Tage hinter sich. Wie berichtet, hatte ihre vierjährige Schäferhündin Donna am Sonntagabend einen Fischköder mitsamt Angelhaken und Schnur verschluckt - Hinterlassenschaft eines Anglers am Pflochsbacher Mainufer. 

Der Tierarzt in der Tierklinik Würzburg versuchte noch am Sonntagabend den Doppelhaken durch einen Schnitt im Hals zu entfernen. Es gelang ihm aber nur einen der beiden Haken abzuzwicken. Tags darauf suchten die Hergenröders Hilfe in Gießen, stellten ihre Hündin bei der Tierklinik der dortigen Universität vor und vereinbarten schließlich einen Operationstermin am folgenden Dienstag. Dieser endoskopische Eingriff durch den Rachenraum war dann erfolgreich. 

Zweimal Vollnarkose

Deutlich erkennbar auf dem Röntgenbild: Der Rest des Angelhakens im Rachen von Schäferhündin Donna, den Spezialisten in der Uni-Tierklinik in Gießen endoskopisch entfernten.
Foto: Uni-Tierklinik Gießen | Deutlich erkennbar auf dem Röntgenbild: Der Rest des Angelhakens im Rachen von Schäferhündin Donna, den Spezialisten in der Uni-Tierklinik in Gießen endoskopisch entfernten.

Donna habe die zwei Vollnarkosen, den Schnitt am Hals und die rund 400 Kilometer Autofahrt gut weggesteckt, freut sich Karoline Hergenröder. Womit die Sache jedoch noch nicht ganz beendet ist, hatte sie doch angekündigt, Anzeige  gegen den unbekannten Angler zu erstatten, der den Fischköder samt Haken hatte liegen lassen. Allerdings musste sie sich in der Polizeiinspektion belehren lassen, dass kein Straftatbestand vorliege.   

Das Liegenlassen des Fischköders am Angelhaken sei allenfalls ein Verstoß gegen das Abfallgesetz, der als Ordnungswidrigkeit geahndet werde, erläuterte Polizeichef Wolfgang Remelka auf Nachfrage der Redaktion. Eine Straftat wäre es nur, wenn ein Angler den Köder mit Haken in der Absicht hinterlässt, ein Tier zu verletzen. Einen solchen "bedingten Vorsatz" könne man aber keinem Angler unterstellen und wohl auch nur schwerlich beweisen.

Fahrlässige Sachbeschädigung

Somit ermittelt die Polizei jetzt lediglich wegen "fahrlässiger Sachbeschädigung", denn im Sinne der Gesetze gelten Tiere immer noch als Sachen. Allerdings könnte dies wichtig werden für den Fall, dass der Verursacher tatsächlich ausfindig gemacht wird. Dann nämlich könnten die Hergenröders in einem Zivilprozess auf Schadenersatz klagen, falls der Verursacher die Kosten nicht freiwillig übernimmt. Und die sind nicht unerheblich: Karoline Hergenröder rechnet - neben den Fahrtkosten - mit rund 1500 Euro Honorar für die beiden Operationen. 

 
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