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Main-Spessart
Stand-Up-Paddling in MSP: Expertentipps rund um den Trendsport
SUP – was ist das eigentlich und wo im Landkreis sind die schönsten Stellen zum Paddeln mit Board? Und: Experten klären über Gefahren und Regeln auf dem Wasser auf.
Solche Stand-Up-Paddler sind auch immer häufiger in Main-Spessart zu sehen. Dieses Archivfoto aus Würzburg zeigt: Der rege Verkehr auf dem Main kann Gefahr bedeuten. 
Foto: Patty Varasano | Solche Stand-Up-Paddler sind auch immer häufiger in Main-Spessart zu sehen. Dieses Archivfoto aus Würzburg zeigt: Der rege Verkehr auf dem Main kann Gefahr bedeuten. 
Tabea Goppelt
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:38 Uhr

Ein wenig wacklig wirken sie schon, diese Paddler, die in letzter Zeit vermehrt auf den Flüssen der Region unterwegs sind. Stand-Up-Paddling (SUP) gibt es eigentlich schon eine ganze Weile. Auf gewisse Weise erinnern sie an Surfbretter – nur sind zum Vorwärtskommen keine Wellen nötig, sondern wird ein Paddel genutzt. Experten aus dem Landkreis erklären, dass generell alle Interessierten diesen Sport ausprobieren können. Doch es gilt auch ein paar Dinge zu beachten.

Was ist Stand-Up-Paddling (SUP)?

Fast wie Surfer, die es etwas langsamer angehen lassen, sehen sie aus: Eine Person steht auf einem Board im Wasser und hält ein langes Paddel in der Hand. Das Brett ist dabei normalerweise nicht aus festem Material, sondern lässt sich wie ein Gummiboot aufpumpen. So können sich die Paddler auf den Gewässern der Region fortbewegen – sofern Paddelsport erlaubt ist. 

Wo sind die besten Orte im Landkreis Main-Spessart?

Das wissen die SUP-Verleiherinnen und Verleiher Jason McKinney, Anna Gramling und Andreas Leidlein. McKinney bietet Touren auf der Saale bei Gemünden und Gräfendorf an. In der Lohrer Gegend gebe es am Main entlang einige schöne Sandbuchten zum Verweilen, erklärt Leidlein. Gramling empfiehlt zum Beispiel von Zellingen nach Erlabrunn zu paddeln und sich dann nach Zellingen zurück treiben zu lassen. Ihr Tipp generell: "Da der Main ein 'reißendes' Gewässer ist, sollte man auch immer erst gegen den Strom paddeln und sich dann runter treiben lassen."

Anna Gramling betreibt einen SUP-Verleih in Zellingen. Paddeln geht bei ihr auch mit Hund.
Foto: Anna Gramling | Anna Gramling betreibt einen SUP-Verleih in Zellingen. Paddeln geht bei ihr auch mit Hund.
Wo kann ich Boards ausleihen und was kostet die Ausleihe?

Im Landkreis verteilt gibt es verschiedene Anlaufstellen, wenn man sich ein Board und die Ausrüstung fürs Stand-Up-Paddling leihen möchte. In Gemünden, Lohr und Zellingen geht das derzeit zum Beispiel. Die Boards lassen sich für Touren aber auch gut transportieren:"Ich hatte erst zwei Bretter unterwegs in Österreich", sagt McKinney. Die Leihgebühren bewegen sich zwischen zwölf und 18 Euro pro Stunde. Aufgepasst: Oft ist eine Reservierung nötig, teilweise mehrere Tag vorher. 

Brauche ich dafür spezielle Ausrüstung, vielleicht sogar einen Kurs? 

