
Main-Spessart ist der einzige Landkreis im Würzburger Bezirk, dem die Agentur für Arbeit noch eine Arbeitslosenquote unter drei Prozent bescheinigen kann. Das geht aus einer Pressemitteilung der Behörde hervor. Dem Bericht vom August 2024 ist konkret zu entnehmen, dass die Quote an nicht erwerbstätigen Menschen in Main-Spessart derzeit bei 2,7 Prozent, in den Kreisen Kitzingen und Würzburg jeweils bei 3,0 Prozent und in der Stadt Würzburg sogar bei 4,7 Prozent liegt.
Von den insgesamt 10.079 Arbeitslosen im Agenturbezirk Würzburg kommen 1977 aus Main-Spessart. Das sind 205 mehr als im Juli 2024 und 293 und somit 17,4 Prozent mehr als im August des Vorjahres. Aus der Mitteilung geht auch hervor, dass fast jeder Dritte dieser knapp 2000 Arbeitslosen, genauer gesagt 552 Personen, mindestens 55 Jahre alt ist. Einen ähnlichen Anteil bilden die 606 Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Außerdem ist fast jeder Fünfte von ihnen langzeitarbeitslos (347) und mehr als zehn Prozent der Main-Spessarter ohne Job sind unter 25 Jahre alt (232).
Agentur für Arbeit: Trendumkehr ist nicht zu erwarten
Betrachtet man nur den vergangenen August, haben sich in der Agentur für Arbeit Lohr und dem Jobcenter Main-Spessart 691 Personen arbeitslos gemeldet. Ihnen stehen 491 Personen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beendet haben. Die regionalen Unternehmen meldeten 162 offene Stellen. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich der Stellenbestand um 156 auf 1315.
Die aktuell weiter steigenden Arbeitslosenzahlen und der derzeitige wirtschaftliche Abschwung lassen vermuten, dass sich der Trend weiter in diese Richtung entwickeln wird. Kerstin Vierhock, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Würzburg, spricht außerdem mit Blick auf die jüngsten Zahlen von einer zunehmenden Verschlechterung: "Die Arbeitslosigkeit steigt seit Längerem, die Zahl der gemeldeten Stellen ist rückläufig und die Menschen haben es mittlerweile schwerer, wieder eine neue Beschäftigung zu finden", stellt sie fest.