
Ein wenig wacklig wirken sie schon, diese Paddler, die in letzter Zeit vermehrt auf den Flüssen der Region unterwegs sind. Stand-Up-Paddling (SUP) gibt es eigentlich schon eine ganze Weile. Auf gewisse Weise erinnern sie an Surfbretter – nur sind zum Vorwärtskommen keine Wellen nötig, sondern wird ein Paddel genutzt. Experten aus dem Landkreis erklären, dass generell alle Interessierten diesen Sport ausprobieren können. Doch es gilt auch ein paar Dinge zu beachten.
Fast wie Surfer, die es etwas langsamer angehen lassen, sehen sie aus: Eine Person steht auf einem Board im Wasser und hält ein langes Paddel in der Hand. Das Brett ist dabei normalerweise nicht aus festem Material, sondern lässt sich wie ein Gummiboot aufpumpen. So können sich die Paddler auf den Gewässern der Region fortbewegen – sofern Paddelsport erlaubt ist.
Das wissen die SUP-Verleiherinnen und Verleiher Jason McKinney, Anna Gramling und Andreas Leidlein. McKinney bietet Touren auf der Saale bei Gemünden und Gräfendorf an. In der Lohrer Gegend gebe es am Main entlang einige schöne Sandbuchten zum Verweilen, erklärt Leidlein. Gramling empfiehlt zum Beispiel von Zellingen nach Erlabrunn zu paddeln und sich dann nach Zellingen zurück treiben zu lassen. Ihr Tipp generell: "Da der Main ein 'reißendes' Gewässer ist, sollte man auch immer erst gegen den Strom paddeln und sich dann runter treiben lassen."

Im Landkreis verteilt gibt es verschiedene Anlaufstellen, wenn man sich ein Board und die Ausrüstung fürs Stand-Up-Paddling leihen möchte. In Gemünden, Lohr und Zellingen geht das derzeit zum Beispiel. Die Boards lassen sich für Touren aber auch gut transportieren:"Ich hatte erst zwei Bretter unterwegs in Österreich", sagt McKinney. Die Leihgebühren bewegen sich zwischen zwölf und 18 Euro pro Stunde. Aufgepasst: Oft ist eine Reservierung nötig, teilweise mehrere Tag vorher.
"Immer am besten Badeschuhe anziehen", sagt McKinney. Es könnten Steine, Äste und andere scharfe Gegenstände im Wasser sein. Das Brett selbst platze nicht: "Das ist eher wie eine Luftmatratze und verliert die Luft langsam", so McKinney. Außerdem seien wetterentsprechende Kleidung, Sonnen- und Insektenschutz wichtig. "Eine genaue Einweisung ist immer von Vorteil", sagt Gramling. Die gibt es meist direkt bei der Ausleihe. Für McKinney macht das Erlernen der "Königsdisziplin" einen Kurs sinnvoll. Damit meint er: Vom Wasser aus aufs Board kommen. Und Andreas Leidlein empfiehlt sogar einen Fortgeschrittenenkurs, "da man mit dem SUP Boards auch einige 'Tricks' erlernen kann."
"Nachdem SUP eine sehr schnell zu erlernende Sportart ist, kann das im Prinzip jedermann", sagt Gramling. Auch für Kinder sei das Paddeln sehr geeignet. McKinney zieht keine konkrete Altersgrenze, es komme auf die Koordination des Kindes an: "Kinder können da wesentlich besser drauf stehen, aber sie müssen auch paddeln können", sagt er.