
Die Stadt Arnstein will ab 2023 verstärkt um Nachwuchs für die Jugendfeuerwehren im Stadtgebiet werben. Wie Jugendliche ab zwölf Jahren konkret erreicht werden sollen, ist aber noch nicht genau klar. Die Imagekampagne soll auch über die Sozialen Medien und via Banner verbreitet werden. Vorstellen könne man sich etwa gemeinsame Ausflüge, ein Zeltlager oder Events in der Stadthalle, sagte Bürgermeister Franz-Josef Sauer in einem Pressegespräch. Die zwölf Wehren im Stadtgebiet seien bereits eng vernetzt.
Die Verwaltung wolle keine Maßnahmen von oben herab anordnen, sondern damit nah an der Lebenswirklichkeit der Jugendlichen sein. "Wir wollen uns deshalb zunächst eng mit den Jugendwarten abstimmen", so Sauer. Ansprechpartner für die Kampagne wird Andreas Burgold sein, der seit Dezember für die Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Stadt verantwortlich ist. Erst kürzlich wurde ein Einladungsanschreiben an Kinder und Jugendliche im passenden Alter verschickt.
Ehrenamtliche sollen motiviert und wertgeschätzt werden
"Während der zweijährigen Corona-Zeit haben sich viele Menschen in ein Schneckenhaus zurückgezogen, das spüren natürlich auch die Vereine", so Sauer. In einzelnen Stadtteilen fehle bereits der Feuerwehrnachwuchs. Dem wolle die Stadt entgegenwirken. Gerade in einem so großen Stadtgebiet sei man auf alle zwölf Feuerwehren angewiesen. "Das Thema ist bei uns hoch angesiedelt, wir müssen dafür sorgen, dass unsere Wehren schlagkräftig bleiben." Das Feuerwehrwesen sei zwar eine gemeindliche Pflichtaufgabe, im Einsatz sind jedoch Ehrenamtliche. Und die gelte es zu motivieren und wertzuschätzen.
Die Feuerwehrleute können deshalb bereits am städtischen Fitnessprogramm teilnehmen, das im Winter wöchentlich stattfindet. Im Sommer fand erstmals ein Erlebnisnachmittag für Kinder ab acht Jahren der Freiwilligen Feuerwehr Arnstein statt. Auch das könne man sich 2023 wieder vorstellen, sagte Elisabeth Lutz aus der Feuerwehr- und Forstverwaltung. Denn so könne man schon Kinder spielerisch und mit Spaß an das Thema "Feuerwehr" heranführen.
Vier Arnsteiner Stadtteile bekommen eine Kinderfeuerwehr
Darüber hinaus hat der Stadtrat in seiner Sitzung am Montag den Weg für den noch jüngeren Feuerwehrnachwuchs geebnet: Die Feuerwehren Gänheim, Heugrumbach, Reuchelheim und Müdesheim stehen kurz vor der Gründung einer Kinderfeuerwehr. Dort werden Kinder vom sechsten bis zum zwölften Lebensjahr vorsichtig und spielerisch an das Thema herangeführt. Ab zwölf Jahren ist dann der Wechsel in die aktive Jugendfeuerwehr möglich.
Zu klären war hier die Frage, ob die Kinderfeuerwehr an die Vereine oder die Stadt anzugliedern seien. Laut Kreisfeuerwehrführung ist die Anbindung an die aktive Wehr, und damit an die Stadt, aus versicherungstechnischen Gründen die bessere Lösung. Deshalb wird die Kinderfeuerwehr den jeweiligen Kommandanten unterstellt. Dieser Grundsatzbeschluss schließt alle Wehren im Stadtgebiet mit ein.