Hubschrauber hört man über der Lohrer Altstadt aufgrund der direkten Nachbarschaft zum Klinikum Main-Spessart Lohr fast täglich. Beim Blick nach oben zeigten sich am Freitagmorgen um 8.20 Uhr jedoch gleich vier Maschinen am Himmel, die die Altstadt langsam und hintereinander in Richtung Südwesten überflogen.
Die Vermutung der Redaktion, dass es sich dabei um Militärhubschrauber gehandelt haben muss, bestätigt der Presseoffizier des Transporthubschrauberregiments 30 im Baden-Württembergischen Niederstetten. Bei dem Überflug habe es sich um eine regelmäßig stattfindende Schwarmflugausbildung von vier NH90 Transporthubschraubern gehandelt. Die Strecke den Main entlang nach Lohr dient dem Regiment dabei als einer der Standard-Flugkorridore für diese Art Übungen, bei denen Sicht- und Konturenflug trainiert werden, erklärt der Oberleutnant.
Bundeswehrhubschrauber müssen über bewohntem Gebiet Mindestflughöhe einhalten
Beim Konturenflug halten sich die Maschinen möglichst nahe am Boden, um taktische Verfahren zu üben. Die Maschinen dürfen dabei bis zu 30 Fuß, also neun Meter tief fliegen. Über bewohntem Gebiet gilt jedoch wie bei Kampfflugzeugen eine Mindestflughöhe von 500 Fuß, also etwa 150 Metern. Manchmal legen die Hubschrauber auf ihrer Route auch Tankstopps ein, der Presseoffizier geht für diesen Freitag jedoch davon aus, dass der Schwarm nach einem erneuten Überflug von Lohr direkt zum Start- und Heimatflugplatz in Niederstetten zurückkehren wird.
Während die Übung an diesem Freitag also zu ihrem Standardrepertoire zählt, stand für das Regiment erst kürzlich die Hauptübung des Jahres an. 16 Hubschrauber waren dafür im Mai aus Niederstetten nach Rumänien geflogen, um sich an "Steadfast Defender", dem größten Nato-Manöver seit den 80er-Jahren zu beteiligen.
Achim Träger