Nur 30 bis 50 Prozent des Personals in den Seniorenheimen des Landkreises in Karlstadt, Gemünden und Marktheidenfeld nimmt die Corona-Impfung in Anspruch. Dagegen haben 90 bis 95 Prozent der Bewohner sich in der ersten Runde impfen lassen. Dies teilte die Pressestelle des Klinikums Main-Spessart auf Anfrage mit.
In dieser Woche endete die erste Runde der Impfungen in den Seniorenheimen des Landkreises. In den Kreisseniorenzentren in Gemünden und Marktheidenfeld wurde am Dienstag noch geimpft. Die Heroldstiftung in Karlstadt wartet bereits auf die Bekanntgabe des Termins für die zweite Impfrunde, die erste fand dort direkt nach den Weihnachtsfeiertagen statt.
Keine Erklärung für die Zurückhaltung
Während die überwiegende Mehrheit der Bewohner sich impfen lässt, ist die Quote beim Personal überraschend niedrig: rund 30 Prozent in der Heroldstiftung und im Kreisseniorenzentrum Gemünden, rund 50 Prozent im Kreisseniorenzentrum Marktheidenfeld. Eine Erklärung für diese Zurückhaltung kennt die Pressestelle des Klinikums nicht. Ein Teil der Belegschaft war in den vergangenen Wochen bereits selbst erkrankt: Über 50 Mitarbeiter beispielsweise in der Heroldstiftung, jeweils rund 25 in Gemünden und Karlstadt.
Elfriede Roth, Einrichtungsleiterin des Seniorenheims der Otto-und-Anna-Herold-Stiftung, sagt: "Natürlich hätte ich mir gewünscht, dass sich mehr Beschäftigte impfen lassen. Aber es gibt keine Impfpflicht, es ist eine persönliche Entscheidung." Von den rund 150 Mitarbeitern war rund ein Drittel schon Corona-positiv, ein weiteres Drittel wurde nun geimpft. "Und ich glaube, von den anderen werden sich einige noch impfen lassen, wenn sie sehen, dass das gut und nahezu ohne Nebenwirkungen verläuft."
Jetzt 30 Betten für Corona-Patienten im Klinikum
Auch im Klinikum Main-Spessart war Mitte Dezember mit 59 Mitarbeitern knapp ein Drittel der Belegschaft gleichzeitig erkrankt; nicht alle an CoVid-19. Diese prekäre Situation hat sich etwas beruhigt. Zurzeit befinden sich 14 Mitarbeiter im Krankenstand. Die Corona-Station wurde von 17 auf maximal 30 Betten aufgestockt, davon sind gerade 22 belegt (Stand Mittwoch, 13. Januar). Ein Covid-Patient wird intensiv-medizinisch behandelt. Insgesamt stehen 132 Betten zur Verfügung.
Das befürchtete Szenario, dass Patienten zwischen den Jahren in andere Krankenhäuser gebracht werden müssten, ließ sich vermeiden. Im Schnitt bleiben die Covid-Patienten etwas über zehn Tage im Krankenhaus, teilt die Pressestelle des Klinikums mit.