
Südamerikanische Rhythmen, eindrucksvolle Tänze, lustige Büttenreden, der versierte Sitzungspräsident Michael Cramer mit seinem Elferrat und ganz viel Herz kennzeichneten die Prunksitzung des Arnsteiner Karnevalsverein (AKV). Jung und Alt, Reiseliebende und Heimatverbundene sowie Freunde rockiger Töne und des feinen Humors kamen auf ihren Kosten.
Fünf unterhaltsame Stunden vom Einzug des Elferrats und der Stadtgarde bis zum Finale mit einer Polonaise dauerte das Programm. Der AKV hatte das Thema "Speedy-Bi, Speedy-Bo, der AKV in Mexiko" gewählt. Kein Wunder also, dass sich im Saal und auf der Bühne allerlei bunte Südamerikaner tummelten. Aber auch die Geschehnisse in der Arnsteiner Stadtpolitik und Gesellschaft hatten ihren Platz.
Weltreise mit 60 Tanz-Kindern
Nach "langer Vorbereitung und intensivem Training" sollten die Faschingsfreunde in Arnstein "beim Frohsinn die Sorgen des Alltags vergessen". Sitzungspräsident Cramer genoss die dekorierte Bühne und neue Technik. Bürgermeister Franz-Josef Sauer dankte in seinem Grußwort allen, die zum Gelingen des Faschings beitragen und André Köstner vom Fastnacht-Verband Franken (FVF) ehrte fünf verdiente Mitglieder des AKV.
Den Verdienstorden des FVF erhielten Dominik Lutz und Dirk Solleder. Der "Till von Franken" in Silber mit der Nummer 3982 wurde Jennifer Rath verliehen. Michael Cramer bekam den BDK-Verdienstorden in Silber und Gloria Reichert den BDK-Verdienstorden in Gold. Für alle Geehrten hatte Köstner persönliche Worte des Lobes und Dankes.

Um den Nachwuchs muss sich der AKV keine Sorgen mache. In einem gemischten Schautanz reisten die Purzelgarde sowie die grüne und blaue Garde in ihren Gruppen durch die Welt. Unglaublich toll und herzergreifend war das! Knapp 60 Kinder erkundeten Ägypten, Brasilien, die USA und Mexiko. Sie trafen sich schließlich grandios zum gemeinsamen Schlussbild.
Premiere für das Nachwuchsmännerballett
Auch bei den Marschtänzen der Nachwuchsgarden war der Zusammenhalt spürbar. Ein Schmuckstück waren die Tänzerinnen der Stadtgarde mit ihrem schwungvollen Auftritt. Premiere hatte das Nachwuchsmännerballett Hot Chipz. Die pfiffigen Jungs haben sich laut Sitzungspräsident Cramer eigens Schnurrbärte wachsen lassen und tanzten sogar unter einer Limbo-Stange.
Dass der mexikanische "Tag der Toten" ein lebensbejahendes Ereignis und ein Bezeugen von Liebe und Respekt ist, verkörperte die Stadtgarde bei ihrem fulminanten Schautanz. Bekannte Schlager mit mexikanischem Flair parodierten die Crazy Jumpers. Fiesta Mexicana, Viva la Mexico oder der Tequila-Sound der Rockband The Champs brachten Stimmung in den Saal.
Ihren Spaß am Verwandeln und der Performance bewiesen Letizia Lamotte sowie Philipp Deeg und Lennart Cramer. Als "Speedy Gonzales" wirbelte Letizia in verschiedenen Outfits über die Bühne. Sie ermunterte das Publikum zum Mitsingen und wusste von vielen Fans der Kultusministerin Anna Stolz und der Lokalreporterin Elisabeth Eichinger-Fuchs.
Stehender Applaus für Musikbütt
Deeg und Cramer überzeugten mit ihrer rockigen Musikbütt. Sie bewunderten Ministerin Stolz für ihren "Mut auf dem Highway zur Macht", sangen "ein Liebeslied auf die Weichsels" und wollen "endlich auf der Autobahn fahren". Stehenden Applaus gab es für die Auftritte der Jugend.
Die Büttenredner nahmen das Stadtgeschehen auf Korn. Stefan Ries und Eugen Göbel betitelten Roland Metz als "Joe Biden von Arnstee", nahmen den Dialekt ringsum sowie Nachrichten in der Zeitung und die symbolisch-katholischen Arnsteiner aufs Korn.
Stammwirtschfaft des AKV hat aufgehört
Als "Zwei Fasenachter im Café" berichteten Claudia und Paul Brod von renovierungsbedürftigen "Schunkelstraßen" in der Stadt und dem Fachkräftemangel. Köstlich unterhielten sie sich über die Wohnbauplätze am Sichersdorfer Berg, den Schulsteg, Baustellen, Schulen und Kindergärten. Dass die AKV-Stammwirtschaft "Zum goldenen Engel" schloss, bedauerten sie sehr und sagten Familie Weichsel ein Extra-Dankeschön.

Die Prunksitzung wurde hochgelobt. Die Gäste lachten, schunkelten und klatschen. Besonders amüsierten sie sich über die Gruppe "Ohne Worte". An einer der vielen Baustellen der Stadt trafen sich die Doubles von Bürgermeister Sauer, Fabian Helmerich, Susi Günzel, Martin Fischer, einem Vertreter des Straßenbauamts und einem ausländischen Bauarbeiter. Die Parodie war zum Brüllen lustig und beim Loblied auf die Stadt Arnstein sang der ganze Saal mit.
Die nächsten Termine des AKV sind die legendäre Damensitzung am 9. Februar (ausverkauft) und der Arnsteiner Gaudiwurm mit anschließender Party am Faschingssonntag, 11. Februar um 14 Uhr.