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LENGFURT
Viel Arbeit steht an für den Förderverein des Waldbads
Laura-Sophie Lang
Laura-Sophie Lang
 |  aktualisiert: 07.04.2020 11:28 Uhr

Das Waldbad im Ortsteil Lengfurt in Triefenstein hat einiges hinter sich. Im Frühjahr hatte der Markt Triefenstein noch verkündet, das Freibad müsse aufgrund massiver Defizite geschlossen werden. Ein Förderverein formierte sich umgehend und konnte die Schließung mit der Unterstützung von vielen ehrenamtlichen Helfern und Spenden verhindern. Der Vorstand des Fördervereins „Triefenstein Pro Waldbad“ hat am vergangenen Sonntag Bilanz gezogen und auch schon auf das nächste Jahr geschaut. Die endgültigen Zahlen fehlen jedoch noch. Die kommen nämlich von der Gemeinde und werden wohl erst im November veröffentlicht.

Saison sehr zufriedenstellend

Was der Verein jedoch bereits verkünden kann, ist ein Umsatz von 37 000 Euro, den der Kiosk im Waldbad machte. Auch den hatte der Förderverein in die Hand genommen. Die Saison sei insgesamt sehr zufriedenstellend verlaufen, sagt die Vorsitzende des Fördervereins Claudia Holzmann, 22 500 Besucher seien in das Waldbad gekommen. „Das ist eine beachtliche Zahl, wenn man die verkürzten Öffnungszeiten bedenkt und dass das Freibad in den ersten zwei Wochen erst nachmittags öffnen konnte“, so die Vorsitzende.

Auf die endgültigen Umsatzzahlen sind jetzt alle gespannt. Denn das ganze Unterfangen stützt sich auf einen Kooperationsvertrag zwischen dem Förderverein und dem Markt Triefenstein. Dieser besagt, dass der Förderverein die Betriebskosten um die Hälfte senken sollte. Ob das gelungen ist, werden die endgültigen Zahlen zeigen, die jedoch noch nicht vorliegen. „Ich bin aber guter Dinge, dass der Förderverein diese Vorgabe einhalten konnte“, sagt Triefensteins Bürgermeister Norbert Endres.

Mitgliederzahl steigt weiter

Somit läuft auch schon die Planung für die nächste Saison. Der Vorstand des Fördervereins habe am vergangenen Sonntag bereits diverse Veranstaltungen festgelegt. „Wir werden dieses Jahr mit einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt vertreten sein und auch beim Faschingsumzug mitmachen“, sagt Claudia Holzmann. Außerdem habe man auch schon einen Termin für das Waldbadfest ins Auge gefasst, vorher müssten jedoch noch die Öffnungszeiten besprochen werden. Mitte Mai soll das Waldbad dann im nächsten Jahr wieder mit dem „Anschwimmen“ öffnen.

„Dadurch, dass wir dieses Jahr alles ad hoc machen mussten, konnten wir uns zum Beispiel nicht so sehr um Werbung kümmern“, erklärt Holzmann. Dies sei erst zum Ende der Saison ins Rollen gekommen. So sollen demnächst Rettungsschwimmer, die der Verein ausbilden ließ, in Schulen gehen, um dort für die Ausbildung zum Rettungsschwimmer zu werben. Denn Ehrenamtliche zu finden sei immer schwer.

Dankbar zeigt sich Holzmann aber nicht nur für die vielen Ehrenamtlichen, sondern auch für die Sponsoren, die den Verein mit Geld- oder Sachspenden unterstützten. Die zu finden, sei teilweise schwierig gewesen, da die Gemeinde lange kein klares Signal gegeben hätte, ob es wirklich mit dem Schwimmbad weitergeht.

Die Mitgliederzahl des Fördervereins liegt derzeit bei 116 Personen, die Zahl steige jedoch stetig. Klar ist jedoch, dass auch im nächsten Jahr wieder eine Menge Arbeit auf den Förderverein zukommen wird. „Die Gemeinde hatte das Schwimmbad verkommen lassen“, sagt Holzmann. Zwar habe der Förderverein mit der Auswinterung auch das Freibad zu Teilen renoviert, doch ein paar Baustellen gebe es noch, die nächstes Jahr in Angriff genommen werden müssen. „Der ganze Komplex Technik muss erneuert werden“, sagt Holzmann, „Fakt ist: Wir brauchen richtig viel Geld.“

Bürgermeister Norbert Endres hofft darauf, dass sich bei diesem Thema bundesweit etwas tut. „Wir sind ja kein Einzelfall hier in Deutschland“, sagt er. Ein bisschen Besorgnis schwingt aber mit. „Wenn die Technik kaputt ginge, wäre das ein Super-Gau. Ich wüsste nicht, wie diese Kosten zu stemmen wären“, sagt Endres.

Schwimmbäder sind Küraufgaben

Holzmann geht jedoch noch weiter und wirft der Gemeinde vor, sich zudem nicht um Vorschriften gekümmert zu haben. Norbert Endres wehrt sich gegen diesen Vorwurf. „Diese Aussage stimmt einfach nicht, die Vorschriften wurden eingehalten“, sagt er. Es sei so gewesen, dass man nicht mehr in das Schwimmbad investieren konnte, da das Geld fehlte. „Erst müssen in der Gemeinde die Pflichtaufgaben bewältigt werden und dann geht es an die Küraufgaben, zu denen die Schwimmbäder gehören“, sagt Endres. Fest stehe für ihn jedoch, dass der Förderverein weiterhin gebraucht wird.

Die Gemeinde hatte sich in dieser Freibadsaison um das Verwaltungstechnische gekümmert und einen Betriebsleiter und eine Fachangestellte für Badebedienstete angestellt. Damit habe die Gemeinde die Grundvoraussetzung für die Weiterführung des Freibads erfüllt, so Endres. „Wir hätten uns gewünscht, dass die Gemeinde sich noch mehr einbringt und mehr kontrolliert“, sagt Claudia Holzmann.

Am Anfang habe es auch ein paar Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit gegeben. „Es gab ein paar Meinungsverschiedenheiten“, sagt Endres. Konkret wollte er sich aber nicht dazu äußern. So etwas sei aber ganz normal, wenn Menschen zusammenarbeiten, so der Bürgermeister.

Claudia Holzmann, die Vorsitzende des Fördervereins Triefenstein Pro Waldbad, ist zufrieden mit der Saison 2017 und hat schon einige Pläne für das nächste Jahr.
Foto: Fotos (2): Laura-Sophie Lang | Claudia Holzmann, die Vorsitzende des Fördervereins Triefenstein Pro Waldbad, ist zufrieden mit der Saison 2017 und hat schon einige Pläne für das nächste Jahr.
 
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