Erster Schultag anders herum: 24 Lehramtsanwärterinnen und -anwärter legten am Montag ihren Amtseid als Beamte auf Widerruf ab. Für die meisten davon beginnt nun das Berufsleben vor der Schulbank, wie es Schulamtsdirektorin Karin Auth als fachliche Leiterin des Schulamts Main-Spessart ausdrückte. Fünf der angehenden Lehrkräfte kennen diese Perspektive schon, weil sie bereits als Vertragslehrer unterrichteten.
Für alle beginnt mit dem zweijährigen Referendariat an Grund- und Mittelschulen die zweite Phase der Lehrerausbildung. In der ersten Phase durchliefen sie das Studium und legten die Prüfung zum ersten Staatsexamen ab. Viele Lehrer behalten die Seminarzeit als spannend in Erinnerung, bemerkte Karin Auth. Insgesamt gibt es im Landkreis 45 Grund- und Mittelschulen mit rund 6500 Schülern und über 750 Lehrkräften, das Schulamt hat 17 Mitarbeiter. 16 Anwärterinnen und -anwärter streben das Lehramt an Grundschulen und sechs an Mittelschulen an - darunter jeweils ein Mann. Dazu kommen je eine Anwärterin als Fach- beziehungsweise Förderlehrkraft sowie im Anpassungslehrgang. "Die Schulen freuen sich auf den Nachwuchs, das hält sie jung", so die Schulamtsleiterin. Sie sprach auch von einem der schönsten Berufe, um Kinder und Jugendliche fordern und fördern zu können.
Landrätin Sabine Sitter stellte in ihrem Grußwort den Landkreis vor. 45 Schulen bei 126.000 Einwohnern sei eine recht hohe Zahl, die aber aus den Altlandkreisen historisch gewachsen sei. Sie ging auch auf den tragischen Vorfall des getöteten Schülers in Lohr ein. Die Geschehnisse würden bei den Kindern ankommen und es sei auch Aufgabe aller Lehrenden, den Kindern bei der Bewältigung des Themas Unterstützung zu geben oder zu vermitteln. Seit sie Landrätin sei, habe sie überwiegend Krisenzeiten erlebt, aber auch stets gute Zusammenarbeit. Sie sehe die angehenden Lehrerinnen und Lehrer als hochmotiviert und wünschte ihnen viel Freude bei der Arbeit mit jungen Menschen.
Auch der Personalratsvorsitzende Christoph Rüttiger und die Jugend- und Ausbildungsvertreterin Sophia Schmelz begrüßten die neuen Lehrer. Gleich nach der Vereidigung fuhren die Anwärter in die Schulen, um an den Konferenzen teilzunehmen.