Dass die Sparkasse Mainfranken Würzburg von ihren aktuell 99 Filialen bis Jahresende 29 schließen will, davon 14 im Landkreis Main-Spessart, kam bei vielen Betroffenen nicht sonderlich gut an. In der Kreistagssitzung am Freitag, die in der Spessarttorhalle in Lohr stattfand, erläuterte Vorstandsvorsitzender Bernd Fröhlich die Hintergründe.
Die Sparkasse Mainfranken lebe ihren öffentlichen Auftrag auch weiterhin, sagte Fröhlich mit Verweis unter anderem auf Förderung vieler sozialer und kultureller Projekte. In der Finanzkrise 2008/2009 hätten die Sparkassen zusammen mit den Volksbanken die Kreditversorgung der Wirtschaft aufrechterhalten, in der Flüchtlingskrise habe man gemeinsam mit den Gemeinden Lösungen gefunden.
Niedrigen Zinsen bereiten Probleme
Um all dies tun zu können, müsse man aber Geld verdienen – und das werde aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen immer schwieriger. Fröhlich machte deutlich, dass er in den kommenden zehn Jahre nicht mit steigenden Zinsen rechne.
"Mit Geldautomaten und Überweisungen ausfüllen verdienen wir kein Geld", betonte der Vorstandsvorsitzende. Auch mit passivem Einlagengeschäft sei heute nichts mehr zu verdienen und selbst die Baufinanzierung bringe viel weniger als früher.
Vor dem Hintergrund immer schwieriger werdender Rahmenbedingungen habe der Verwaltungsrat der Sparkasse Mainfranken im November 2019 einen 13 Punkte umfassenden Maßnahmenkatalog verabschiedet – und einer dieser Punkte sei die Überarbeitung des Filialnetzes; dabei habe man genau geschaut, wie die einzelnen Standorte genutzt würden.
Bankmobil ist keine Lösung
Trotz der vorgesehenen Filialschließungen sei die Sparkasse immer noch für die Menschen im Landkreis da, sagte Fröhlich. Zum einen bestehe weiterhin ein "sehr dichtes Filialnetz", zum anderen gebe es Möglichkeiten, die Bankgeschäfte online oder 65 Stunden pro Woche per Telefon zu erledigen; der Kunde könne sich Bargeld sogar ins Haus bringen lassen.
Ob ein Bankmobil als Ersatz für die entfallenden Filialen eine Option wäre, wollte Brigitte Riedmann (FW) wissen, doch Fröhlich winkte ab; das sei betriebswirtschaftlich keine Lösung.
Wolfgang Küber (Grüne) wunderte sich darüber, dass die Sparkasse in einige Filialen, die jetzt geschlossen werden sollen, noch vor zwei Jahren investiert habe. Damals sei die Welt noch eine andere gewesen, so Fröhlich.
Raiba gegen Kooperation
Seine Fraktion sei mit den Vorschlägen der Sparkasse nicht zufrieden, sagte Sven Gottschalk (SPD) und drängte auf eine gemeinsame Lösung mit der Raiffeisenbank. Laut Fröhlich gibt es in anderen Landkreisen Kooperationen zwischen Sparkassen und Volksbanken – in Main-Spessart wolle dies die Raiffeisenbank jedoch nicht.
Kurt Schreck (AfD) stellte die Niedrigzinspolitik der europäischen Zentralbank infrage, von Fröhlich wollte er wissen, was mit dem Personal passiere, wenn die Filialen geschlossen würden. Alle Mitarbeiter könnten bleiben, man suche derzeit sogar weitere Mitarbeiter, sagte Fröhlich.
Auf Nachfrage von Christine Kohnle-Weis (SPD) sagte Fröhlich, mit dem reduzierten Filialnetz fühle sich die Sparkasse für die nächsten drei bis fünf Jahre gut aufgestellt.
Er sei zunächst "stinksauer" über die Filialschließungen der Sparkasse gewesen, sagte Rudi Gosdschan (Grüne), doch nach Fröhlichs Ausführungen sage er nun, das sei eine gute Entscheidung gewesen; er habe zuvor nicht gewusst, dass er Bankgeschäfte per Telefon erledigen und sich sogar Geld nach Hause bringen lassen könne.
Sollte man sich nicht erst um die Pflicht kümmern und erst dann um die Kür?
seid neustem liegen jetzt kostenlose Briefumschläge aus damit kann man dann seine Überweisungen nach Würzburg schicken..nur ist da der Hamster in vielen Kunden zum Vorschein gekommen weil das Kästchen meist leer ist..
So erzieht man sich seine Kunden ..Bargeldlos zahlen..Online Banking ..Hotline anrufen usw.!!!
Auf der Strecke bleiben dann Senioren die dessen nicht mächtig sind..aber ein bisschen "Schwund' ist immer..
Und dann wundert man sich, wenn die Kunden auf die Idee kommen, daß sie auch bei einer Direktbank Onlinebanking machen können. Nur günstiger.