Der Gössenheimer Kindergarten soll am Ende der Generalsanierung auch eine mit pädagogisch wertvollen Spielgeräten ausgestattete und entsprechend gestaltete Außenanlage erhalten. Einbezogen wird dabei sowohl der Bereich neben dem Haupteingang als auch der Hang hinter dem Gebäude. Dazu will der Gemeinderat erst nach Vorlage von Vergleichsangeboten entscheiden, mit welchem Kostenrahmen das umgesetzt wird. Eine erste Kostenschätzung für die jetzt vorgestellte Maximalvariante liegt bei rund 280.000 Euro. Eine reduzierte Version könnte etwa 220.000 Euro erfordern.
Bei der Planung und Kostenberechnung im Jahr 2020 für die Generalsanierung des Kindergartens hat das Architekturbüro Kraus für die Wiederherstellung der Außenanlagen rund 130.000 Euro vorgesehen. "Aus planerischer Sicht ging es hauptsächlich darum, den ganzen Flurschaden durch die Baustelle um das Gebäude herum zu beseitigen und vielleicht nebenher einige wenige Spielgeräte neu aufzustellen", sagte Planer Johannes Manger.
In Verbindung mit der Kindergartenleitung sei man dann übereingekommen in Zusammenarbeit mit einem Spielgerätehersteller einen Vorschlag für die Gestaltung der Außenflächen nach pädagogischen Gesichtspunkten zu gestalten und zu bestücken. Entstanden ist daraus der jetzt vorgestellte Entwurfsplan für die Modellierung der Außenanlage. Wegen der entsprechenden Kosten wurden deshalb drei verschieden teure Varianten ausgearbeitet.
Kosten durch Eigenleistung senken
"Gemeinsam mit Architekturbüro, Spielgeräteplaner sowie Elternbeirat und Vorstand haben wir überlegt, was wir brauchen würden", erläuterte Kindergartenleiterin Marion Mathes. Man wolle den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden und ihnen auch Rollenspiele ermöglichen. Zu den Geräten zählen unter anderem Sandkasten, kleine Rutsche, Sonnensegel, Hängeschaukel, doppelte Wasserspielanlage, Mühlenhäuschen, Sitzecke, Barfußpfad, Niedrigseilgarten, Spielhäuschen und Edelstahlbagger. Das Material soll unter anderem Robinienholz sein. Dabei soll der Hang modelliert und in die Spielanlage integriert werden.
"Das sollten wir unbedingt umsetzten, denn wir haben mehrere Millionen in das Gebäude gesteckt, aber für die Kinder bedeutet die Außenanlage 70 Prozent ihrer Lebensqualität", äußerte sich Gemeinderat Bernold Schenk von dem Entwurf begeistert. Fürs Gebäude würden Nachtragsangebote genehmigt, dann dürfe man draußen auch nicht sparen. Das pädagogische Konzept sei hier besonders gut.
Mit Eigenleistungen könnten die Kosten sicher noch reduziert werden, war Reinhold Rüger überzeugt. Auch könne man einige Spielgeräte eventuell noch später beschaffen: "Das Gesamtkonzept ist jedenfalls klasse." Andere Gemeinderäte erinnerten an den angrenzenden gemeindeeigenen Spielplatz, den man schon lange modernisieren wollte. Diesen dürfe man auch nicht außer Acht lassen.
Wasser in Neubau eingedrungen
Schließlich entschied das Gremium, die Arbeiten und Geräte auszuschreiben und auf Grundlage der Ergebnisse weitere Entscheidungen zu treffen. Der Kindergartenbeirat will laut Marion Mathes die Eltern wegen Eigenleistungen ansprechen und auf Spendensuche gehen.
Beim jüngsten Starkregenereignis war an einer Ecke im Kindergartenneubau Wasser eingedrungen. Ursache waren laut Felix Feser die noch nicht fertiggestellten Außenarbeiten. Mittlerweile habe man außen abgedichtet und die Feuchtigkeit im Mauerwerk sei bereits stark zurückgegangen.
Nachträglich genehmigte der Gemeinderat nun die elektrischen Anschlussarbeiten für die Notraffstore im Kindergarten. Das sind Sonnenschutzsysteme, die sich auch in Notfallsituationen schnell hochfahren lassen. Bürgermeister Klaus Schäfer hatte die Arbeiten im Umfang von 4605 Euro bereits beauftragt, "weil diese unbedingt notwendig waren". Dem Bodenaustausch an der Außenanlage und dem Einbau einer qualitativ höherwertigen Noppenbahn zur Abdichtung mit 4967 Euro stimmten die Räte ebenfalls zu.