Wie in der vorherigen Stadtratssitzung besprochen, lud Marktheidenfeld Bürgermeisterin Helga Schmidt-Neder Ulrich Schebler vom Planungsbüro BRS ein, damit er Informationen zu den Unebenheiten in neuen Belag der Baumhofstraße und deren Folgen gibt. Schebler erklärte detailiert, wie und mit welchen Toleranzen eine Straße nach den Regelungen in der "ZTV Asphalt" (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen aus Asphalt) gebaut werden sollte. Und er zeigte auch die Formel, nach der Forderungen an Baufirmen gestellt werden können, wenn der Bau der Straße von den Vorgaben abweiche. Auch das Verfahren, mit dem man diese Abweichungen im Straßenbelag misst, erklärte Schebler ausführlich.
"Meiner Meinung nach ist das kein Mangel", fasste Ulrich Schebler die Ergebnisse der Messung zusammen, "und hat auch keinen Einfluss auf die Haltbarkeit der Straße". Abweichungen in der Asphaltdecke über der erlaubten Toleranz von vier Millimetern seien nicht oft gemessen worden. Weil die Baumhofstraße abschnittsweise und mit einer halbseitigen Sperrung gebaut worden sei, können es vor allem in den Übergängen zu Unterschieden kommen. "Aber es gibt diese Regelung, wir können der Firma bei der Rechnung etwas abziehen, und das werden wir auch tun", so Schebler. Rund 10 000 Euro bekomme die ausführende Firma nun weniger. Ob Bohrkernproben von der Straße entnommen wurden, wollte Stadtrat Ludwig Keller wissen. Schebler bejahte das, die Bohrkerne werden geprüft und dabei die Körnung des Belags untersucht.
Beleuchtung des Radwegs unbedingt notwendig?
Die geplante Ausleuchtung des Radwegs am Main auf Höhe des Felsenkellers stand in der Sitzung zur Abstimmung. Elf Alu-Maste sollen etwa alle 50 Meter in dem Bereich hochwassersicher installiert werden, 40 000 Euro wurden für diese Maßnahme bereits im Haushalt 2019 eingestellt. Bevor es jedoch zur Abstimmung kam, bat der zweite Bürgermeister Martin Harth, den Beschluss nochmal zu überdenken.
Gerade im Blick auf das Volksbegehren zum Schutz von Bienen und anderen Insekten und steigender Lichtverschmutzung und auch als energiebewusste Kommune müsse man sich fragen, ob die Leuchten wirklich notwendig sind, bei dem, was auf dem Radweg nach Einbruch der Dunkelheit so los sei, sagte Harth. Die Frage wurde im Gremium kontrovers diskutiert. Ob als Kompromiss weniger Lampen dort möglich seien, fragt Christian Menig. Bauamtleiter Alexander Chesauan verneinte. Die DIN-Norm erlaube nur ein Entweder-oder. "Wenn wir beleuchten, dann richtig", so Chesauan. Die Umsetzung des Plans wurde dann mit 14 Ja- und acht Nein-Stimmen beschlossen.