"Immer am besten Badeschuhe anziehen", sagt McKinney. Es könnten Steine, Äste und andere scharfe Gegenstände im Wasser sein. Das Brett selbst platze nicht: "Das ist eher wie eine Luftmatratze und verliert die Luft langsam", so McKinney. Außerdem seien wetterentsprechende Kleidung, Sonnen- und Insektenschutz wichtig. "Eine genaue Einweisung ist immer von Vorteil", sagt Gramling. Die gibt es meist direkt bei der Ausleihe. Für McKinney macht das Erlernen der "Königsdisziplin" einen Kurs sinnvoll. Damit meint er: Vom Wasser aus aufs Board kommen. Und Andreas Leidlein empfiehlt sogar einen Fortgeschrittenenkurs, "da man mit dem SUP Boards auch einige 'Tricks' erlernen kann."

Kann das jeder machen? Auch Kinder? 

"Nachdem SUP eine sehr schnell zu erlernende Sportart ist, kann das im Prinzip jedermann", sagt Gramling. Auch für Kinder sei das Paddeln sehr geeignet. McKinney zieht keine konkrete Altersgrenze, es komme auf die Koordination des Kindes an: "Kinder können da wesentlich besser drauf stehen, aber sie müssen auch paddeln können", sagt er. 

Gefahren beim Stand-Up-Paddling

In Main-Spessart habe es noch keine Einsätze wegen Stand-Up-Paddlern gegeben, in anderen Bereichen allerdings schon: Erschöpfungszustände an Seen, weil das Ufer weiter weg ist als am Main, oder Verletzungen bei Stürzen ins Wasser. Das weiß Jonas Pröschel, Kreisvorsitzender der Wasserwacht im Landkreis. 
Welche Gefahren gibt es? 
"Auf Fließgewässern sollte man das SUP-Board erst nutzen, wenn man halbwegs sicher darauf unterwegs ist", sagt Pröschel. Die Strömung könnte Paddler sonst in eine unerwünschte Richtung treiben oder sie an der Sicherheitsleine unter Wasser drücken: "Die muss bei fließenden Gewässern generell lösbar befestigt sein oder gar nicht", erklärt er. Empfehlenswert sei laut Pröschel auch, in der Gruppe unterwegs zu sein. Wer doch allein unterwegs ist, sollte Freunden, Familie oder Bekannten Bescheid geben, wo und bis wann.
Wo im Landkreis liegen Gefahrstellen?
"Am Main sind die großen Gefahren hauptsächlich das Thema Boots- und Schiffsverkehr und das Thema Wehre und Schleusenanlagen", sagt Pröschel. Dort und in Schifffahrtsrinnen gebe es Fahrverbote. Auf dem Main müsse außerdem jeder der Berufsschifffahrt ausweichen, auch SUPs. Größere Schiffe könnten gar nicht schnell genug bremsen oder manövrieren. Gegenüber Motorsportbooten hätten SUPs allerdings sogar Vorfahrt.
Wenn ein Schiff vorbeikommt, muss laut Verleiher McKinney eine gewisse Technik beachtet werden. "Die kleinen Wasserboote nicht unterschätzen", sagt Verleiherin Gramling. Die würden größere Wellen machen als große Frachter. Eine Schleuse ist laut McKinney kein Problem; einfach aussteigen und das Brett ein Stück tragen. Die Sinn sei generell zu niedrig und zu wild für SUPs, auch an der Saale gebe es ziemlich seichte Stellen. "Da muss man kurz vom Brett runter", sagt McKinney. 
Was ist ansonsten zu beachten? 
Pröschel empfiehlt, sich eher am Rand zu halten, eine Schwimmweste zu tragen und als Nichtschwimmer generell kein SUP-Board zu verwenden. Sonnenschutz, Kopfbedeckung gegen Sonnenstich und viel trinken – die Sonne sei auf dem Wasser eine Gefahr von oben und durch Reflektion auch von unten. Achtung beim Thema Alkohol: Ab 0,5 Promille dürfe man kein Gerät mehr führen, auch wenn es nur ein SUP-Board sei. Die Bußgelder seien empfindlich und bei einem Verstoß könne es auch an den Autoführerschein gehen. 
Quelle: gop
 
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