Beim bayernweiten Tag der Offenen Gartentür konnten am Sonntag im Landkreis Main-Spessart elf Gärten besichtigt werden. Landrätin Sabine Sitter eröffnete die Veranstaltung am frühen Vormittag im Garten von Gerhard Kuhn und Petra Grell im Lohrer Stadtteil Sackenbach.
Der 3800 Quadratmeter große Garten, der sich von der Ortsdurchfahrt bis hinunter an den Main erstreckt, ist durch viele unterschiedliche Gartenräume gekennzeichnet, die ein harmonisches Ganzes ergeben. So gibt es neben einem Nutzgarten mit Hochbeeten mehrere liebevoll gestaltete Sitzecken sowie Zierbereiche mit Stauden, ein Rosentipi und alten Baumbestand. Besonders ins Auge fallen die aus alten Sandsteinen erbaute Ruine und der große Gartenteich.
Überreschender Garten ist von der Straße aus nicht zu sehen
Auch Tieren bietet der Garten einen Lebensraum. Für sie gibt es eine Reptilienburg und eine Benjeshecke, in der Vögel, Igel, Eidechsen und Schlangen Unterschlupf finden. Eine Benjeshecke ist eine Hecke, die durch lockere Ablagerungen von Ästen und Zweigen und Samenanflug entsteht.
Landrätin Sitter zeigte sich beeindruckt von der in dem Garten herrschenden Vielfalt. Sie überreichte Kuhn und Grell einen Gutschein für Pflanzen in Höhe von 50 Euro. Mit Blick auch auf die anderen zehn Gärten, die am Sonntag im Landkreis besichtigt werden konnten, freute sie sich über das Engagement der Gartenbesitzer, die da mitmachten.
"Wunderbar" sei dieser Garten, meinte Lohrs zweiter Bürgermeister Dirk Rieb. Er als Lohrer habe nicht gewusst, "wie schön das hier hinten alles ist", sagte er vor dem Hintergrund, dass der Garten von der Straße aus nicht sichtbar ist.
Garten ist über 20 Jahre "gewachsen"
Als in der Runde der ersten Besucher, zu denen auch Anneliese Max, Geschäftsführerin des Kreisverbandes für Gartenbau und Landschaftspflege, sowie Maximilian Markert, Kreisfachberater für Gartenbau, gehörten, die Frage aufkam, woher Kuhn und Grell die Zeit zur Pflege dieses großen, parkähnlichen Gartens nehmen, sagte Kuhn lachend: "Andere fahren in Urlaub, wir bleiben hier." Der Garten in seiner jetzigen Form sei nach und nach über zwanzig Jahre hinweg entstanden.
Sie seien jeden Tag im Garten, sagte das Paar. Der Garten sei für sie keine Arbeit, sondern Ausgleich zum Job. Das konnte Anneliese Max gut nachvollziehen. Nicht umsonst heiße es, "der kürzeste Weg zur Gesundheit ist der Weg in den Garten".
Mit Blick auf eine Ecke mit Brennnesseln machten Kuhn und Grell deutlich, dass man dabei sei, den Garten in einen naturnahen Garten umzuwandeln; gegossen werde nur der Nutzgarten.