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Karlstadt
Stadtrat in Klausur: Entwicklungspläne rund ums Hegewaldareal
Der Karlstadter Stadtrat hat intern und ausführlich diskutiert: Wo gibt's Raum für Solarparks? Was soll in der Südstadt entstehen?
Vom Turmkaufhaus bis zum Hegewaldgelände: Wie die Stadt dieses Areal entwickeln soll, diskutierten die Stadträte in einer Klausursitzung.
Foto: Karlheinz Haase | Vom Turmkaufhaus bis zum Hegewaldgelände: Wie die Stadt dieses Areal entwickeln soll, diskutierten die Stadträte in einer Klausursitzung.
Markus Rill
Markus Rill
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:39 Uhr

Zwei Tage hat sich der Karlstadter Stadtrat zurückgezogen, um konzentriert und intern über Zukunftsthemen der Stadt zu diskutieren. Am Ende ist kein weißer Rauch aufgestiegen, aber "produktiv und konstruktiv" sei die Klausursitzung in zwei rund dreistündigen Einheiten dennoch gewesen, sagten Bürgermeister Michael Hombach und der geschäftsführende Beamte Uli Heck in einem Pressegespräch.

Schon für Oktober 2020 war die Klausur erstmals geplant, musste aber damals wegen Corona vertagt werden. Bei einer Online-Klausur im Dezember beschäftigten sich die Stadträte mit einem Radwegekonzept für Karlstadt, diesmal ging's am Freitag um die Weiterentwicklung des städtischen Flächennutzungsplans und am Samstag um die Entwicklung des 17,6 Hektar großen Areals inklusive Turmkaufhaus, Altstadtfriedhof und Hegewaldgelände.

Unternehmen wollen Solarparks in Karlstadt bauen – viele Anfragen

Im Flächennutzungsplan wird beispielsweise festgelegt, auf welchen Flächen Wohn- oder Industriegebiete entstehen sollen. Beim Treffen am Freitag im Historischen Rathaus wurden laut Hombach Arbeitsgruppen "mit je vier, fünf Stadträten" gebildet, die sich mit ihren Stadtteilen beschäftigten. Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Thema Energiewende. "Wir erhalten sehr viele Anfragen von Unternehmen, die Solarparks bauen wollen", so Hombach. Wo dies möglich und gewünscht sei, besprachen die Arbeitsgruppen.  

Wo könnten im Karlstadter Stadtgebiet weitere Solarparks entstehen? Im Bild zu sehen ist der Thüngener Solarpark.
Foto: Conergy | Wo könnten im Karlstadter Stadtgebiet weitere Solarparks entstehen? Im Bild zu sehen ist der Thüngener Solarpark.

Ihre Vorschläge übergaben sie dann an Vertreter des Büros Klärle aus Weikersheim, das den digitalen Flächennutzungsplan Karlstadts erstellt hat und die Ergebnisse der Arbeitsgruppen aufbereiten wird. Eine Diskussion der Ergebnisse wird erst dann im Stadtrat erfolgen.

Die letzte Altstadtfläche mit großem Potenzial 

Am Samstag diskutierten die Stadträte über die Entwicklung der "Südstadt", vom Turmkaufhaus zum Hegewaldgelände. "Die letzte große Fläche mit Entwicklungspotenzial in der Altstadt" nennt der Bürgermeister dieses Areal. Es sei "zu kurz gedacht, nur das Hegewaldgelände zu sehen", so Hombach. Die Gespräche wurden begleitet von Petra Zeese vom Büro FPZ in Stuttgart. FPZ ist aus der Planungsgruppe 7 hervorgegangen, die bereits früher mit Karlstadter Stadtplanung befasst war. 

Welche Ideen in der Sitzung entwickelt wurden, wollte der Bürgermeister noch nicht preisgeben. Er betonte jedoch, dass die Bürger eingebunden werden sollen und dass die Stadt für das Projekt mit städtebaulichen Fördermitteln rechnet. Und: "Frau Zeese hält das Hegewaldgelände nicht für einen geeigneten Kindergarten-Standort. Die Planung an der Eußenheimer Straße hält sie für sinnvoll", so Hombach.   

Das Büro hat aber einen Vorschlag für einen weiteren Standort mit größerer Nähe zur Altstadt gemacht. "Eine kleinere Kita für vielleicht zwei, drei Gruppen könnte auf dem jetzigen Parkplatz Leckertsgarten direkt neben dem Jugendzentrum "Piranha", schräg gegenüber vom Rathaus entstehen", so Hombach. In einer weiteren Klausursitzung Ende Juni/Anfang Juli sollen diese Themen vertieft werden.

Fahrradkonzept soll in Kürze beauftragt werden

Der Bürgermeister begrüßte die Gründung der Initiative "Karscht macht mobil", die sich für ein fahrradfreundliches Karlstadt einsetzt und dem Stadtrat vor der Klausursitzung Unterschriften und Forderungen überbrachte. Hombach sagte: "Wir haben ja bereits nach der Online-Klausur eine Arbeitsgruppe für dieses Thema gebildet." Vertreter von "Karscht macht mobil" sollen künftig zu Treffen dieser Arbeitsgruppe eingeladen werden. Die Stadt strebe an, der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen" beizutreten.

Dazu sei ein Konzept nötig, das in Abstimmung mit den Bürgern und Hinzuziehen von Experten erstellt werden soll. "Wir haben von vier Büros Angebote erhalten. Die Erstellung eines solchen Konzepts für die Kernstadt und neun Stadtteile wird wohl sechs bis neun Monate dauern", so Hombach. Deshalb soll der Auftrag dazu sehr bald vergeben werden. "Damit meine ich nicht vor der Sommerpause, sondern schon in einer der nächsten Stadtratssitzungen", betont Michael Hombach.

 
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  • Maedelain7
    "Welche Ideen... entwickelt wurden, wollte der Bürgermeister noch nicht preisgeben."
    Aha. Danke für die Transparenz! Geht meiner Ansicht nach gar nicht...
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