Nach zwei virtuellen Prunksitzungen während der Corona-Zeit feierte der Kleinpariser Faschingsclub (KFC) in der voll besetzten Aalbachtalhalle seine 28. Prunksitzung endlich wieder vor Publikum. Vorsitzender Klaus Westermann sprach in seiner Begrüßung davon, dass auch in schwierigen Zeiten der Humor nicht zu kurz kommen dürfe. Seine Botschaft: "Lachen gegen den Krieg, feiern für Freundschaft, Singen statt Schießen!" Der neue Sitzungspräsident Fabian Häuslein sprach von großen Fußspuren, die sein Vorgänger Matthias Flohr nach elf Jahren als Sitzungspräsident hinterlassen habe.
Besonders die Garden und Tanzgruppen bestimmten das Programm des Abends. Den Auftakt machte die "Erste Garde" mit einem flotten Tanz. Die kleinen Handwerker der Purzelgarde beteiligten sich in ihrer stilechten Arbeitskleidung fleißig an den Baustellen im Ort. Konzentriert und motiviert absolvierte das Tanzmariechen Luise Fischer ihren Solotanz.
"Till von Franken" für Matthias Flohr
Eine große Ehrung wurde Matthias Flohr zuteil. Er erhielt vom Fastnacht-Verband Franken die höchste Auszeichnung, den "Till von Franken". Spannung lag in der Luft als das Geheimnis gelüftet wurde, wer denn der neue "Uettinger Mohr", die Symbolfigur des Uettinger Faschings, ist. Wolfram Geiger gab bei seinem ersten Auftritt gekonnt Geschichten aus dem Dorf zum Besten. Unter anderem von der Autofahrerin, die mit dem Auto zum Einkaufen fuhr, versehentlich die Warnblinkanlage eingeschaltet hatte und dann zur Werkstatt musste, um den "Fehler" beheben zu lassen.
Auch die Juniorengarde zeigte in ihren blau-weißen Kostümen gekonnt ihren Gardetanz. Welchen Einfluss der Fasching auf ihre Familie hat, davon berichtete humorvoll in ihrer Büttenrede Lina Endrich. Bei ihr gebe es jeden Tag ab dem 11.11. nur noch Faschingskrapfen und der Vater kostümiere sich gerne als Uettinger Mohr.
Matthias "Mattl" Flohr begeisterte als Starkoch und Pizzabäcker
Zwischendurch wurde zur Musik der Sitzungsband "2gether" kräftig gesungen und geschunkelt. Den Abschluss des ersten Teils des Abends bildete die Tanzgruppe "Teenies", die mit einer Wahrsagerin bunt kostümiert einen "Blick in die Zukunft" wagte. Zum kleinen Finale eroberten alle Kinder und Jugendlichen zusammen nochmals die Bühne und zeigten mit verschiedenen Tänzen ihr Können.
Als Starkoch und Pizzabäcker begeisterte Matthias "Mattl" Flohr das Publikum mit seinem italienischen Sexappeal. Dabei erinnerte er in Aussehen, Sprache und Gestik stark an den örtlichen Pizzabäcker Pippo, der seinem Double dann auf der Bühne applaudierte. Die "Little Condomes" verzückten das Publikum in ihren Sketchen und Einlagen als "Hulk" und "Fläsch", als Bauhofmitarbeiter mit Geheimsprache, als Dönerbudeninhaber, oder als "4-Männerballett" in aufgepumpten, orangefarbenen Kostümen. Besonders das "Waldfest-Lied", ein Song auf die vielen Feste im Ort, gesungen von Sven Hahm und Thomas Sparfeld, begeisterte.
In ihrem Tanz "Generation Z – Die Illusion, dass Social Media glücklich macht", zeigten die 20 "Kleinpariser Schautanzmädels" ihr Können. Klatsch und Tratsch brachten Gabi Hellmann und Petra Osborne auf die Bühne. So berichteten sie humorvoll von ihren Erlebnissen unter anderem beim Frauenarzt und aus ihrem Familienleben. Dabei kam heraus: Die beiden trinken gerne auch mal einen Smoothie mit Wodka statt eines Kräuterlikörs.
Prinz Charles wurde zum König gekrönt
Den Abschluss bildete das Männerballett mit dem Tanz "God save the Queen". Dazu waren die Herren in Uniformen und Schottenröcken in Begleitung der Queen und Prinz Charles zu Dudelsackmusik erschienen. Charles wurde während des Tanzes auf der Bühne mit allen Ehren zum König gekrönt.
Traditionell wurden im Publikum auch wieder Spenden gesammelt und so gingen 1111 Euro an Thomas Hofmann für die Elterninitiative Leukämie- und tumorkranker Kinder in Würzburg. Mit einem fantastischen Finale und einer Polonaise aller Mitwirkenden – immerhin standen rund 100 Aktive auf der Bühne – endete ein wunderbarer Faschingsabend des Kleinpariser Faschingsclubs.