Eine Vielzahl von Entscheidung für die Verbesserung des Radverkehrs fällte der Stadtrat Marktheidenfeld in der Sitzung am Donnerstag. Einbahnstraßen werden für die Radfahrer in beiden Richtungen freigegeben, Bordsteine abgesenkt und auch die Radwegeführung zum Stadtteil Altfeld wurde festgelegt. Die Friedensstraße allerdings wird nicht zur Fahrradstraße. Dies ist mit knapper Mehrheit gescheitert.
Schon mehrmals stand das Radverkehrskonzept auf der Tagesordnung des Stadtrats, es wurde aber noch nicht beschlossen. Über 200 Seiten ist es lang und es gibt Handlungsanweisungen für bessere und sichere Radwege. Die vorgeschlagenen Maßnahmen wurden von der Polizei, vom Arbeitskreis Radverkehr und dem Ordnungsamt bewertet. Dem Stadtrat lag nun eine Prioritätenliste zur Entscheidung vor, die Christian Brand vom Ordnungsamt vorstellte.
Radweg zwischen Marktheidenfeld und Altfeld wurde festgelegt
Festgelegt wurde die Radwegeführung zwischen Marktheidenfeld und dem Stadtteil Altfeld. Entlang der Altfelder Straße soll der Radweg zunächst nach Glasofen führen, von dort über Feldwege bis zur Einmündung der Gartenstraße in Altfeld. Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung zu untersuchen, inwieweit Fördermittel für den Ausbau des Radwegs möglich sind. Denn der Belag des Weges muss von Glasofen nach Altfeld verbessert werden.
Die Altfelder Straße kreuzt die Bundesstraße 8, wo sehr schnell gefahren wird. Diese Gefahrenquelle soll entschärft werden. Eine Lösung wäre eine Mittelinsel, allerdings bevorzugte das Gremium eine Fahrbahnverengung. Bauherr ist bei einer Bundesstraße das Staatliche Bauamt.
Einbahnstraßen in Gegenrichtung befahrbar
Folgende Einbahnstraßen werden oder sind in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben: Zufahrt Wonnemar, Ludwigstraße, südliche Montfortstraße, westliche Kreuzbergstraße, Bronnbacher Straße zwischen Stadtmauergäßchen und Marktplatz und Kolpingstraße.
Nach intensiven Diskussion entschied der Stadtrat, dass in der Baumhofstraße zwischen Lehmgrubener Straße und dem Äußeren Ring wegen des dortigen Kindergartens eine zeitlich befristete Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 angeordnet werden soll. Diese soll von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr gelten. In der restlichen Baumhofstraße bleibt es bei Tempo 50.
Für die Fußgängerzone (Marktplatz, Wagnergasse, Hofgasse) wird an der bisherigen Regelung festgehalten. Radfahrer müssen absteigen. Die gesamte Fußgängerzone bleibt für den Radverkehr gesperrt.
Folgende Wege werden für den Radverkehr freigegeben: Verlängerung Am Maradies, Verlängerung Albert-Schweitzer-Straße, Weg zwischen Krankenhaus und Albert-Schweitzer-Straße, land- und forstwirtschaftlicher Weg zwischen Albert-Schweitzer-Straße und Rotkreuzstraße, Rombergweg, Nikolausweg, Verlängerung Joseph-von-Eichendorff-Ring, Weg zwischen Joseph-von-Eichendorff-Ring und Frankenstraße, Erlenbacher Straße, Weg zwischen Lengfurter Straße und An den Birken, Friedhofsweg am Altstadtfriedhof und die Sonnenstraße.
Bordsteine werden in Marktheidenfeld abgesenkt
Um Wege leichter für die Radfahrer befahrbar zu machen, werden Bordsteine abgesenkt. Dies soll an folgenden Wegen geschehen: Am Klöffling (Verbindungsweg zum land- und forstwirtschaftlichen Weg in Richtung Albert-Schweitzer-Straße), Oberländerstraße (Zufahrt zur Schule), Heubrunnenstraße (Zufahrt Baumhofstraße und Montfortstraße), Ringstraße (Zufahrt zur Kirche St. Josef), Lohgraben (land- und forstwirtschaftlicher Weg in Richtung Südring), Ulrich-Willer-Straße (Verbindung zum Radweg und forstwirtschaftlicher Weg in Richtung Waldwichtelweg) und Lengfurter Straße (Gehsteig zum Parkplatz).
Eine strittige Diskussion gab es zur Frage, ob die Friedensstraße zwischen Würzburger Straße und Oberländerstraße zur Fahrradstraße wird. Dann hätten die Fahrräder Vorfahrt vor den Autofahrern. Radfahrer dürften nebeneinander fahren. Stadträtin Xena Hospes (Grüne) setzte sich für die Ausweisung ein. Stadtrat Martin Harth (SPD) meinte, dies würde "in der Substanz nichts verändern und lediglich den Radlern eine falsche Sicherheit vortäuschen". Mit knapper Mehrheit lehnte es der Stadtrat ab, die Friedensstraße zur Fahrradstraße zu machen.
Für das Haushaltsjahr 2024 sind 50.000 Euro für den Ausbau von Radwegen inklusive Fahrradparkplätzen vorgesehen.